Bild: Pixabay Am 10. Juni 2018 entscheidet das Volk über die Vollgeld-Initiativ (VGI). An der Info-Veranstaltung des Swiss Finance Institute legten Prof. Dr. Jean-Charles Rochet sowie Prof. Dr. Thomas Jordan ihre Betrachtungsweisen dar. Prof. Dr. Jean-Charles Rochet (Swiss Finance Institute Professor an der Universität Genf) sowie Prof. Dr. Thomas Jordan (Präsident des Direktoriums der SNB) legten am 16. Mai, an der Informationsveranstaltung unter dem Namen "Vollgeld-Initiative – Konsequenzen für Volkswirtschaft und Geldpolitik" im Landesmuseum Zürich, ihre Betrachtungsweisen dar. Ausserdem stellten sie sich, im bis auf den letzten Platz ausgebuchten Saal, den Fragen des Publikums. Vollgeld - ein längst bekannter
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Am 10. Juni 2018 entscheidet das Volk über die Vollgeld-Initiativ (VGI). An der Info-Veranstaltung des Swiss Finance Institute legten Prof. Dr. Jean-Charles Rochet sowie Prof. Dr. Thomas Jordan ihre Betrachtungsweisen dar.
Prof. Dr. Jean-Charles Rochet (Swiss Finance Institute Professor an der Universität Genf) sowie Prof. Dr. Thomas Jordan (Präsident des Direktoriums der SNB) legten am 16. Mai, an der Informationsveranstaltung unter dem Namen "Vollgeld-Initiative – Konsequenzen für Volkswirtschaft und Geldpolitik" im Landesmuseum Zürich, ihre Betrachtungsweisen dar. Ausserdem stellten sie sich, im bis auf den letzten Platz ausgebuchten Saal, den Fragen des Publikums.
Vollgeld - ein längst bekannter Ansatz
Die Idee hinter der VGI ist gemäss Rochet nicht neu. Bereits 1933 schlugen renommierte Ökonomen der Universtität Chicago Präsident Roosevelt den Chicago-Plan vor. Dieser Vorschlag vom 16. März 1933 sah vor, das Mindestreserve-System abzuschaffen und ein Vollreserve-System einzuführen. Es sollten bei allen Sichteinlagen eine Vollreserve, hinterlegt werden müssen. Der Vorschlag wurde abgelehnt und nicht umgesetzt. Abschliessend weist Rochet darauf hin, dass dieses Thema nicht nur in der Schweiz für Diskussionsstoff sorge. Eine ähnliche Bewegung unter dem Namen "Sovereign Money" hat auch in Grossbritannien zu grossen Diskussionen geführt.
SNB warnt vor der Initiative
Jordan warnt vor der VGI und bezeichnet sie als "Sand im Getriebe unseres Kreditwesens". Die Befürworter würden die wesentlichen Grundlagen der Schweizer Geldpolitik verzerrt sehen und benennen. Wenn die Banken, wie von der VGI gewünscht, nicht mehr in der Lage wären, einen Teil der Sichteinlagen als Grundlage für die Kreditvergabe zu nutzen, dann müsste das Kreditgeschäft zentral von der SNB übernommen werden. Dafür sei die SNB nicht ausgelegt. Für die Geschäftsbanken würde dies bedeuten, dass sie sich nach anderen Investoren für die Kreditvergabe umsehen müssten, was letztendlich den Prozess teurer und aufwändiger machen würde. Die These, dass Geschäftsbanken sich grenzenlos bereichern könnten, sei eben diese Verzerrung, und schlicht unwahr. Geschäftsbanken würden kein Geld aus dem Nichts schaffen, sondern seien Vermittler zwischen Sparern (Sichteinlagen) und Kreditnehmern. Schliesslich, so ergänzte Jordan, gingen die Geschäftsbanken mit der Kreditvergabe ein Geschäftsrisiko ein.