Philippe Ferreira, Senior Cross-Asset Strategist bei Lyxor Asset Management. Der Lyxor Hedge Fund Index legte im Oktober um 0,9% zu, wobei sechs von zehn Lyxor-Indizes den Monat mit einer positiven Performance beendeten. Philippe Ferreira, Senior Cross-Asset Strategist bei Lyxor Asset Management, kommentiert die Ereignisse des letzten Monats und wie die Strategie der Global-Macro-Manager die Verluste seit Jahresbeginn ausgleichen konnte. Die Anleihenmärkte standen im Oktober unter gewissem Druck, weil sich Anleger über weniger akkommodierende geldpolitische Bedingungen für die Zukunft Sorgen machen. Zum einen steigt die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung durch die Fed im Dezember, zum anderen gingen andere Zentralbanken zu einer weniger lockeren Haltung über. In diesem Zusammenhang stiegen die 10-jährigen Anleiherenditen in den USA im Oktober um 23 Bp., auch gestützt von lebhaften Konjunkturdaten. In Europa trieben Gerüchte über eine Drosselung der quantitativen Lockerung die langfristigen Renditen in die Höhe (+28 Bp. für 10-jährige deutsche Bundesanleihen). Die Gerüchte verstummten, als sich Präsident Draghi bei der EZB-Sitzung am 20. Oktober weder für eine Ausweitung noch für eine Drosselung des Programms aussprach.
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Der Lyxor Hedge Fund Index legte im Oktober um 0,9% zu, wobei sechs von zehn Lyxor-Indizes den Monat mit einer positiven Performance beendeten. Philippe Ferreira, Senior Cross-Asset Strategist bei Lyxor Asset Management, kommentiert die Ereignisse des letzten Monats und wie die Strategie der Global-Macro-Manager die Verluste seit Jahresbeginn ausgleichen konnte.
Die Anleihenmärkte standen im Oktober unter gewissem Druck, weil sich Anleger über weniger akkommodierende geldpolitische Bedingungen für die Zukunft Sorgen machen. Zum einen steigt die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung durch die Fed im Dezember, zum anderen gingen andere Zentralbanken zu einer weniger lockeren Haltung über. In diesem Zusammenhang stiegen die 10-jährigen Anleiherenditen in den USA im Oktober um 23 Bp., auch gestützt von lebhaften Konjunkturdaten. In Europa trieben Gerüchte über eine Drosselung der quantitativen Lockerung die langfristigen Renditen in die Höhe (+28 Bp. für 10-jährige deutsche Bundesanleihen). Die Gerüchte verstummten, als sich Präsident Draghi bei der EZB-Sitzung am 20. Oktober weder für eine Ausweitung noch für eine Drosselung des Programms aussprach. Im Vereinigten Königreich stiegen die Preise für 10-jährige britische Staatsanleihen sprunghaft (+50 Bp.), da die Abwertung des britischen Pfunds Inflationssorgen inmitten der Angst vor einem „harten Brexit“ wieder aufleben liess. Aufgrund der erwarteten Divergenz in der Geldpolitik wertete der US-Dollar gegenüber den Leitwährungen auf (+2,3% ggü. dem EUR, +3,4% ggü. dem JPY, +5,6% ggü. dem GBP). Weltweite Aktien spiegelten die Währungsschwankungen wieder. Europäische Aktien entwickelten sich besser als die US- und Schwellenländermärkte. Der unerwartete Anstieg bei den US-Rohölbeständen führte schliesslich am Ende des Berichtszeitraums zu einem Einbruch bei den Ölpreisen. Öl der Sorte Brent beendete den Monat bei 48 USD pro Barrel. Infolgedessen entwickelten sich europäische High-Yield-Anleihen besser als US-High-Yield-Anleihen.
Global Macro beschert beste monatliche Rendite
Vor diesem Hintergrund verzeichnete der Lyxor Hedge Fund Index solide Renditen, angetrieben von der herausragenden Performance der Global-Macro- und der Fixed-Income- & Credit-Arbitrage-Strategien. Langfristige CTAs schmälerten demgegenüber die Gesamtperformance aufgrund ihrer Long-Positionierung in Anleihen.
Global Macro verzeichnete die beste monatliche Rendite seit Februar 2008. In nur einem Monat konnte die Strategie dank Short-Positionen im GBP und im EUR gegenüber dem USD sowie Short-Positionen in Anleihen die Verluste seit Jahresbeginn ausgleichen. Die Abwertung des britischen Pfunds führte zu einem Anstieg bei 10-jährigen britischen Staatsanleihen, was für Positionen in britischen Anleihen mit kurzer Duration vorteilhaft war. Die Renditeunterschiede zwischen den Fonds blieben jedoch gross. Für Manager, die in Aktien investieren, zahlte sich ihre Vorliebe für Aktien aus Europa und Japan deutlich aus.
