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Mit Long-Short-Strategien gegen die Unsicherheit

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James Clunie, Fondsmanager des Jupiter Global Absolute Return SICAV. In den kommenden Wochen ziehen die Kapitalmarktexperten von Jupiter Asset Management ein Resümee aus den vergangenen zwölf Monaten und wagen einen Ausblick auf das Investmentjahr 2017. Der erste Teil kommt von James Clunie, Fondsmanager des Jupiter Global Absolute Return SICAV und Mike Buhl-Nielsen, Fondsmanager des Jupiter Europa SICAV. Das abgelaufene Jahr hat wertvolle Erkenntnisse zu den Tücken der Vorhersage geliefert. Ereignisse, die Anfang 2016 noch unwahrscheinlich erschienen – ein Brexit-Votum und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten – sind eingetreten. Die Unsicherheit hat gesiegt, so behaupteten die Medien jedenfalls. Doch obwohl diese Ereignisse vielleicht für wenig wahrscheinlich gehalten wurden, waren sie angesichts der engen Bandbreite denkbarer Ergebnisse bei Weitem nicht unmöglich. Wie die Kreditkrise aber noch einmal verdeutlicht hat, muss man sich nicht nur um die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses Gedanken machen, sondern auch um den Schaden bzw. die Folgen, wenn das Ereignis eintritt. Viele Experten haben in den letzten Wochen ihre Meinungen angeboten. Aber niemand kann mit Sicherheit sagen, wie die gegenwärtigen Unwägbarkeiten beseitigt werden könnten.

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James Clunie, Fondsmanager des Jupiter Global Absolute Return SICAV.

In den kommenden Wochen ziehen die Kapitalmarktexperten von Jupiter Asset Management ein Resümee aus den vergangenen zwölf Monaten und wagen einen Ausblick auf das Investmentjahr 2017. Der erste Teil kommt von James Clunie, Fondsmanager des Jupiter Global Absolute Return SICAV und Mike Buhl-Nielsen, Fondsmanager des Jupiter Europa SICAV.

Das abgelaufene Jahr hat wertvolle Erkenntnisse zu den Tücken der Vorhersage geliefert. Ereignisse, die Anfang 2016 noch unwahrscheinlich erschienen – ein Brexit-Votum und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten – sind eingetreten. Die Unsicherheit hat gesiegt, so behaupteten die Medien jedenfalls. Doch obwohl diese Ereignisse vielleicht für wenig wahrscheinlich gehalten wurden, waren sie angesichts der engen Bandbreite denkbarer Ergebnisse bei Weitem nicht unmöglich. Wie die Kreditkrise aber noch einmal verdeutlicht hat, muss man sich nicht nur um die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses Gedanken machen, sondern auch um den Schaden bzw. die Folgen, wenn das Ereignis eintritt. Viele Experten haben in den letzten Wochen ihre Meinungen angeboten. Aber niemand kann mit Sicherheit sagen, wie die gegenwärtigen Unwägbarkeiten beseitigt werden könnten. Die Märkte sind wohl davon überzeugt, dass in den USA beträchtliche Infrastrukturinvestitionen auf den Weg gebracht werden. Gemäss der allgemeinen Prognose scheint die Wahl von Trump gut für Aktien und schlecht für Anleihen zu sein – eine Einschätzung, die für beide Anlageklassen jedoch kaum über längere Zeit zutreffen dürfte, zumal die Bewertungen von US-Aktien bereits überzogen sind.

Studenten der Finanzmarktgeschichte werden zahlreiche Episoden finden, in denen sich die Modelle zur Zukunftsprognose angesichts scheinbar zufälliger Ereignisse als unzulänglich erwiesen haben. Es gibt einige bekannte Verhaltensmuster wie Rezenzeffekt, Bestätigungsneigung, Spielertrugschluss und Fokussierungseffekt, die die Annahmen und die Entscheidungen, die man auf der Grundlage dieser Modelle trifft, massgeblich beeinflussen können. So haben der Brexit und die US-Präsidentschaftswahl zwar entsprechende Unsicherheiten geschaffen, doch erwarten die Menschen mittlerweile das Unerwartete in einer Weise, wie sie es vor einem Jahr vielleicht noch nicht getan hätten. Die Zeit wird zeigen, ob diese Ängste tatsächlich gerechtfertigt sind – und die Volatilität faktisch zunimmt – oder ob wieder einmal nur bekannte Verhaltensmuster am Werk waren.

