Die Leerstandsquote auf dem Mietwohnungsmarkt nimmt voraussichtlich weiter leicht zu, der Druck auf Mieten bleibt.78'682 Wohnungen standen in der Schweiz am 1. Juni 2020 leer, was einer Leerstandsquote von 1,72% (2019: 1,66%) entspricht. Gemäss Bundesamt für Statistik nahm die Anzahl ausgeschriebener Wohnungen innert Jahresfrist um 3'449 Einheiten zu – der elfte Anstieg in Folge. Doch der jährliche Zuwachs der leerstehenden Wohnungen war rund halb so hoch wie in den Jahren 2014 bis 2018. Der Anstieg des Leerstands ist vollständig auf Mietwohnungen zurückzuführen. Die Leerstandsquote auf dem Mietwohnungsmarkt dürfte gemäss den Hochrechnungen den UBS-Ökonomen damit rund 2,8% betragen (2019: 2,7%). Gesunken ist hingegen die Zahl leerstehender Neubauten (Mietwohnungen und Eigenheime).
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Die Leerstandsquote auf dem Mietwohnungsmarkt nimmt voraussichtlich weiter leicht zu, der Druck auf Mieten bleibt.
78'682 Wohnungen standen in der Schweiz am 1. Juni 2020 leer, was einer Leerstandsquote von 1,72% (2019: 1,66%) entspricht. Gemäss Bundesamt für Statistik nahm die Anzahl ausgeschriebener Wohnungen innert Jahresfrist um 3'449 Einheiten zu – der elfte Anstieg in Folge. Doch der jährliche Zuwachs der leerstehenden Wohnungen war rund halb so hoch wie in den Jahren 2014 bis 2018.
Der Anstieg des Leerstands ist vollständig auf Mietwohnungen zurückzuführen. Die Leerstandsquote auf dem Mietwohnungsmarkt dürfte gemäss den Hochrechnungen den UBS-Ökonomen damit rund 2,8% betragen (2019: 2,7%). Gesunken ist hingegen die Zahl leerstehender Neubauten (Mietwohnungen und Eigenheime). Während letztes Jahr über 10'000 neue Wohnungen leer standen, waren es dieses Jahr noch 9'200. Damit dürfte die Leerstandsquote bei Neubauten bei rund 10% liegen.
Gedämpfter Anstieg der Leerstände
Die Anzahl leerer Wohnungen stieg gegenüber dem Vorjahr im Tessin sowie in den Westschweizer Kantonen Wallis und Waadt am stärksten an, jeweils um rund 1000 Einheiten. Würde man bei der Berechnung der schweizweiten Leerstandsquote diese drei Kantone auslassen, wäre sie gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert geblieben. In den Ostschweizer Kantonen Graubünden, Schaffhausen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden sowie in Solothurn kam der Bestand an leeren Wohnungen hingegen am stärksten zurück.
Rückläufige Bautätigkeit
Druck auf Mieten bleibt
Trotz der sinkenden Anzahl von Baugesuchen dürften die Leerstände auch nächstes Jahr weiter im Nachkommastellenbereich steigen – wiederum auf Kosten der Mietwohnungen. Erstens reagiert die Neubautätigkeit auf die Veränderungen der Baugesuche nur mit einer Verzögerung von mindestens sechs Quartalen. Zweitens dürften aufgrund der Corona-Krise vermehrt touristisch vermietete Wohnungen zur Dauermiete ausgeschrieben werden. Drittens wirken sich die gesunkenen Perspektiven bei touristischer Vermietung wohl auch negativ auf die Nachfrage nach Zweitwohnungen aus.
Der sich fortsetzende Anstieg der Leerstände dürfte allerdings die Mieterschaft freuen. Die Angebotsmieten liegen bereits rund 7% tiefer als vor fünf Jahren. Für dieses Jahr erwarten wir aufgrund des aktuellen Überangebots nochmals einen Rückgang der Angebotsmieten um etwa 2% – bei Neubaumieten gar um 3%.
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