Credit-Arbitrage-Manager verzeichneten eine gute Wertentwicklung, gestützt durch die Rally von High-Yield-Anleihen. Asiatische Manager profitierten von ihren Positionen in Energie- und Bankentiteln. Fixed-Income-Akteure kamen mit dem Umfeld steigender Anleiherenditen dank Short-Positionen in europäischen Anleihen gut zurecht, da die Renditen aufgrund von Sorgen vor einer Drosselung der quantitativen Lockerung durch die EZB deutlich stiegen
US-Wahl sorgt für vorsichtigere Positionierung
Die L/S-Equity-Strategie beendete den Oktober im Plus. Allerdings fielen die Fondsrenditen in den Regionen unterschiedlich aus. In Asien half die Präferenz der Manager für zyklische Sektoren dabei, ihre Vergleichsgruppe zu übertreffen, da Substanztitel eine sehr gute Performance erzielten. In den USA setzten die Manager vor den US-Wahlen auf eine vorsichtige Positionierung. Sie reduzierten ihr Markt-Beta und erhöhten ihr Engagement in defensiven Sektoren. Das langfristige Nettoengagement in Finanz-, Technologie- und Energiewerten ermöglichte es ihnen, robustes Alpha zu generieren. Demgegenüber erhöhten europäische Fonds ihre Positionen in zyklischen Sektoren, insbesondere in Finanzwerten und Grundstoffen.
Nach einer deutlichen Erholung im September verloren Event-Driven-Manager leicht an Boden. Special-Situations-Managern machte der Volatilitätsanstieg am Ende des Berichtszeitraums zu schaffen. Dies war hauptsächlich auf den Gesundheitssektor zurückzuführen, wobei die Long-Positionen in Allergan, Baxter und Shire die Performance am meisten belasteten. Ferner litten Merger-Arbitrage-Fonds unter der Ausweitung der Transaktionsspreads (Syngenta/ChemChina, St. Jude Medical/Abbott Laboratories, RiteAid/Walgreen). Vor den US-Wahlen erhielten sie ein vorsichtiges Exposure aufrecht, denn sie warten auf grössere politische Klarheit, bevor sie ihr Kapital investieren. Sie reduzierten ihr Nettoengagement in Aktien. Die Chancen für die Anlage von Barmitteln bleiben gross, da die Fusions- & Übernahmeaktivität im Oktober einen neuen Höchststand erreichte.
CTAs mit Neugewichtung ihrer Rohstoffportfolios
CTAs erlitten im Oktober einen Rückgang, da die positive Korrelation zwischen Aktien und Anleihen die Renditen langfristiger Modelle belastete. Ihre aggressiven Positionen in deutschen und britischen Anleihen mit langer Duration wirkten sich besonders negativ aus. Sie reduzierten im Monatsverlauf jedoch ihr Engagement, während sich kurzfristige Modelle neutral entwickelten, was sie das Umfeld steigender Renditen besser verkraften liess. Insgesamt nahmen CTAs eine umfangreiche Neugewichtung ihrer Rohstoffportfolios vor. Im Währungskorb verstärkten die Modelle weiterhin ihre Long-Positionen im USD, insbesondere gegenüber dem EUR und dem GBP. In diesem Zusammenhang blieben Währungstransaktionen im Oktober die Hauptquelle für Gewinne.
"Für die nächste Zeit halten wir an unserer leichten Übergewichtung bei Event-Driven fest, wobei wir Merger-Arbitrage-Fonds bevorzugen. Nach unserer Auffassung kann die Strategie mit höheren Anleiherenditen zurechtkommen, da ihr Nettoengagement in Aktien in letzter Zeit gesunken ist. Manager verfügen somit über reichlich Spielraum für den Einsatz von Kapital, wenn sich Gelegenheiten ergeben. Den Daten von Bloomberg zufolge war der Oktober in dieser Hinsicht bei globalen Fusions- & Übernahmeaktivitäten einer der lebhaftesten Monate aller Zeiten. Die angekündigten Fusionen & Übernahmen stellten einen Wert von mehr als 470 Mrd. USD dar (gilt für Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 400 Mio. USD), wobei die Fusions- & Übernahmeaktivität in den USA 60% des Gesamtumfangs ausmachte. Der Mediensektor war aufgrund der beabsichtigten Fusion zwischen AT&T und Time Warner mit ihren 108 Mrd. USD der aktivste Bereich. Doch im Vorfeld der US-Wahlen blieben die meisten Event-Driven-Manager vorsichtig und warten auf grössere politische Klarheit, bevor sie ihr Kapital investieren. Die Strategie wird sich somit wahrscheinlich als robust erweisen, wenn die Volatilität bei Aktien weiter zunimmt. Das würde zu weiteren Transaktionsspreads führen und die Tür für die Anlage von Barmitteln öffnen."