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Sukuk-Bonds: Vom Exoten zum Normalfall

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(Foto Pixabay) Anleihen, die die Anforderungen des islamischen Rechts erfüllen, werden immer mehr zum finanziellen Mainstream, sagt Dino Kronfol von Franklin Templeton. 2017 erreichte der Markt für globale Schuldtitel mit einem Wachstum von 9,7% ein Allzeithoch von 237 Bio. USD. "Diese Zahl verschleiert allerdings eine noch viel interessantere Geschichte: das Emissionsvolumen von Sukuk erhöhte sich während dieser Zeit um 45% auf insgesamt 97,9 Mrd. USD", sagt Dino Krofol, CIO der Franklin Templeton Global Sukuk- und MENA Fixed Income-Strategien. Seiner Einschätzung nach gibt es mehrere Faktoren, die die allgemeine Wahrnehmung im Hinblick auf Sukuk-Anlagen verändern und das bisherige Nischenprodukt in den

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Anleihen, die die Anforderungen des islamischen Rechts erfüllen, werden immer mehr zum finanziellen Mainstream, sagt Dino Kronfol von Franklin Templeton.

2017 erreichte der Markt für globale Schuldtitel mit einem Wachstum von 9,7% ein Allzeithoch von 237 Bio. USD. "Diese Zahl verschleiert allerdings eine noch viel interessantere Geschichte: das Emissionsvolumen von Sukuk erhöhte sich während dieser Zeit um 45% auf insgesamt 97,9 Mrd. USD", sagt Dino Krofol, CIO der Franklin Templeton Global Sukuk- und MENA Fixed Income-Strategien.

Seiner Einschätzung nach gibt es mehrere Faktoren, die die allgemeine Wahrnehmung im Hinblick auf Sukuk-Anlagen verändern und das bisherige Nischenprodukt in den finanziellen Mainstream befördern könnten. Zu diesen Treibern zählt neben umfangreichen Emissionen der Länder des Golf-Kooperationsrats (GCC) auch die Teilnahme anderer Länder wie etwa Indonesien, Hongkong, Grossbritannien, Pakistan und die Türkei. Auch in Nigeria wurden bereits erste Sukuk auf den Markt gebracht.

Geringe Korrelation zwischen Sukuk und Ölpreisen

Ungeachtet dieses Wachstums sind globale Sukuk eine oft missverstandene Anlageklasse. Zu den Irrmeinungen, von denen Sukuk häufig betroffen sind, zählen unter anderem die Vorstellungen, dass Sukuk dem mit der Ölpreisvolatilität verbundenen Ereignisrisiko gegenüber besonders anfällig sind oder dass sie sich ausschliesslich auf einige wenige geografische Regionen konzentrieren.

Ein Grossteil der Emissionen im globalen Sukuk-Universum stammte früher aus ölreichen Ländern der GCC-Region sowie aus Malaysia, einem weiteren ölexportierenden Land. Dennoch belegen Analysen von Franklin Templeton, dass die Anlageklasse den Ölpreisen alles andere als hilflos ausgeliefert ist. Genaugenommen ist die Korrelation zu Öl sogar recht gering. Die dreijährige Korrelation globaler Sukuk zu Rohöl liegt bei 0,09 — In Wahrheit ist es also sehr unwahrscheinlich, dass Schwankungen der Ölpreise Auswirkungen auf den globalen Sukuk-Markt haben.

Kronfol stellt zudem die Vorstellung in Frage, dass es sich bei Sukuk um eine illiquide Anlageklasse handelt. Einzelne Sukuk-Emissionen werden immer grösser, und immer mehr von ihnen werden an Börsen notiert, um eine Möglichkeit zur Ergänzung von Portfolios zu bieten. 

Die Zukunft von Sukuk in Asien

Das zunehmende Interesse aus dem Ausland könnte nach Einschätzung von Kronfol den Schlüssel zu weiterem Wachstum des globalen Sukuk-Markts darstellen. Beispielsweise könnte China für die Zukunft globaler Sukuk eine wichtige Rolle spielen, da sich globale islamische Zentren wie etwa Malaysia in der Regel nach den Bedürfnissen chinesischer Anleger richten.

Die ersten globalen Sukuk wurden 1990 in Malaysia begeben, und das Land ist bis heute einer der grössten Märkte für Sukuk. Bislang waren die Aktivitäten am malaysischen Sukuk-Markt grösstenteils auf Emissionen in Lokalwährung (malaysischer Ringgit) beschränkt. Wenn es Malaysia gelingt, seinen Sukuk-Markt auf die ausländische Nachfrage auszurichten, könnte dies eine der Sukuk-Erfolgsgeschichten sein, die die Position islamischer Finanzansätze im Mainstream festigt.

Dynamische Entwicklung des Sukuk-Markts

Die Zahl der Sukuk-Emissionen ist in Malaysia weiterhin höher als in den GCC-Ländern, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass der inländische Markt tiefer ist und stärker entwickelte Versicherungs-, Pensions- und Vermögensverwaltungsbranchen aufweist. Allerdings stellen die GCC-Länder ein zunehmend attraktives Zentrum für ausländische Anlagen in Shariah-konforme Anlageprodukte dar.

Einer der Hauptgründe hierfür ist die Tatsache, dass Sukuk-Emissionen in der GCC-Region in der Regel auf US-Dollar lauten bzw. an diesen geknüpft sind. Allein Saudi-Arabien hat im vergangenen Jahr mit seiner ersten auf US-Dollar lautenden Sukuk-Emission Kapital in Höhe von 9 Mrd. USD eingenommen – 1 Mrd. USD mehr als gemäss Regierungsangaben ursprünglich geplant waren.

Von den im laufenden Jahr verzeichneten Unternehmensemissionen in Höhe von 180 Mrd. USD stammten ca. 10 Mrd. USD aus der GCC-Region. Auch wenn die Branche weiter wächst, allerdings mit einem geringerem Tempo, hat es sich die Regierung von Dubai zum Ziel gesetzt, die Stadt zur Welthauptstadt für islamisches Finanzkapital zu machen. Zur Erreichung dieses Ziels hat sie bereits konkrete Schritte unternommen. 

Allgemein nimmt die Anzahl globaler Sukuk-Emissionen zu. 2017 belief sich das Sukuk-Emissionsvolumen insgesamt auf 84 Mrd. USD, verglichen mit 71 Mrd. USD im Jahr 2016. Kronfol: "Unserer Einschätzung nach befinden wir uns auf einem positiven Pfad. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsbehörden, Regierungen und Branchenverbänden könnte daazu beitragen, diesen Investmentbereich stärker in den Mainstream zu befördern."


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