Foto Pixabay Der Austritt Grossbritanniens aus der EU schickt das Pfund und die Aktienmärkte auf Tauchstation. Premierminister David Cameron hat nach der Abstimmungsniederlage den Rücktritt im Herbst angekündigt. 52% der Briten haben im Referendum für den Austritt Grossbritanniens aus der EU gestimmt. Die Märkte haben darauf das britische Pfund in den Keller geschickt. Die britische Währung fiel unter 1,33 Dollar und war damit rund elf Prozent billiger als am frühen Morgen, als das Pfund zeitweise noch etwas mehr als 1,50 Dollar gekostet hatte. Die Deutsche Bank AM kommentiert die Aussichten in den nächsten 12 Monaten nach dem Austritt: "Nach einer scharfen unmittelbaren Abwertung des Pfunds sollte die Währung vorerst unter Druck bleiben. Die politische Unsicherheit im Zuge der Austrittsverhandlungen dürfte britische Aktien belasten und den positiven Effekt eines schwächeren Pfundes kompensieren." Richard Buxton, Head of UK Equites und CEO von Old Mutual Global Investors erwartet, dass Grossbritannien "schnell in eine Periode der wirtschaftlichen Rezession" eintreten wird. "Die Reaktion der Bank von England sind unsicher, aber es ist nicht unvorstellbar, dass sie die Zinsen schnell senken wird.
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Der Austritt Grossbritanniens aus der EU schickt das Pfund und die Aktienmärkte auf Tauchstation. Premierminister David Cameron hat nach der Abstimmungsniederlage den Rücktritt im Herbst angekündigt.
52% der Briten haben im Referendum für den Austritt Grossbritanniens aus der EU gestimmt. Die Märkte haben darauf das britische Pfund in den Keller geschickt. Die britische Währung fiel unter 1,33 Dollar und war damit rund elf Prozent billiger als am frühen Morgen, als das Pfund zeitweise noch etwas mehr als 1,50 Dollar gekostet hatte. Die Deutsche Bank AM kommentiert die Aussichten in den nächsten 12 Monaten nach dem Austritt: "Nach einer scharfen unmittelbaren Abwertung des Pfunds sollte die Währung vorerst unter Druck bleiben. Die politische Unsicherheit im Zuge der Austrittsverhandlungen dürfte britische Aktien belasten und den positiven Effekt eines schwächeren Pfundes kompensieren."
Richard Buxton, Head of UK Equites und CEO von Old Mutual Global Investors erwartet, dass Grossbritannien "schnell in eine Periode der wirtschaftlichen Rezession" eintreten wird. "Die Reaktion der Bank von England sind unsicher, aber es ist nicht unvorstellbar, dass sie die Zinsen schnell senken wird." Binnenmarktausgereichtete UK-Firmen werden laut Burton leiden, während die global ausgerichteten FTSE-Firmen vom sinkenden Pfundkurs profitieren werden.
Charles Hepworth, Investment Director bei GAM, meint: "Mit Blick auf den britischen Aktienmarkt rechnen wir mit relativ starken Kursrückgängen zwischen 15 und 20 Prozent in den nächsten Monaten. Eine Abwärtskorrektur der britischen Wachstumsprognose auf einen annualisierten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 1 Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre ist sehr wahrscheinlich.“ Der Experte erklärt weiter: „Die europäischen Aktienmärkte werden ebenfalls enorm unter Druck geraten, da eine Zersplitterung der EU befürchtet wird. Falls für bestimmte Kundenmandate ein Aktienengagement in Großbritannien erforderlich sein sollte, könnte das Large Cap-Marktsegment eine gewisse relative Sicherheit bieten.“ Insbesondere Nebenwerte dürften den Brexit stark zu spüren bekommen. Allgemein wäre laut Hepworth eine risikoaverse Haltung gegenüber europäischen Aktien zurzeit die vernünftigste Option.
Dean Tenerelli, Portfolio Manager European Equities bei T. Rowe Price, warnt: „Ein langwieriger Zeitraum der Ungewissheit wird sich nicht nur an den Finanzmärkten Grossbritanniens und Europas, sondern auch weltweit abzeichnen. Märkte mögen keine Ungewissheit. Grossbritannien ist das erste Land, das die EU verlässt, und es gibt keine Vorlage, der man folgen kann. Es gibt derartig viele Variablen, dass es schwer ist, mit Überzeugung zu prognostizieren, wie sich der Wahlausgang wirtschaftlich auswirkt. Ich gehe allerdings von einer Verschlechterung der britischen Wachstumsaussichten aus.“
Auch die Schweizer Aktienmärkte eröffneten deutlich unter dem Stand von gestern und verloren gut 5%. Die Börsen sind weltweit auf dem falschen Fuss erwischt worden, denn bis gestern lag der Konsens eher auf einem Verbleib Grossbritanniens in der EU, wie auch die fondstrends-Umfrage ergab.
Welche Konsequenzen erwarten Sie durch den Austritt Grossbritanniens für die Aktienmärkte? Machen Sie mit bei der neuen Fondstrends-Umfrage.