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Das “Inflationsziel 2 Prozent” ist eine Erfolgsgeschichte

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Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank, erläutert, warum die Geldpolitik der Fed und der EZB in den vergangenen Jahren hinsichtlich der Preisstabilität eine Erfolgsgeschichte ist. Das wichtigste und oft einzige Ziel einer Notenbank ist es, für Preisstabilität zu sorgen. Die EZB hat bei ihrer Amtsaufnahme 1998 Preisstabilität als eine Preissteigerungsrate von unter, aber nahe 2 Prozent definiert. Auch die US-Notenbank (Fed) richtet sich nach einer Teuerungsrate von 2 Prozent - früher als Orientierungsgrösse, seit 2012 als offizielles Inflationsziel. Warum 2 Prozent und nicht 0 Prozent? Oder 1 Prozent oder 3 Prozent? Was ist gut daran, wenn sich die Kaufkraft des

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Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank

Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank, erläutert, warum die Geldpolitik der Fed und der EZB in den vergangenen Jahren hinsichtlich der Preisstabilität eine Erfolgsgeschichte ist.

Das wichtigste und oft einzige Ziel einer Notenbank ist es, für Preisstabilität zu sorgen. Die EZB hat bei ihrer Amtsaufnahme 1998 Preisstabilität als eine Preissteigerungsrate von unter, aber nahe 2 Prozent definiert. Auch die US-Notenbank (Fed) richtet sich nach einer Teuerungsrate von 2 Prozent - früher als Orientierungsgrösse, seit 2012 als offizielles Inflationsziel.

Warum 2 Prozent und nicht 0 Prozent? Oder 1 Prozent oder 3 Prozent? Was ist gut daran, wenn sich die Kaufkraft des Geldes innerhalb von 34 Jahren halbiert? Wie exakt lässt sich die effektive Teuerung messen? Wie kann eine Notenbank die Teuerung steuern? Das sind schwierige und zum Teil heikle Fragen. Ausführungen dazu würden den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Lassen wir deshalb diese Fragen hier beiseite und unterstellen, dass alles seine Berechtigung und Richtigkeit hat. Und schauen wir uns die Realität der letzten Jahre in den USA an. Die relevante Kerninflation (welche die volatilen Nahrungsmittel- und Energiepreise ausschliesst) lag zuletzt bei 1.7 Prozent. Zu tief, wie Fed-Chefin Yellen immer wieder betont. Warum tut sie das? Es ist nicht ersichtlich, was an 1.7 Prozent so viel schlechter sein soll als an den angestrebten 2 Prozent. Ausserdem: Während der letzten gut sechs Jahre lag die Kernteuerung stets in einem engen Band von 1.5 Prozent bis 2.3 Prozent, im Durchschnitt bei knapp 2 Prozent. Eine Punktlandung! Ein ähnliches Bild ergibt sich auf etwas tieferem Niveau für die Eurozone. 0.6 Prozent bis 1.7 Prozent betrug die Spannbreite der Inflation im selben Zeitraum. Im Durchschnitt gut 1 Prozent. Hand aufs Herz: Wer würde sich angesichts einer solch stabilen Teuerungsentwicklung beklagen wollen, dass die EZB ihr Inflationsziel von 2 Prozent mehrheitlich verfehlt hat?

Ironie der Geschichte: Zwischen Ende der 60er-Jahre und Mitte der 90erJahre lag die Inflation in den USA mehr als ein Vierteljahrhundert lang über 3 Prozent, während mehr als acht Jahren gar über 6 Prozent (1974-1982). Innerhalb der Eurozone gibt es zahlreiche Länder (z.B. Italien und Spanien) mit einer Hochinflations-Vergangenheit. Auch Deutschland erlebte nach der Wiedervereinigung Anfang der 90er-Jahre einen Teuerungsschub. Vor dem Hintergrund dieser Inflationsgeschichte sind die 2 Prozent-Ziele entstanden. Die Inflation sollte nicht auf 2 Prozent angehoben, sondern auf dieses Niveau gedrückt werden. Die penetrante Fixierung auf die 2 Prozent und die "Verteufelung" jeglicher Abweichung von diesem Ziel scheint also übertrieben. In Bezug auf die Preisstabilität ist die Geldpolitik der letzten Jahre der Fed und der EZB sogar eine Erfolgsgeschichte.


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