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„Die Situation im Gesundheitssystem sollte nicht Maßstab aller Dinge sein“

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Bei einer Talkrunde von „Maischberger“ wurde der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Impfpflicht-Befürworter, Janosch Dahmen, bezüglich harter Forderungen von einem Fachmann in die Schranken gewiesen. Der Münchner Internist und Lungenfacharzt Thomas Voshaar äußerte seinen Standpunkt.

Bei der ARD-Talkshow „Maischberger“ debattierten der Grünen-Bundestagsabgeordnete Janosch Dahmen und Chefarzt Dr. Thomas Voshaar am Mittwoch über die Corona-Maßnahmen. Dahmen befürwortet die Impfpflicht und die Corona-Maßnahmen.

In der Debatte wurde Deutschland mit Dänemark verglichen. Dänemark hat jüngst das Ende der Corona-Maßnahmen beschlossen.

Dahmen äußerte, der Vergleich der beiden Länder „ist ein Stück weit ein Vergleich von Äpfel und Birnen.“ Deutschland würde bei einer Reduzierung der Maßnahmen demnach „einen hohen Preis bezahlen“, da hierzulande mehr ältere und ungeimpfte Menschen leben würden, als im Nachbarland.

Kontra vom Chefarzt

Indes warnte der Münchner Lungenfacharzt Thomas Voshaar im Gespräch mit Dahmen davor, in Extreme zu gehen. „Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass wir die Situation im Gesundheitssystem bzw. insbesondere auch auf den Intensivstationen nicht zum Maßstab aller Dinge machen sollten“, so Voshaar.

Als Beispiel führte er an, dass es in seiner Klinik zurzeit lediglich zwei Patienten gebe, die beatmet werden müssten. Anschließend stellte Voshaar fest, dass die No-Covid-Strategie von vornherein gescheitert sei, was, so der Mediziner, naturwissenschaftlich auch klar gewesen sei.

„Ein Atemwegsvirus kann man niemals besiegen. Wann wollen wir also diesen Varianten, die uns ja der Himmel geschickt hat, mehr Verlauf lassen? Denn der Ausweg aus einer Pandemie ist immer nur der Übergang in eine Endemie, durch wiederholte Infektionen auf der Basis einer stabilen Grundimmunisierung, die Katastrophen verhindert“, argumentierte der Chefarzt.

Den Menschen einen Ausweg zeigen

Im Folgenden wurde die mangelnde Datenlage in Deutschland bezüglich Corona angesprochen und beklagt, dass man viele Informationen aus dem Ausland holen müsse.

Voshaar kritisierte auch die vor Kurzem beschlossene Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate. Dies sei ein „Musterbeispiel, dass man seine wissenschaftliche Arbeit nicht gut gemacht hat.“

Inzwischen gebe es laut Voshaar mehrere Studien, die sagen, dass der Genesenenstatus mindestens so gut sei wie die zweifache Impfung. Der Lungenfacharzt resümierte: Man müsse „auch den Menschen sagen, wo der Ausweg ist. Wo sind konkret die Ziele? Wo lassen wir uns nicht mehr von der Angst treiben, sondern von der Vernunft?“ (mf)



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