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“Man muss seine Hausaufgaben gemacht haben”

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Michael Della Vedova, European High Yield Portfolio Manager bei T. Rowe Price. Mike Della Vedovas European High-Yield-Fonds feiert sein fünfjähriges Jubiläum. Im Interview mit Fondstrends zieht der Experte von T. Rowe Price Bilanz. Wie hat sich der Markt seit 2011 verändert? Die fünf Jahre seit Auflegung des T. Rowe Price Funds SICAV – European High Yield Bond Fund waren durchaus ereignisreich. Zum Zeitpunkt der Auflegung des Fonds im Jahr 2011 war der Markt von der europäischen Staatsschuldenkrise gebeutelt, die einige Jahre zuvor ihren Anfang genommen hatte und deren Auswirkungen auch heute noch spürbar sind. Im Jahr 2013 dann stiessen rekordhohe Neuemissionen auf eine hohe Nachfrage, da europäische Hochzinsanleihen ein Spitzenjahr verzeichneten und sowohl Anleihen mit Investment-Grade-Rating als auch Staatsanleihen schlugen. Unlängst trieb das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank zahlreiche Anleger aus dem Investment-Grade-Markt hin zu Hochzinsanleihen, was der Anlageklasse kräftigen Rückenwind bescherte.  Wie wählen Sie die Unternehmen in Ihrem Portfolio aus?Mike Della Vedova: Wir blicken in unserem Fonds über die technischen Faktoren hinaus, um ein tieferes Verständnis für die Fundamentaldaten zu gewinnen, die für die Performance einzelner Unternehmen den Ausschlag geben.

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Michael Della Vedova, European High Yield Portfolio Manager bei T. Rowe Price.

Mike Della Vedovas European High-Yield-Fonds feiert sein fünfjähriges Jubiläum. Im Interview mit Fondstrends zieht der Experte von T. Rowe Price Bilanz.

Wie hat sich der Markt seit 2011 verändert? Die fünf Jahre seit Auflegung des T. Rowe Price Funds SICAV – European High Yield Bond Fund waren durchaus ereignisreich. Zum Zeitpunkt der Auflegung des Fonds im Jahr 2011 war der Markt von der europäischen Staatsschuldenkrise gebeutelt, die einige Jahre zuvor ihren Anfang genommen hatte und deren Auswirkungen auch heute noch spürbar sind. Im Jahr 2013 dann stiessen rekordhohe Neuemissionen auf eine hohe Nachfrage, da europäische Hochzinsanleihen ein Spitzenjahr verzeichneten und sowohl Anleihen mit Investment-Grade-Rating als auch Staatsanleihen schlugen. Unlängst trieb das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank zahlreiche Anleger aus dem Investment-Grade-Markt hin zu Hochzinsanleihen, was der Anlageklasse kräftigen Rückenwind bescherte. 

Wie wählen Sie die Unternehmen in Ihrem Portfolio aus?
Mike Della Vedova
: Wir blicken in unserem Fonds über die technischen Faktoren hinaus, um ein tieferes Verständnis für die Fundamentaldaten zu gewinnen, die für die Performance einzelner Unternehmen den Ausschlag geben. Fundamentalanalysen sind die wichtigste Komponente unserer Arbeit: Wir investieren in einen Kreditmarkt, und dieser lässt sich nur richtig verstehen, wenn man vorher seine Hausaufgaben macht. Dazu gehören Treffen mit Geschäftsleitungen von Unternehmen, um zu verstehen, was sie tun und ob sie ihre Ziele erreichen. Insbesondere ist herauszufinden, ob sie effizient wirtschaften, die Kosten senken, die Margen steigern und den Fremdkapitalanteil in der Bilanz reduzieren. Mit anderen Worten ist die Frage zu klären, ob sie sich auf bestem Wege befinden, ein Unternehmen von Anlagequalität zu werden.

Unternehmen mit derart starken Fundamentaldaten und attraktiven Bewertungen in Zeiten, in denen technische Faktoren die Märkte beherrschen, können langfristig starke Renditen erzielen. Für "unvoreingenommene" Anleger, die dazu bereit sind, entlang der gesamten Kapitalstruktur zu investieren, dürften die sich daraus ergebenden Investmentchancen zahlreich sein.

Welche Bedeutung hat die Titelauswahl auf die Performance?
2013 war die Titelauswahl in den Sektoren Medien/Kabel und Baustoffe ein wesentlicher Performancefaktor. Insbesondere unsere von starken Überzeugungen getragene Position in einem Kabelanbieter war positiv für die relativen Erträge.

Im darauf folgenden Jahr war die Titelauswahl erneut hauptverantwortlich für unsere Outperformance, insbesondere in den Sektoren Medien/Kabel und Telekommunikation. Im Sektor Medien/Kabel versuchten wir, Unternehmen zu identifizieren, die dazu in der Lage sein würden, Wertpotenzial über strategische Übernahmen freizusetzen. Dies erwies sich als lohnende Strategie, da damals viele Medienunternehmen Akquisitionen vornahmen, um sich in puncto Dienstleistungsangebot und geographischer Präsenz breiter aufzustellen. So gingen wir eine starke Position in einem polnischen kommerziellen Fernsehsender ein, der später von höheren Werbeausgaben profitierte, die dank eines stabileren Konjunkturklimas in Europa erzielt werden konnten.

Im Jahr 2015 trugen die Titelauswahl und eine Untergewichtung des schwach abschneidenden Telekommunikationssektors am meisten zur relativen Wertentwicklung bei. Benchmarkunabhängige Positionen in einigen Unternehmen, die mit grossen Telekommunikationsanbietern verbunden sind, erzielten eine Outperformance, ebenso eine übergewichtete Position in einem marktführenden Festnetz- und Mobilfunkanbieter in Griechenland. Letzterer wies Beteiligungen und Geschäftsaktivitäten in ganz Osteuropa auf und war vor allem wegen seiner robusten Liquidität und seines robusten freien Cashflows attraktiv, insbesondere nachdem die Bedenken über einen potenziellen "Grexit" nachgelassen hatten.

Was lief in den letzten Jahren nicht?
Die Identifizierung einzelner Anlagekandidaten ist natürlich keine exakte Wissenschaft und es kann zu Fehlschlägen kommen. So belastete 2014 unsere Titelauswahl im Versicherungssektor die relativen Ergebnisse, insbesondere unser Engagement in einem im Vereinigten Königreich ansässigen Versicherungsmakler, dessen Anleihen nach schwachen Gewinndaten und dem darauf folgenden Rücktritt des CEO an Wert verloren. Im Jahr 2013 schmälerte unsere benchmarkunabhängige Position in dem Eigentümer und Betreiber eines Profisportteams im Vereinigten Königreich die relative Wertentwicklung. Während die Anleihe dieses Emittenten in absoluten Zahlen eine positive Performance erzielte, blieb sie hinter ihren konjunktursensibleren Konkurrenten mit höherem Beta-Faktor zurück.

So enttäuschend es auch sein mag, wenn eine Anlage nicht wie erwartet funktioniert, können uns diese Beispiele nicht in unserer Überzeugung erschüttern, dass fundamentale Kreditanalysen im Verbund mit einem Verständnis der vorherrschenden technischen Faktoren das beste Erfolgsrezept am Hochzinsmarkt darstellen.


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