Georg Elsaesser, Senior Portfolio Manager, Quantitative Strategies bei Invesco Institutionelle in Europa legen gemäss einer Invesco-Studie bereits jeden fünften Franken in faktorbasierte Investments an, wobei quantitative gegenüber Smart-Beta-Produkten bevorzugt werden. Die Faktorallokationen der Investoren werden in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich deutlich steigen, wobei die Anlegernachfrage nach Faktor- und Multi-Faktor-Strategien für Zins- und Multi-Asset-Produkte zunimmt. So lautet ein zentrales Ergebnis der zweiten jährlichen Invesco Global Factor Investing Study. Die Studie signalisiert einen Anstieg in der Verbreitung von Faktorprodukten und den Allokationen in derartige Produkte. Für die auf
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Institutionelle in Europa legen gemäss einer Invesco-Studie bereits jeden fünften Franken in faktorbasierte Investments an, wobei quantitative gegenüber Smart-Beta-Produkten bevorzugt werden.
Die Faktorallokationen der Investoren werden in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich deutlich steigen, wobei die Anlegernachfrage nach Faktor- und Multi-Faktor-Strategien für Zins- und Multi-Asset-Produkte zunimmt. So lautet ein zentrales Ergebnis der zweiten jährlichen Invesco Global Factor Investing Study.
Die Studie signalisiert einen Anstieg in der Verbreitung von Faktorprodukten und den Allokationen in derartige Produkte. Für die auf qualitativen und quantitativen Untersuchungen beruhende Studie wurden 108 globale Pensionsfonds, Versicherer, Staatsfonds, Finanz- und Vermögensberater sowie Intermediäre in 19 Ländern mit einem verwalteten Vermögen von zusammen deutlich mehr als 7 Billionen US-Dollar befragt. Der Studie zufolge werden die Faktorallokationen von Privatanlegern bis 2022 deutlich auf 17% steigen. Damit wären Privatanleger fast genauso stark in Faktor-Strategien engagiert wie institutionelle Investoren, bei denen im gleichen Zeitraum mit einem Anstieg der Allokationen auf 18% gerechnet wird.
Die Allokationen der Studienteilnehmer, die bereits im Vorjahr an der Befragung teilgenommen hatten, sind in den vergangenen zwölf Monaten von 12% auf 14% gestiegen. 2017 erreicht der Anteil von Faktoranlagen an den Portfolios der befragten institutionellen Investoren und Privatanleger insgesamt 17% bzw. 6%. Das vergleicht sich mit Allokationen von 15% bzw. 4% im Vorjahr.
Georg Elsässer, Senior Portfolio Manager, Quantitative Strategies bei Invesco, sagte: „Das Wachstum der faktorbasierten Anlage in den letzten zwölf Monaten verdeutlicht den potenziellen Mehrwert dieses Ansatzes für Anlageportfolios. Viele Anleger haben gerade erst begonnen, Faktorstrategien zu nutzen, aber unsere Befragten erwarten ganz klar, dass der Ansatz weiter an Bedeutung gewinnen wird."
Globale Durchsetzung und Treiber
Die Nachfrage nach faktorbasierten Strategien hat zwar weltweit zugenommen. Sowohl im institutionellen als auch im Privatanleger-Segment liegt Nordamerika bezüglich der Durchsetzung des Factor Investing aber klar vorne. Nach 16% im Vorjahr haben nordamerikanische Institutionen ihre Allokationen in Faktorstrategien 2017 auf 19% erhöht. Hinter dieser Entwicklung stehen vor allem Versicherungsgesellschaften und staatliche Pensionskassen.
Die Befragten aus dem institutionellen Segment nannten Risikovorteile als Hauptgrund für die höheren Allokationen. Kurz dahinter folgt ein potenziell höheres Alpha. Auch die Kosten bleiben ein wichtiger Aspekt. Unter den etablierten Faktorstrategien setzen zwei Drittel der Befragten (66%) bevorzugt auf Smart-Beta-Produkte, die mit Mitteln aus fundamentalen aktiven Strategien finanziert werden.
In Europa sind faktorbasierte Anlagestrategien ebenfalls unter institutionellen Investoren am weitesten verbreitet. Nach 17% im Jahr 2016 haben in diesem Jahr 19% dieser Investoren in Faktor-Produkte investiert. In dieser Region sind Versicherer und Staatsfonds die größten Treiber hinter diesem Trend. Die Befragten nennen hier ähnliche Risiko-Ertrags-Vorteile wie die Studienteilnehmer aus Nordamerika, legen aber weniger Betonung auf Kostensenkungen. Anders als in Nordamerika bevorzugen 62% der Befragten in Europa quantitative Produkte gegenüber Smart-Beta-Produkten (38%).
Wie die Studie zeigt, sind die Allokationen in Faktorstrategien im Vergleich zum Vorjahr in Asien am stärksten gestiegen - bislang sind institutionelle Investoren und Privatanleger aus Asien im globalen Vergleich am wenigsten in Faktorstrategien investiert. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Verbreitung der faktorbasierten Anlage in Asien nannten die Befragten als wichtigsten Grund für derartige Anlagen das Potenzial für höhere Anlageerträge, gefolgt von der Risikominderung.
Umsetzung von Faktoren
Rund die Hälfte der Investoren, die bereits faktorbasierte Strategien nutzen, bezeichneten den Value-Faktor als den am einfachsten umsetzbaren der aktuell geläufigen Faktoren, gefolgt von Low Size und Low Volatility.
In der Umsetzung am schwierigsten ist für 42% der Investoren der Momentum-Faktor, wobei vor allem auf hohe Transaktionskosten, Volatilität und häufige Rebalancings verwiesen wird. Auch Low Volatility und Quality werden als schwierig in der Umsetzung bezeichnet.
Neue Anwendungsfelder
Im Zusammenhang mit dem weltweiten Vormarsch der faktorbasierten Anlage signalisiert die Studie ein wachsendes Interesse an einer Anwendung auf Zins- und Multi-Asset-Strategien. Bislang konzentrieren sich die Anlagezuflüsse vorwiegend auf Einzel- und Multi-Faktor-Aktienstrategien. Die Studie zeigt jedoch, dass das Interesse an neuen Faktorprodukten zunimmt. Angesichts der Tatsache, dass die Mehrheit der Investoren (68%) nicht in den von ihnen bevorzugten Strategietypen investiert ist, wird es zunehmend wichtig, neue Wege der faktorbasierten Anlage aufzuzeigen.
Die Befragten äusserten auch Interesse an Faktorstrategien im Anleihensegment. So glauben zwei Drittel, dass die Theorie auch auf die Zinsmärkte anwendbar ist. Nur ein Drittel aber nutzen Faktorstrategien in ihren Anleihenportfolios. Auch im Multi-Asset-Bereich sind Faktorstrategien zunehmend gefragt. Das gilt insbesondere für Nordamerika und Europa, wo rund die Hälfte der Befragten Multi-Asset-Multi-Faktor-Lösungen als bevorzugte Struktur für Faktorprodukte nannten.