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Sparen, Vorsorgen, Hypotheken – Diese Zahl sagt, wie effizient man Steuern sparen kann

Summary:
Fritz, 53 Jahre alt, reduziert sein Arbeitspensum. Die Kinder stehen auf eigenen Beinen. Er tritt kürzer. Was seinen Alltag etwas ruhiger macht, zeigt sich natürlich auch beim Lohn und in der Steuererklärung: Sein steuerbares Einkommen sinkt von 90'000 auf 80'000 Franken. Dafür zahlt er neu 2000 Franken weniger Steuern im Jahr.  Geschäftsfrau Iris, 42, versteuert normalerweise ein Einkommen von 130'000 Franken. Dank einer Reihe von einmaligen Abzügen beträgt der zu versteuernde Lohn für einmal nur 120'000 Franken. Dafür zahlt sie 3000 Franken weniger Steuern.   Fritz und Iris haben ihr steuerbares Einkommen beide um 10'000 Franken reduziert, doch die Steuerersparnis fällt unterschiedlich aus. Dieser Umstand erklärt sich in der Schweiz mit dem etwas unhandlichen Begriff "Grenzsteuersatz"

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Von Marc Forster considers the following as important:

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Fritz, 53 Jahre alt, reduziert sein Arbeitspensum. Die Kinder stehen auf eigenen Beinen. Er tritt kürzer. Was seinen Alltag etwas ruhiger macht, zeigt sich natürlich auch beim Lohn und in der Steuererklärung: Sein steuerbares Einkommen sinkt von 90'000 auf 80'000 Franken. Dafür zahlt er neu 2000 Franken weniger Steuern im Jahr. 

Geschäftsfrau Iris, 42, versteuert normalerweise ein Einkommen von 130'000 Franken. Dank einer Reihe von einmaligen Abzügen beträgt der zu versteuernde Lohn für einmal nur 120'000 Franken. Dafür zahlt sie 3000 Franken weniger Steuern.  

Fritz und Iris haben ihr steuerbares Einkommen beide um 10'000 Franken reduziert, doch die Steuerersparnis fällt unterschiedlich aus. Dieser Umstand erklärt sich in der Schweiz mit dem etwas unhandlichen Begriff "Grenzsteuersatz" oder "marginaler Steuersatz". Hintergrund ist, dass höhere Einkommen hierzulande prozentual stärker besteuert werden. Die so genannte steuerliche Progression sorgt dafür, dass sich ein reduziertes steuerbares Einkommen für Besserverdienende mehr "lohnt". 

Eine Zahl, die alle kennen sollten

Den Grenzsteuersatz berechnet man für jede Einheit, um die sich das Einkommen reduziert oder erhöht. Bei den (etwas vereinfacht dargestellten) Beispielen von Fritz und Iris verhält es sich so:

Indem Fritz bei 10'000 Franken weniger steuerbaren Einkommen 2000 Franken spart, beträgt der Grenzsteuersatz 20 Prozent - so viel sind 2000 Franken von 10'000 Franken. Bei Iris sind es 3000 Franken Ersparnis und damit 30 Prozent von 10'000 Franken. Der Grenzsteuersatz bezieht sich jeweils auf das ursprüngliche Einkommen: 20 Prozent bei 90'000 Franken für Fritz, 30 Prozent bei 130'000 Franken bei Iris. 

Für beide ist diese Zahl wichtig, wie sowieso für alle, die sich mit ihren Finanzen und ihrem Vermögen genauer beschäftigen wollen. Der Grenzsteuersatz ist leicht herauszufinden: Im Steuerrechner (derjenige des Kantons Zürich beispielsweise findet sich hier) berechnet man die Steuerlast einmal ohne und einmal mit der zusätzlichen Reduktion. Man setzt die Differenz bei den steuerbaren Einkommen ins Verhältnis zur Steuerersparnis. Die dadurch berechneten Grenzsteuersätze variieren nicht nur nach Einkommen, sondern auch nach Wohnort.

Würden sie sich Fritz und Iris mit ihren Vermögenssituationen jeweils an eine Finanzplanerin oder einen Finanzplaner wenden, würde diese oder dieser ihnen den Grenzsteuersatz mit Nachdruck vorrechnen. Denn dieser Wert hilft, Geld zu sparen oder die eigene finanzielle Situation zu optimieren. Der Grenzsteuersatz ist ein wichtiger Anhaltspunkt für verschiedene finanzielle Entscheidungen.

