"Wenn Führungskräfte Aktien der eigenen Gesellschaft kaufen oder verkaufen, kann das ein Hinweis auf den Geschäftsgang des Unternehmens sein. Deshalb müssen Management-Transaktionen offengelegt und publiziert werden." So steht es auf der Homepage der Swiss Exchange Regulation (SER), wo Top-Managerinnen und Verwaltungsräte private Aktienkäufe und-verkäufe des eigenen Unternehmens veröffentlichen müssen. Weil Führungskräfte mehr wissen über das Innenleben des Unternehmens, bieten die Transaktionen viel Raum für Spekulationen. Gründe für Käufe oder Verkäufe der Aktien werden nicht angegeben - ausser es handelt sich um Mitarbeitervergütungsprogramme (die unten in der Tabelle nicht berücksichtigt sind). Börsen-Experten geben der Aussagekraft von Aktienkäufen in der Regel mehr Gewicht, weil sie
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"Wenn Führungskräfte Aktien der eigenen Gesellschaft kaufen oder verkaufen, kann das ein Hinweis auf den Geschäftsgang des Unternehmens sein. Deshalb müssen Management-Transaktionen offengelegt und publiziert werden." So steht es auf der Homepage der Swiss Exchange Regulation (SER), wo Top-Managerinnen und Verwaltungsräte private Aktienkäufe und-verkäufe des eigenen Unternehmens veröffentlichen müssen.
Weil Führungskräfte mehr wissen über das Innenleben des Unternehmens, bieten die Transaktionen viel Raum für Spekulationen. Gründe für Käufe oder Verkäufe der Aktien werden nicht angegeben - ausser es handelt sich um Mitarbeitervergütungsprogramme (die unten in der Tabelle nicht berücksichtigt sind). Börsen-Experten geben der Aussagekraft von Aktienkäufen in der Regel mehr Gewicht, weil sie wie ein Vertrauensbeweis wirken. Ein Aktienverkauf dagegen ist etwas schwieriger interpretierbar. Oft benötigen Führungskräfte für private Zwecke spontan grössere Beträge, etwa für einen Hauskauf.
Interessant ist ein Blick auf die Aktienkäufe von Firmenverantwortlichen besonders in einem Umfeld, in dem die meisten Titel schon kräftig zugelegt haben und die Bewertungen stolz sind. Wie dies jetzt an den Börsen der Fall ist. Es erstaunt daher nicht, dass die Verkäufe von Firmenanteilen seit Juni 2020 bei Schweizer Führungskräften die Käufe deutlich überragen.
Top 5 der Schweizer Insider-Aktienverkäufe seit Anfang Juni 2020
Unternehmen/Aktie | Anzahl Verkäufe | Gesamtbetrag in CHF | Wer? |
Swissquote | 21 | 15,06 Mio. | Top-Manager und VR |
Kardex | 6 | 4,98 Mio. | VR |
Mobilezone | 1 | 4,39 Mio. | Top-Management |
Crealogix | 6 | 2,58 Mio. | Top-Management |
Dottikon | 21 | 2,10 Mio. | Top-Management |
(Quelle: Swiss Exchange Regulation, VR: Verwaltungsrat)
Sind die Aktienverkäufe im Wert von über 15 Millionen Franken durch Manager und Verwaltungsräte von Swissquote ein Alarmzeichen für die Aktionäre? Auf den ersten Blick nicht unbedingt, denn es gab schon im ersten Quartal ähnlich hohe Veräusserungen bei Swissquote, als die Aktie noch viel tiefer stand. Dennoch deutet einiges darauf hin, dass die Chefs beim Online-Broker, einem der "Corona-Gewinner" an der Schweizer Börse, mit Grund Gewinne mitnehmen.
Die Swissquote-Aktie erreichte Mitte Juni - nach Ankündigung eines Rekordergebnisses für das erste Halbjahr - ein Allzeithoch von 163,30 Franken. Das ist allerdings etwas eine "Retro-Perspektive". Denn das Handelsvolumen bei den Banken in den letzten Wochen deutlich zurückgebildet - ein Abbild für das Abflauen des allgemeinen Trading-Hypes. JPMorgan und Citigroup etwa signalisierten für das zweite Quartal einen Rückgang der Handelserträge um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Aktie von Swissquote, die am 6. August die ausführlichen Halbjahreszahlen vorlegt, hat sich gegenüber dem Rekordhoch auch schon um 10 Prozent zurückgebildet.
