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Hamburger Kokainrekordfund: Mutmaßliche Organisatoren gefasst

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Die Ermittler sind im Fall des Kokain-Rekordfundes einen entscheidenden Schritt weitergekommen: Einen Tag nach der internationalen Razzia konnte die Polizei nun mutmaßliche Führungsfiguren der Organisation fassen.

Einen Tag nach ihrer internationalen Großrazzia gegen eine Bande mutmaßlicher Rauschgifthändler aus dem Raum Hannover haben die Ermittler aus Niedersachsen am Donnerstag weitere Details mitgeteilt. Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) ist den professionell agierenden Verdächtigen aus dem Bereich der organisierten Kriminalität auch eine im vergangenen Jahr in Hamburg abgefangene Kokainlieferung über 16 Tonnen zuzuordnen. Es handelt sich dabei um die bislang größte in Europa entdecke Lieferung dieser Droge.

Bei der akribisch vorbereiteten Durchsuchungs- und Festnahmeaktion gingen am Donnerstag hunderte Ermittler in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Spanien, Paraguay und den Vereinigten Arabischen Emiraten gehen mutmaßliche Mitglieder der Gruppierung vor.

„Gewaltiger Schlag“ gegen Drogenhandel

Eine der beiden mutmaßlichen Führungsfiguren der Organisation, ein 39-jähriger deutscher Staatsbürger, wurde demnach in der Nacht zu Donnerstag in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten gefasst. Der zweite mutmaßliche Anführer, bei dem es sich laut LKA um einen 43-jährigen deutschen Staatsbürger handelt, wurde bereits im März bei einem Polizeieinsatz in Spanien festgenommen.

Es sei davon auszugehen, dass die Struktur der Gruppierung durch die Aktionen „nachhaltig zerschlagen“ worden sei, sagte LKA-Vizepräsident Bernd Gründel am Donnerstag in Hannover. Es handle sich um einen „gewaltigen Schlag“ gegen den internationalen Drogenhandel.

Insgesamt wurden bei den Zugriffen vom Donnerstag in Deutschland demnach elf Verdächtige festgenommen, in den Niederlanden und in Belgien weitere acht. Der Organisation ist nach Erkenntnissen der Ermittler die Einfuhr von über 23 Tonnen Kokain aus Mittel- und Südamerika in Frachtcontainer nach Europa sowie der Schmuggel von Marihuana und Haschisch im Tonnenbereich aus Spanien nachzuweisen.

Schwerpunkt der Organisation in Hannover

In Deutschland habe die Gruppierung „ein Geflecht aus Schein- und Briefkastenfirmen“ zur Tarnung ihrer Geschäfte angelegt, sagte der leitende Kriminaldirektor des niedersächsischen LKA, Christian Zahel. Auch Lagerhallen und ähnliche Logistikstützpunkte haben sie betrieben. Ursprung und regionaler Schwerpunkt der Organisation waren demnach die Region um die niedersächsische Hauptstadt Hannover.

Von dort stammen auch die beiden mutmaßlichen Führungsfiguren, die laut LKA einschlägig vorbestraft sind. Sie bauten demnach dort ein Netzwerk aus weiteren Mittäter aus, das für den Drogenhandel auch Kontakte zu weiteren kriminellen Organisationen in Belgien, in den Niederlanden und in Spanien auf. Beide agierten dabei bereits als Teil einer Gruppierung von Rauschgifthändlern, die sich schon seit 2020 im Visier von Ermittlern des LKA und des Zolls befand.

Bereits vor etwas mehr als einem Jahr gingen Ermittler demnach im März 2021 mit einer großangelegten Razzia gegen diese Gruppierung vor und nahmen zahlreiche Verdächtige fest. Die übrigen Mitglieder, darunter der 39-Jährige und der 43-Jährige, setzten ihre Geschäfte anschließend allerdings fort und bauten neue Vertriebswege auf. Der 39-Jährige setzte sich aus Hannover nach Dubai ab, der 43-Jährige war derweil weiter in Hannover tätig.

Nach Angaben Gründels waren sich die Beschuldigten dabei offenbar nicht bewusst, dass sie sich nach wie vor im Visier der Behörden befanden. Eine entscheidende Rolle bei den weiteren Ermittlungen spielte demnach ihre verschlüsselte Kommunikation über spezielle Dienstprogramme. Europäischen Ermittlern gelang der Zugriff, auch die Strafverfolger aus Hannover profitierten davon. Sie erhielten laut LKA die entsprechenden Daten von der Polizeibehörde Europol. (afp/mf)



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