Der Verwaltungsrat der Bankenholding Valartis Group hat beim Kantonsgericht Zug ein Gesuch um definitive Nachlassstundung von sechs Monaten eingereicht. Als Grund gibt Valartis einen vorübergehenden Liquiditätsengpass an. Bereits im Juli hatte das Zuger Kantonsgericht ein Gesuch um provisorische Nachlassstundung von vier Monaten bewilligt. Damals verzichtete Valartis noch auf eine öffentliche Bekanntmachung. Das schreibt das Unternehmen in seiner Mitteilung. Der Verwaltungsrat habe nun festgestellt, dass sich eine erfolgreiche Sanierung innert der viermonatigen Frist nicht realisieren lasse. Sanierungsbedürftig ist die Valartis aufgrund eines vorübergehenden Liquiditätsengpasses. Die Zahlungsengpässe beschränken sich aber ausschliesslich auf die Holding-Gesellschaften der Valartis Gruppe in der Schweiz und in Liechtenstein. Die beiden Privatbanken der Gruppe – die Valartis Bank (Liechtenstein) AG und die Valartis Bank (Austria) AG – seien von der Nachlassstundung nicht betroffen. Sie verfügten weiterhin über eine sehr hohe Liquidität, schreibt das Unternehmen, und der normale Geschäftsbetrieb werde weitergeführt.
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Der Verwaltungsrat der Bankenholding Valartis Group hat beim Kantonsgericht Zug ein Gesuch um definitive Nachlassstundung von sechs Monaten eingereicht. Als Grund gibt Valartis einen vorübergehenden Liquiditätsengpass an.
Bereits im Juli hatte das Zuger Kantonsgericht ein Gesuch um provisorische Nachlassstundung von vier Monaten bewilligt. Damals verzichtete Valartis noch auf eine öffentliche Bekanntmachung. Das schreibt das Unternehmen in seiner Mitteilung.
Der Verwaltungsrat habe nun festgestellt, dass sich eine erfolgreiche Sanierung innert der viermonatigen Frist nicht realisieren lasse.
Sanierungsbedürftig ist die Valartis aufgrund eines vorübergehenden Liquiditätsengpasses. Die Zahlungsengpässe beschränken sich aber ausschliesslich auf die Holding-Gesellschaften der Valartis Gruppe in der Schweiz und in Liechtenstein.
Die beiden Privatbanken der Gruppe – die Valartis Bank (Liechtenstein) AG und die Valartis Bank (Austria) AG – seien von der Nachlassstundung nicht betroffen. Sie verfügten weiterhin über eine sehr hohe Liquidität, schreibt das Unternehmen, und der normale Geschäftsbetrieb werde weitergeführt.
Konflikte bei interner Finanzierung
Die im Zusammenhang mit der Reorganisation der Gruppe im Jahr 2014 umgesetzte gruppeninterne Konzernfinanzierung zugunsten der Schweizer Muttergesellschaft sowie der liechtensteinischen Finanzholding Valartis Finance Holding stehe möglicherweise in Konflikt mit regulatorischen Vorschriften.
Per 1. Februar 2015 wurden neue Vorschriften für die Konzernfinanzierung in Liechtenstein und Österreich in Kraft gesetzt. Zudem forderten gruppeninterne Kreditgeber die Rückzahlung der Kredite.
Die Zahlungsverbindlichkeiten gegenüber gruppeninternen Kreditgeber der Valartis Finance Holding belaufen sich per Ende Oktober 2015 auf rund 64 Millionen Euro und rund 39 Millionen Franken. Die Verbindlichkeiten der Valartis Group AG betragen rund 8 Millionen Franken. Einer weiteren Forderung eines externen Gläubigers von rund 18 Millionen Euro könne die Valartis Group ebenfalls nicht nachkommen.
Privatbanken sollen verkauft werden
Als Folge des Sanierungsplans sollen die beiden Privatbanken in Liechtenstein und Österreich verkauft werden. Die Gruppe geht davon aus, dass dieser Verkauf bis Ende Jahr erfolgen wird. Mit dieser Veräusserung hat der Valartis-Verwaltungsrat entschieden, dass die Gruppe sich vollständig aus dem Private Banking zurückzieht und sich auf die Beteiligungen im Bereich Private Equity, Immobilien-Management und Finanzdienstleistungen konzentriert.
Autor: jog