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Patientenschützer haben vor der Anwerbung von aus der Ukraine geflüchteten Pflegefachkräften und Medizinern gewarnt. „Deutschland läuft Gefahr, aus dem Elend der Ukrainer Kapital schlagen zu wollen“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Er reagierte damit auf Pläne, für eine schnelle Anerkennung der ukrainischen Berufsabschlüsse in Pflege und Medizin zu sorgen.
„Politik, Krankenhausbetreiber, selbst karitative Wohlfahrtsverbände agieren so als aktive, egoistische Abwerber“, kritisierte Brysch. Damit werde „eine Magnetwirkung bei den ukrainischen Schlüsselberufen erzeugt, mit fatalen Folgen für ein leidgeprüftes Land“. Jede Ärztin und jeder Krankenpfleger werde in den vom Krieg betroffenen Gebieten in der Ukraine dringend gebraucht, um das Leid der Kriegsopfer, aber auch der anderen Kranken zu lindern.
Brysch sieht sprachliche Barrieren
Neben diesen moralischen Hemmnissen sieht Brysch auch sprachliche Barrieren. Das für eine Arbeit in der Pflege und Medizin nötige Sprachniveau könne kaum in weniger als einem Jahr erreicht werden. Patientenversorgung brauche aber den sicheren Umgang mit der deutschen Sprache. „Nicht nur ältere Menschen haben schon jetzt Probleme, sich mit Ärzten und Pflegekräften sowohl im Krankenhaus als auch in der Altenpflege zu verständigen“, warnte Brysch.
Die Gesundheitsminister der Länder hatten am Montag beschlossen, Berufsqualifikationen in Gesundheitsberufen von aus der Ukraine Geflüchteten schnell anzuerkennen. Demnach werden die Länder geflüchteten Ärzten aus der Ukraine zügig die Berufserlaubnis erteilen.
Der Bund prüfe eine notwendige rechtliche Änderung der Approbationsordnung für Ärzte. Für ukrainische Pflegefachkräfte sollen demnach Möglichkeiten für eine zügige Nachqualifizierung und eine rasche Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland geschaffen werden. (afp/dl)