Einen etwas ähnlichen Rückschlag von einem Allzeithoch erlebte seit Mitte Juni der Intralogistik-Spezialist Kardex. Hier haben einer oder mehrere Verwaltungsräte seit Anfang Juni Aktien im Wert von fast 5 Millionen Franken losgeschlagen. Langfrist-Investoren sollten sich allerdings gut überlegen, ob sie zu Nachahmungstätern werden sollen. Die Aussichten bleiben gut, und Kardex ist eine der erfolgreichsten Small- und Mid-Cap-Titel der letzten zehn Jahre. Ende 2011 stand der Titel noch bei 10,60 Franken, der Rekord von Mitte Juni 2021 zeigte 226,50 Franken. Dazu zahlt Kardex jedes Jahr eine satte Dividende.
Aktie von Dottikon ES geht durch die Decke
Die Aktie von Dottikon ES hat derzeit einen ausserordentlich guten Lauf. Seit Anfang Juni resultiert ein Plus von fast 40 Prozent. Ausgerechnet in diese Zeit fallen nun umfangreiche Aktienverkäufe (21 an der Zahl) von gesamthaft etwas über 2 Millionen Franken. Man geht wohl richtig in der Annahme, dass es sich beim Verkäufer um CEO, VR-Präsident und Mehrheitaktionär Markus Blocher handelt.
Das massive Kursplus der Aktie lässt sich mit den Jahreszahlen (per Ende März) erklären, die Ende Mai bekanntgegeben wurden. Die Gewinnzahlen wurden überproportional gesteigert. Obwohl sich Dottikon von einem Aschenbrödel (die Aktie tat bis 2015 eine gefühlte Ewigkeit kaum einen Wank) zu einer einer wahren Profitmaschine entwickelt hat und als Pharmazulieferer voll im Indsutrietrend liegt, mutet der Ansteig der Aktie in den letzten Woche etwas gar steil an. Anleger können durchaus ebenfalls einen Teil der Gewinne einstreichen.
Top 5 der Schweizer Insider-Käufe seit Anfang Juni
(Quelle: Swiss Exchange Regulation, VR: Verwaltungsrat)
Die Titelzukäufe der Führungskräfte sind in den letzten Wochen dünn gesät. Der Aktienkauf eines Top-Managers von Dufry von fast einer Million Franken kann durchaus als ermutigendes Signal für die Aktionäre des Resiedetailhändlers gelten. Doch erfolgte der Zukauf, mit Meldedatum 28. Juni zu 57 Franken pro Aktie, nicht etwas früh? Am selben Tag fiel die Dufry-Aktie nämlich 8 Prozent, belastet durch die Besorgnis um die Ausbreitung der Delta-Mutation des Corona-Virus, welche die Erholung der internationalen Reisetätigkeit abzubremsen droht.
Das Ausmass möglicher neuer Einschränkungen im Reiseverkehr bleibt unklar, aber immer mehr Experten rechnen in Europa mit einer vierten Corona-Welle ab Ende Juli. Den Aktienkauf des Dufry-Managers sollten Investoren jedenfalls nicht subito nachahmen.
Autoneum-Manager erhöht freiwillig Aktien-Anteil
Die kräftige Erholung beim Autozulieferer Autoneum passierte im zweiten Halbjahr. Seit Jahresbeginn geht es mit der Aktie ohne nennenswerten Zugewinn auf und ab. Was wohl daran liegt, dass Autoneum in den ersten sechs Monaten 2021 wegen Halbleitermangels den Umsatz des sehr guten zweiten Halbjahres 2020 nicht erreichen wird, wie CEO Matthias Holzammer Mitte Mai sagte.
Erwähnenswert ist, dass zwei der drei Aktienkäufe im Juni Teil eines Incentiveprogrammes ist. Die Erläuterung dazu von Autoneum auf der Website der SER dazu: "Konzernleitungsmitglieder beziehen mindestens 40 Prozent des variablen Erfolgsanteils in Aktien und können freiwillig den Anteil auf bis zu 100 Prozent erhöhen. Das Mitglied der Konzernleitung hat sich entschieden, den Anteil an Aktien um 20 Prozent auf 60 Prozent zu erhöhen." Das ist zumindest kein entmutigendes Zeichen für Invstoren.
Nichts als folgerichtig scheinen die Aktienzukäufe eines oder mehrerer Verwaltungsräte von Metall Zug. Die Aktie hat seit Oktober 2020 ohne grössere Rücksetzer zugelegt und sich im Wert fast verdoppelt. Das ansehnliche Kurs-Gewinn-Verhältnis von mitterweile über 30 für 2020 sollten Investoren aber beachten.