Dazu eine Übersicht: 

  • Einzahlungen in die Säule 3a: Die Einzahlung von derzeit bis zu 6883 Franken im Jahr in die Säule 3a für Angestellte und 34'416 Franken respektive 20 Prozent des Nettoeinkommens für Selbständige ohne Pensionskasse kann in der Steuererklärung unter "Abzüge" angegeben werden. Je höher der Grenzsteuersatz, desto mehr profitiert man von diesem Abzug.  
  • Freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse: Wer zusätzlich zu den geregelten Lohnbeiträgen Geld in die Pensionskasse einzahlt, kann diese wie bei der Säule 3a in der Steuererklärung aufführen. In der Pensionskasse, auch Zweite Säule oder berufliche Vorsorge genannt, dienen freiwillige Einzahlungen oft dazu, die steuerliche Situation zu verbessern. Personen mit einem hohen Grenzsteuersatz sind im Vorteil. Pensionskassen-Einkäufe werden vor allem Personen empfohlen, die über 50 Jahre alt sind. Denn dann ist der Nutzen netto grösser als bei Einzahlungen in früheren Lebensjahren. Indem über mehrere Jahre verteilt Gelder einbezahlt werden, lässt sich durch die Steuerabzüge "die Progression brechen". Wenn Ehepaare ihre Einkäufe aufeinander abstimmen, kann die Steuerersparnis noch optimiert werden - übrigens völlig legal und vom Schweizer Staat sogar so gewollt. Die Möglichkeiten, mit Pensionskassen-Einkäufen Steuern zu sparen, sind beträchtlich. Theoretisch ist gar möglich, die Steuerlast ins Minus zu drücken. 
  • Unterhalt eines Eigenheims: Wer ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung renoviert, kann dies steuerlich geltend machen. Auch hier: Etappenweise, über mehrere Jahre hinweg renovieren reduziert die Steuerlast. Der Grenzsteuersatz besagt, wie effektiv dies ist.
  • Amortisieren von Hypotheken: Mit der Abzahlung von Hypotheken reduziert sich der Hypothekarzins. In der Schweiz kann für bis zu 80 Prozent eines Liegenschaftswerts eine Hypothek aufgenommen werden: Gemäss Faustregel zwei Drittel über die erste Hypothek, die frei amortisiert werden kann, und ein Drittel über die zweite Hypothek, die bis spätestens zum Pensionierungszeitpunkt amortisiert werden muss. Beim Abzahlen der ersten Hypothek spielt der Grenzsteuersatz eine Rolle. Bei einem Hypothekarzins von 1 Prozent und einem Grenzsteuersatz von 30 Prozent kommt man netto noch auf Zinskosten von 0,7 Prozent. Wer Geld dann mit mehr als 0,7 Prozent Rendite anlegen kann, fährt damit besser als mit der Amortisation. Denn Geld, das für die Amortisation aufgewendet wird, lässt sich nicht anderweitig wie beispielsweise für Investitionen verwenden. Und mit einer reduzierten Hypothek lassen sich weniger Schuldzinsen vom steuerbaren Einkommen abziehen. 
  • Finanzmarktinvestitionen: Zum Nutzen des Grenzsteuersatzes gehört letztlich auch, wie gespartes Geld eingesetzt wird. Renditen auf Investitionen optimieren die Einsparung. Investitionen in Aktien haben in den letzten Jahren deutlich mehr Rendite gebracht als Barvermögen auf Konten. Jetzt, wo die Zinsen steigen und die Aktienmärkte auf breiter Front Bewertungsverluste erleiden, dürfte sich dieser Gegensatz reduzieren. Allerdings gehen die meisten Finanzmarktexpertinnen und -experten davon aus, dass Aktienanlagen langfristig ein renditeträchtiges Unterfangen bleiben.   

Der Grenzsteuersatz verdeutlicht, wie sich die Steuerlast bei verändertem steuerbarem Einkommen entwickelt. Die hier genannten Beispiele beschreiben, wie sich reduziertes Einkommen immer positiver auswirkt, je höher der Grenzsteuersatz ist. Natürlich funktioniert dies auch umgekehrt. Wenn sich das steuerbare Einkommen erhöht, muss man mit hohem Grenzsteuersatz verhältnismässig mehr Abgaben entrichten. 

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