Angesichts der Herausforderungen, vor denen alle bei der Bewältigung einer unsicheren Zukunft stehen, ist die Vorbereitung auf Veränderungen ein wichtiger Bestandteil des Anlageprozesses geworden. Dazu gehört eine angemessene Wachsamkeit hinsichtlich der strukturellen Integrität unserer Long-/Shortpositionen. Ausserdem prüft man bei Jupiter AM genau, wie das Aktien-Exposure bestimmten Marktszenarien standhalten könnte. Ferner bemüht man sich um den Einsatz imperfekter Hedges, sofern dies zweckmässig erscheint, und die Beimischung von Anlagen, die sich durch die Eigenschaft der Antifragilität auszeichnen – sprich von Volatilität profitieren. Natürlich hat dieser Ansatz auch Grenzen: Auch Jupiter kann seine Portfolios nicht gegen alle Szenarien wetterfest machen. Im kommenden Jahr wird man jedoch weiter daran arbeiten, ihre Robustheit gegenüber Veränderungen zu erhöhen und nebenbei den Anlageprozess zu optimieren.

Le Pen als Präsidentin Frankreichs? Alles ist möglich
Gibt es irgendjemand, der allen Ernstes behaupten könnte, er wusste im Mai dieses Jahres bereits, dass er sechs Monate später damit beschäftigt sein würde, sich eine Meinung darüber zu bilden, was Präsident Donald Trump in den USA und Premierministerin Theresa May in Grossbritannien im nächsten Jahr wohl anstellen werden? Hätte irgendjemand das Recht überrascht zu sein, wenn man in weiteren sechs Monaten dabei ist, sich mit der Vorstellung von Marine Le Pen als Präsidentin von Frankreich abzufinden?

Geläutert von diesen Erkenntnissen wird Jupiter-Fondsmanager Mike Buhl-Nielsen nicht so tun, als hätte er die Antworten, sondern entscheidet sich vielmehr dafür, ein paar Fragen zu stellen. Anhand der Auseinandersetzung mit diesen Fragen und mit dem Ansatz, ein Portfolio zusammenzustellen, das einer Reihe von unterschiedlichen Entwicklungen trotzen sollte, wird er sich auch weiterhin bemühen, an steigenden Märkten teilzuhaben und sein Portfolio vor Abwärtsentwicklungen zu schützen.

  • Wird sich das gegenwärtige Lower-for-Longer-Szenario in Europa im Hinblick auf Zinsen und Marktrenditen weiter fortsetzen?
  • Werden Grad und Ausmass der gegenwärtig an den europäischen Aktienmärkten beobachteten Faktorrotation auch das Marktregime des kommenden Jahres charakterisieren?
  • Ist das bestehende politische Risiko bereits vollständig in die europäischen Märkte eingepreist?
  • Wie werden die Märkte auf den bevorstehenden Wahlzyklus reagieren, nachdem sie im Vorfeld des Brexit und der US-Wahlen so zuversichtlich waren?
  • Wird es einen harten oder weichen Brexit geben?
  • Wird sich eine gangbare Lösung für die Krise notleidender Kredite in Italien abzeichnen?
  • Welches Ausmass können die fiskalpolitischen Anreize in Europa erreichen und an welchem Punkt wird die geldpolitische Ankurbelung von Konjunkturprogrammen abgelöst?

Neben diesen allgemeinen Fragen ist Buhl-Nielsen überzeugt, dass insbesondere die Antworten auf die untenstehenden Fragen entscheidend für die Entwicklung des gegenwärtigen Reflation Trade sowie der Sektorrotation in den europäischen Aktienmärkten sind und auch die Währungsstärke des Euros sowie deren Auswirkungen auf Finanztitel bestimmen werden:

  • In welchem Ausmas wird die Europäische Zentralbank in der Lage sein, die bestehende Geldpolitik auszuweiten statt sie ausklingen zu lassen?
  • Welche alternativen Massnahmen stehen der Europäischen Zentralbank zur Verfügung, um das offenkundige Inflationsproblem in den Griff zu bekommen, das nach ihrem ersten Programm weiter fortbesteht?

Für aktive Manager war das Jahr 2016 ein schwieriges Jahr, mit geringer Streuung in den Märkten und Wertentwicklungen, die zu einem Grossteil auf Sektorrotationen statt auf einzelnen Titeln beruhten. Sollten die Experten von Jupiter AM es wagen, sich auf eine sehr zaghafte Prognose einzulassen, wäre es die, dass einige dieser Trends sich mit der Zeit abschwächen werden. In Anbetracht dessen sieht man keinen Grund, das Netto- und Bruttoengagement radikal zu verändern, ist aber dabei alles andere als selbstgefällig. Man hält weiterhin auf Einzelfallbasis nach kurz- und langfristigen Chancen Ausschau. Diese Vorgehensweise verfolgt Jupiter bereits seit dem Brexit-Votum. Man ist weiterhin davon überzeugt, dass langfristige Anleger, die in erster Linie auf Fundamentaldaten von Unternehmen setzen, von kurzfristigen Stimmungsveränderungen profitieren können, um langfristig Mehrwert zu generieren.


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