Foto: Crypto Coin News Kryptowährungen eilen von Hoch zu Hoch, aber eignen sie sich auch als Investment? Anleger sollten sich zuerst ein paar grundlegende Fragen stellen, bevor sie bei ICO's mitmachen. Bei Kryptowährungen gilt momentan FOMO – Fear of missing out. Jeder Investor kennt das Mantra: «Billig einkaufen, teuer verkaufen». Jedoch ist es mit dem «billig» schwierig geworden, wenn Bitcoins von Hoch zu neuen Hoch eilen – und ein bullischer Händler einen Preis von 100 000 Dollar vorhersagt - nachdem sich der Preis in den letzten 12 Monaten bereits verzwanzigfacht hat. Die Financial Times hat letztes Wochenende berichtet, dass Coinbase, ein Bitcoin Handelsservice, die am meisten heruntergeladene, kostenfreie App
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Kryptowährungen eilen von Hoch zu Hoch, aber eignen sie sich auch als Investment? Anleger sollten sich zuerst ein paar grundlegende Fragen stellen, bevor sie bei ICO's mitmachen.
Bei Kryptowährungen gilt momentan FOMO – Fear of missing out. Jeder Investor kennt das Mantra: «Billig einkaufen, teuer verkaufen». Jedoch ist es mit dem «billig» schwierig geworden, wenn Bitcoins von Hoch zu neuen Hoch eilen – und ein bullischer Händler einen Preis von 100 000 Dollar vorhersagt - nachdem sich der Preis in den letzten 12 Monaten bereits verzwanzigfacht hat.
Die Financial Times hat letztes Wochenende berichtet, dass Coinbase, ein Bitcoin Handelsservice, die am meisten heruntergeladene, kostenfreie App im Apple Store sei. Manche warnen vor dem Tulpencrash bei Bitcoin, während andere die Meinung vertreten, dass die zugrunde liegende Blockchain Technologie (Mutual Distributed Ledger Technologie) über solch ein enormes Potential verfügt, dass der Optimismus gerechtfertigt sei.
«Nicht so schnell», warnt die US Securities and Exchange Commission (SEC) in ihrem, letzte Woche veröffentlichten Bulletin über sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs). Die SEC leitet das Thema mit Geschichten von Investoren, die über Nacht reich gewordenen sind und der heutigen Erfüllung von Träumen ein. Es scheine, so SEC Chairman Jay Clayton, als gelte der altbekannte Refrain: «Diesmal ist es anders». So sind Investoren neben Bitcoin bei der populären und neuen Finanzierungsmethode ICOs auf der Suche nach dem nächsten «Bitcoin-Investment».
Die SEC hat bereits im Juli 2017 in ihrem Bericht erklärt, dass sie Kryptowährungen aktiv regulieren will (Fondstrends berichtete). Bis Mitte Dezember ist jedoch noch kein ICO bei der SEC registriert. Aktuell erfüllen ICO-Promotoren bei weitem nicht die von der SEC geforderten Veröffentlichungsansprüche. Im Bulletin veröffentlichte die SEC eine, wenn auch nicht vollständige, Checkliste an Fragen, die sich Krypto-Investoren stellen sollten. Wer ist mein Vertragspartner, wer emittiert das Produkt, wer steht dahinter und ist die Beschreibung des Angebotes ausreichend und vollständig? Besteht ein schriftlicher Geschäftsplan, den ich voll und ganz verstehe? Sind die Anbieter lizenziert um das Produkt zu vermarkten? Welche Interessen stehen hinter den Promotoren? Wo und unter welcher Jurisdiktion ist das Unternehmen angesiedelt? Wird mein Geld benutzt um eventuell andere „auszubezahlen“? Welche spezifischen Rechte sind an mein Investment geknüpft? Gibt es Geschäftsberichte, sind sie geprüft (Revision) und durch wen?Gibt es bereits Handelsdaten und können diese nachhaltig überprüft werden?
Bei der Verwendung von Blockchain Technologie: ist es ein offener oder privater Set-up? Ist der Code veröffentlicht und wurde eine unabhängige Cyber-Security Revision durchgeführt? Lief das Angebot durch einen regulatorischen Prozess der den Wertpapiergesetzen entspricht und wenn nicht, was können die Implikationen auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens und mein Investment sein? Welche Sicherheiten bestehen oder bestehen nicht im Falle von Betrug, einem Hacker Angriff, einem Virus oder einem Rückgang im unterliegenden Geschäft? Wer trägt die Verantwortung um mein Investment zurück zu zahlen, falls etwas schief geht?
Die Auszahlungs-Frage ist eine der wichtigsten, denn die Antwort (oder Nichtantwort) mag Hinweise auf ein Ponzi-Schema geben. Die SEC weist allerdings auch ausdrücklich darauf hin, dass dieser Fragenkatalog bei weitem nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Führen die Antworten zur Überzeugung, dass es sich in der Tat um ein Wertpapier handelt, dann sollten weitere Fragen ins Zentrum rücken: Warum haben sich die Fundraiser für diese Variante entschieden, wenn vieles für den konventionellen Weg über ein IPO spricht? Bei den Token der ICOs wird oft argumentiert, sie seien kein Wertpapier, da sie für ein Recht stehen, etwas zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden. Ähnlich wie bei einer noch nicht entwertete Strassenbahnfahrkarte – daher der Name Token. Folglich müssen die Initiatoren klar begründen können, weshalb sie in ein ICO investieren wollen.