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Für viele Haushalte heißt es nun an Strom und Heizung zu sparen: Die Preise ziehen deutlich an, neue Abschlüsse sind teilweise um 70 Prozent teurer.
Wer im Januar einen neuen Stromtarif wählt, zahlt nach Branchenangaben im Schnitt 12,5 Prozent mehr als im Jahresmittel 2021.
Der Durchschnitt der aktuell verfügbaren Stromtarife für Haushaltskunden mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch liege bei 36,19 Cent pro Kilowattstunde, berichtete der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag in Berlin. Zum Vergleich: 2021 lag das Mittel bei 32,16 Cent, 2020 bei 31,81 Cent.
Wer aktuell einen neuen Gastarif etwa für ein Einfamilienhaus abschließt, zahlt bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Schnitt 12,21 Cent je Kilowattstunde und damit ganze 72,9 Prozent mehr als im Jahresmittel 2021. 2021 lag das Mittel bei 7,06 Cent, 2020 bei 5,97 Cent. Knapp die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt.
Extreme Preisanstiege an Strombörsen
Als Grund für die Steigerungen bei Strom und Gas gab der Branchenverband höhere Beschaffungskosten der Versorgungsunternehmen aufgrund extrem gestiegener Großhandelspreise an. So seien die Preise auf dem Terminmarkt für Strom, auf dem die Versorger langfristig Strom einkauften, zwischen Januar und Dezember 2021 um mehr als 300 Prozent gestiegen. Am Terminmarkt für Gas hätten sich die Preise in diesem Zeitraum sogar mehr als verfünffacht.
„Diese extremen Preisanstiege an den Strombörsen müssen die Energieversorger in ihrer Preiskalkulation berücksichtigen“, sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, laut der Mitteilung. Dank langfristiger Beschaffungsstrategien könnten die meisten Versorger einen Teil des Preisanstiegs aber abfedern. Eine steigende Energienachfrage infolge der weltweiten Konjunkturerholung 2021 gilt als ein Hauptgrund für die gestiegenen Großhandelspreise.
Andreae forderte eine Entlastung der Haushalte angesichts der steigenden Strom- und Gaspreise. „Insbesondere die Steuer- und Abgabenlast auf Energie muss reduziert werden.“ (dpa/red)