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Finanzindustrie benötigt mehr Innovation und Pioniergeist

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Finanzindustrie benötigt mehr Innovation und Pioniergeist Marco Chinni, CEO von Primecoach Die Schweizer Beratungsfirma Primecoach unterstützt Finanzunternehmen dabei, sich im laufenden Verdrängungswettbewerb zu behaupten. CEO Marco Chinni zeigt im Interview auf, wie eine offene Geisteshaltung den Innovations- und Veränderungsprozess beschleunigt. Herr Chinni, das Thema des diesjährigen Herbstanlasses von Primecoach war Innovation und Pioniergeist. Gibt es einen speziellen Grund, weshalb Sie als Consulting Firma genau dieses Thema mit Bertrand Piccard als Gastreferent ausgewählt haben? Marco Chinni: Ja, Herr Piccard verkörpert Innovation und Pioniergeist wie kein anderer. Genau diese Eigenschaften benötigt die Schweizer Finanzindustrie mehr denn je. Denn sie muss sich rasch und dringend verändern. Das traditionelle, indifferente Bankgeschäft hat ausgedient, und die Anlageseite verzeichnet einen regelrechten Anlagenotstand. Zudem droht Konkurrenz von den Fintechs. Weshalb tun sich denn die Finanzhäuser so schwer mit der Veränderung. Dass das traditionelle Geschäft nicht mehr haltbar ist, wissen wir schon seit einigen Jahren. Innovation hat immer mit Veränderung zu tun. Veränderungsprozesse bedingen aber unter anderem eine spezifische Geisteshaltung. Eine Geisteshaltung, die offen ist, die das Ungewisse zulässt – dazu gehört natürlich auch das Risiko zu scheitern.

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Finanzindustrie benötigt mehr Innovation und Pioniergeist

Marco Chinni, CEO von Primecoach

Die Schweizer Beratungsfirma Primecoach unterstützt Finanzunternehmen dabei, sich im laufenden Verdrängungswettbewerb zu behaupten. CEO Marco Chinni zeigt im Interview auf, wie eine offene Geisteshaltung den Innovations- und Veränderungsprozess beschleunigt.

Herr Chinni, das Thema des diesjährigen Herbstanlasses von Primecoach war Innovation und Pioniergeist. Gibt es einen speziellen Grund, weshalb Sie als Consulting Firma genau dieses Thema mit Bertrand Piccard als Gastreferent ausgewählt haben?

Marco Chinni: Ja, Herr Piccard verkörpert Innovation und Pioniergeist wie kein anderer. Genau diese Eigenschaften benötigt die Schweizer Finanzindustrie mehr denn je. Denn sie muss sich rasch und dringend verändern. Das traditionelle, indifferente Bankgeschäft hat ausgedient, und die Anlageseite verzeichnet einen regelrechten Anlagenotstand. Zudem droht Konkurrenz von den Fintechs.

Weshalb tun sich denn die Finanzhäuser so schwer mit der Veränderung. Dass das traditionelle Geschäft nicht mehr haltbar ist, wissen wir schon seit einigen Jahren.

Innovation hat immer mit Veränderung zu tun. Veränderungsprozesse bedingen aber unter anderem eine spezifische Geisteshaltung. Eine Geisteshaltung, die offen ist, die das Ungewisse zulässt – dazu gehört natürlich auch das Risiko zu scheitern. Und genau damit tun sich viele Unternehmen besonders schwer. Veränderungsprozesse erfordern ausserdem oft, Dinge über Bord zu werfen, die einem in der Vergangenheit lieb und teuer geworden sind. Wie Bertrand Piccard ausführte: Ballast abwerfen und Platz schaffen für das Neue. Kommt hinzu, dass sich das traditionelle Finanzgeschäft in einer degressiven Phase befindet. Es herrscht ein unerbittlicher Verdrängungswettkampf.

Was empfehlen Sie, damit der Anpassungsprozess gelingt?

Damit neue Ideen und Innovationen den Durchbruch schaffen, braucht es Partnerschaften und Mitstreiter, die sich mit unterschiedlichen Kompetenzen gegenseitig ergänzen. Der Konkurrenzkampf muss in diesem Stadium eine absolut untergeordnete Rolle spielen. Innovatoren müssen gemeinsam den Zielmarkt von der Innovation überzeugen. Sobald 30% der Peergruppe überzeugt sind, werden die restlichen 70% auch noch folgen. Das ist der zweite Paradigmen-Wechsel, der sehr schwierig ist zu überwinden: Auf der einen Seite sind die Finanzinstitute grosse Konkurrenten, wenn es um das traditionelle Geschäft geht, andererseits sollten Sie zusammen arbeiten, wenn es um Innovationen geht.

Wo setzt Primecoach an, um diesen Prozess in Gang zu setzen?

Der Kunde erwartet von uns, dass wir uns permanent mit den neusten Regulierungs- und Business-Trends auseinander setzen. Wir betreiben ein systematisches Monitoring der unterschiedlichen Einflussfaktoren. Zudem verfügen wir im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern über keinerlei Bestandesgeschäft. Wir sind also gezwungen, immer wieder Neues zu kreieren und zu wagen. Wir haben uns schon bei der Gründung von Primecoach im Jahre 2008 das Motto auf die Fahne geschrieben: Neue Ideen für die Fonds- und Asset Management Industrie. Das leben wir intensiv – Tag täglich.

Wie sieht denn das konkret aus?

Einen Grossteil unserer Zeit wenden wir dafür auf, Veränderungen sowie deren Chancen und Risiken für unsere Kunden laufend zu analysieren. Dieser Denkprozess benötigt eine offene innere Geisteshaltung, die unser gesamtes Team an den Tag legt. Zuhören, sich intensiv mit anderen Meinungen auseinander setzen, andere Meinungen zulassen und neue Lösungen kreieren. So schaffen wir echten Mehrwert für unsere Kunden.

Sind denn die Finanzinstitute nicht in der Lage, diesen Prozess selber an die Hand zu nehmen?

Wir sehen sehr oft, dass die Finanzinstitute Gefangene ihrer eigenen Organisation sind. Unterschiedliche Meinungen sieht man in diesen Organisationen eher als Gefahr, denn als Chance an. Wir zeigen unseren Kunden auf, wie man mit solchen unterschiedlichen Meinungen hervorragende Ergebnisse erzielen und nachhaltigen Mehrwert für die ganz Organisation schaffen kann. Zudem bringen wir immer wieder unsere eigenen, manchmal auch unorthodoxen Ideen ein. Sie werden manchmal verworfen, manchmal angenommen. Aber wichtig ist, dass wir mit unseren Ideen Denkanstösse geben. Das ist genau die Aufgabe eines Coachs: Die nötigen Impulse setzen, damit die Organisation selbstständig neue Lösungen findet. Wir bringen eine neue Geisteshaltung ein und lösen zur richtigen Zeit die richtigen Impulse aus.

Der grosse Andrang am Herbstanlass von Primecoach zeigt ein stark wachsendes Interesse an Ihren Dienstleistungen. Ist Primecoach nach wie vor auf Wachstumskurs?

Ja, es besteht derzeit in der Tat eine sehr grosse Nachfrage nach derartigen Services. Mehr und mehr Asset Manager, Asset Owner oder auch Asset Service Provider machen sich Gedanken über die Gestaltung ihrer Zukunft. Wir haben deshalb unsere Kapazitäten ausgebaut und beschäftigen derzeit 4 Spezialisten.


Autor: jod
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