Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank. Thomas Heller, CIO der SZKB spricht im Interview mit Fondstrends über das Research der Schwyzer Kantonalbank und die neuen hauseigenen Strategiefonds. Herr Heller, vor zwei Jahren holte Sie die Schwyzer Kantonalbank als Head of Research. Was war der Treiber? Thomas Heller: Will man im Anlagebereich glaubwürdig auftreten, muss man die Anlagekompetenz im Haus haben. Das kann man nur bedingt auslagern. Man kann zwar einzelne Komponenten extern beziehen, was wir auch tun. Aber die eigentlichen Anlageentscheide – das heisst die Positionierung in den Portfolios oder konkrete Anlageempfehlungen – müssen Sie letztlich selber fällen. Und dazu braucht es ein Research-Team, um diese nach innen und nach aussen zu vertreten. Wie gross ist Ihr Research Team? Das Research umfasst fünf Analysten sowie einen Trainee, den wir in einem einjährigen Programm im Research und im Portfolio Management an die späteren Aufgaben als Private Banking Berater heranführen. Für wen erstellen Sie dieses eigene Research? Wir bedienen drei Anspruchsgruppen mit unserem Research. Das sind zum einen ganz direkt die Privatkunden, denen wir vor allem in Form von Publikationen unsere Marktmeinung und konkrete Anlageempfehlungen zur Verfügung stellen.
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Thomas Heller, CIO der SZKB spricht im Interview mit Fondstrends über das Research der Schwyzer Kantonalbank und die neuen hauseigenen Strategiefonds.
Herr Heller, vor zwei Jahren holte Sie die Schwyzer Kantonalbank als Head of Research. Was war der Treiber?
Thomas Heller: Will man im Anlagebereich glaubwürdig auftreten, muss man die Anlagekompetenz im Haus haben. Das kann man nur bedingt auslagern. Man kann zwar einzelne Komponenten extern beziehen, was wir auch tun. Aber die eigentlichen Anlageentscheide – das heisst die Positionierung in den Portfolios oder konkrete Anlageempfehlungen – müssen Sie letztlich selber fällen.
Und dazu braucht es ein Research-Team, um diese nach innen und nach aussen zu vertreten.
Wie gross ist Ihr Research Team?
Das Research umfasst fünf Analysten sowie einen Trainee, den wir in einem einjährigen Programm im Research und im Portfolio Management an die späteren Aufgaben als Private Banking Berater heranführen.
Für wen erstellen Sie dieses eigene Research?
Wir bedienen drei Anspruchsgruppen mit unserem Research. Das sind zum einen ganz direkt die Privatkunden, denen wir vor allem in Form von Publikationen unsere Marktmeinung und konkrete Anlageempfehlungen zur Verfügung stellen. Zum anderen sind es die Berater, die auf unser Research zurückgreifen und in der Anlageberatung einsetzen. Und schliesslich ist es das Portfolio Management, für welches der Research-Output (Asset Allocation, Titelselektion) die Basis für die Umsetzung in den vermögensverwaltenden Strategien (Mandate und Fonds) bildet.
Was gab den Ausschlag, über die Kantonsgrenzen hinaus damit in Erscheinung zu treten?
Die SZKB bietet ihre Dienstleistungen im Private Banking und im institutionellen Geschäft schweizweit an. Um noch vermehrt als transparente, faire und professionelle Anlagebank im Markt Schweiz wahrgenommen zu werden, hat sie ihre Aktivitäten erhöht.
Wie unterscheidet sich die SZKB von den anderen Banken? Wo liegen die Kernkompetenzen?
Wir sind sehr nahe beim Kunden und setzen dies wirklich konsequent um. Das gilt auch für das Research und geht soweit, dass Frontmitarbeiter in unseren Anlagegremien vertreten sind. Damit erhalten wir direktes Feedback und Input von den Kunden und können dies in unsere Überlegungen einfliessen lassen.
Wie wird bei der SZKB das Thema Retrozessionen gehandhabt?
Die SZKB ist seit bald zwei Jahren komplett retro-frei. Das heisst, wir setzen wo immer möglich retro-freie Produkte ein oder leiten die Retrozessionen unaufgefordert an unsere Kunden weiter.
Die SZKB hat kürzlich vier eigene Strategiefonds lanciert. Braucht es denn überhaupt solche eigenen Fonds? Ist das Angebot nicht ohnehin schon unüberschaubar?
Mit der Lancierung der eigenen Strategiefonds reagierten wir auf ein Kundenbedürfnis. Die Kompetenz hatten wir bereits im Unternehmen, da die SZKB schon seit vielen Jahren Mandatslösungen anbietet. So war es nur noch ein kleiner und naheliegender Schritt zu den hauseigenen Fonds und letztlich eine logische Ergänzung der Angebotspalette.
Wie hoch ist das gesamte, in SZKB-Fonds angelegte Volumen?
Per Ende Mai 2016 belief sich das Volumen in den vier Strategien auf insgesamt CHF 220 Mio.
Greifen Sie bei den Fonds auch auf externe Manager zurück?
Wir setzen in den Strategiefonds neben Einzeltiteln, die wir selber selektieren, auch ETFs und aktiv verwaltete Fonds ein. Diese werden allesamt von externen Managern verwaltet, da wir die Kompetenz der Titelselektion in gewissen Märkten gar nicht hätten.
Planen Sie die Lancierung neuer Produkte und wenn ja, welche?
Ja, wir erweitern unser Produkteportfolio um die SZKB Vorsorgefonds, die wir in vier Risikovarianten anbieten. Die Zeichnungsfrist läuft bereits, die Liberierung erfolgt am 1. Juli. (fondstrends berichtete darüber; Schwyzer KB legt eigene Vorsorgefonds auf).
Schweizer Investoren haben die höchsten Allokationen im Fixed-Income-Bereich. Welche Asset-Allokation bzw. welche Anlage-Strategie empfehlen Sie im gegenwärtigen Tiefzinsumfeld?
Die Anlagestrategie ist eine Frage der individuellen Ausgangslage, wie beispielsweise Risikotoleranz und Anlagehorizont. Sie ist zunächst einmal unabhängig von der aktuellen Marktlage und dem kurzfristigen Marktausblick. Das aktuelle Marktumfeld kommt in der taktischen Positionierung zum Tragen, welche sich im vorgegebenen Rahmen der definierten strategischen Ausrichtung bewegt. Konkret auf die gegenwärtige Situation angewandt heisst das für uns: Staatsanleihen aus den entwickelten Ländern sind aufgrund der tiefen oder gar negativen Verfallrendite nicht attraktiv. Wir bevorzugen aktuell unter anderem alternative Anlageklassen wie zum Beispiel Private Equity und versicherungsbasierte Anlagen.