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Bislang sind mehr als zwei Millionen Menschen vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. Ein Gros von ihnen in das Nachbarland Polen. Doch die Verteilung in den europäischen Ländern könnte sich noch ändern.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ist am Donnerstag in Rzeszow gelandet. Sie ist nach Polen gereist, um über die Unterstützung für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Europa zu beraten. Bei dem Gespräch mit ihrem französischen Amtskollegen Gérald Darmanin und dem polnischen Innenminister Marius Kaminski in einem Flughafengebäude geht es unter anderem um die Versorgung der Menschen aus dem Kriegsgebiet. Und darum, Beförderungsmöglichkeiten zu organisieren für Ukrainer, die in andere EU-Staaten weiterreisen.
Menschen kommen im Fünf-Minuten-Takt an
Dann geht es zum Grenzübergang bei Korczowa. Im Fünf-Minuten-Takt kommen hier kleine Gruppen an. Meist sind es ukrainische Frauen mit Kindern. Sie werden anschließend mit dem Bus in eine Aufnahmeeinrichtung in einer Halle, wenige Kilometer entfernt, gefahren. Die polnischen Grenzbeamten erzählen, die meisten Flüchtlinge blieben nicht lange, wollten weiter zu Verwandten in Polen oder irgendwo in Europa.
„Ich bin der polnischen Regierung sehr dankbar, dass sie die Menschen hier so vorbildlich aufnehmen und ihnen jetzt auch mit der heutigen Gesetzgebung Zugang zu Hilfsmaßnahmen und zum Sozialsystem hier in Polen ermöglichen“, sagt Faeser. Die Unterstützung für die Nachbarländer der Ukraine wird von der EU koordiniert. In Deutschland sind neben dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter anderem das THW und das Deutsche Rote Kreuz beteiligt.
Über zwei Millionen Menschen geflohen
Von den inzwischen weit über zwei Millionen Menschen, die seit Kriegsbeginn vor zwei Wochen das Land verlassen haben, hält sich der Großteil in Polen, Moldau, Ungarn, Rumänien und der Slowakei auf. Doch auch die Zahl der Menschen aus der Ukraine, die nach Deutschland kommen, steigt mit jedem Tag. Nach zwei Wochen Krieg sind es bereits fast 100.000 Kriegsflüchtlinge, die hierzulande festgestellt wurden. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher sein, da viele Ukrainer bei Verwandten und Freunden unterkommen und sich erst einmal gar nicht bei den Behörden melden. Andere reisen weiter in andere europäische Staaten. (dpa/red)