Allerdings: "Den normalen Alltag gibt es jetzt nicht. Jeder ist ein potenzieller Notfallpatient, dementsprechend sind alle Abläufe anders als sonst", sagte Nagel. Das Tongji-Klinikum habe hohen europäischen Standard. "Insofern sind die Kollegen auch geschult, mit schwerkranken Patienten und schwierigen Situationen umzugehen." Neben den nötigen Vorsichtsmassnahmen sei vor allem die emotionale Seite belastend. Viele Patienten kämen in grosser Sorge in die Notaufnahme, und die Stimmung in der unter Quarantäne gestellten Stadt sei per se niedergeschlagen. Da Prognosen zufolge bis zu 100 000 Menschen in Wuhan infiziert sein könnten, ist laut Nagel absehbar, dass nicht mehr alle erkrankten Patienten direkt stationär aufgenommen werden können. Dabei hat das Tongji-Klinikum, das im Jahr
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Allerdings: "Den normalen Alltag gibt es jetzt nicht. Jeder ist ein potenzieller Notfallpatient, dementsprechend sind alle Abläufe anders als sonst", sagte Nagel. Das Tongji-Klinikum habe hohen europäischen Standard. "Insofern sind die Kollegen auch geschult, mit schwerkranken Patienten und schwierigen Situationen umzugehen." Neben den nötigen Vorsichtsmassnahmen sei vor allem die emotionale Seite belastend. Viele Patienten kämen in grosser Sorge in die Notaufnahme, und die Stimmung in der unter Quarantäne gestellten Stadt sei per se niedergeschlagen.
Da Prognosen zufolge bis zu 100 000 Menschen in Wuhan infiziert sein könnten, ist laut Nagel absehbar, dass nicht mehr alle erkrankten Patienten direkt stationär aufgenommen werden können. Dabei hat das Tongji-Klinikum, das im Jahr üblicherweise 6,5 Millionen Patienten behandelt, 6000 Betten. Zum Vergleich: Deutschlands grösstes Universitätskrankenhaus, die Berliner Charité, hat rund 3000 Betten.
Die Versorgung und Logistik des riesigen Krankenhauses läuft zu Nagels Verwunderung offenbar trotz der Abriegelung Wuhans weiterhin gut. Allerdings würden weitere Mediziner und Pflegekräfte von ausserhalb benötigt, weil die ansässigen rund um die Uhr in voller Besetzung im Einsatz seien. Auch mit Blick auf Schutzanzüge und Masken, die für die Versorgung von Isolationspatienten nötig seien, werde Unterstützung benötigt - "auch mit Produkten aus dem Ausland. Es ist nicht ausreichend, was in China im Moment zur Verfügung gestellt werden kann." Ebenso seien die logistischen Herausforderungen bei der Versorgung mit Lebensmitteln enorm.
Die offiziellen Zahlen über Infizierte und Todesopfer hält Nagel für plausibel. "Ich habe den Eindruck, dass die Verantwortlichen im Gesundheitswesen grosses Interesse haben, wirklich transparent mitzuteilen, wie die Situation aussieht. Das Verständnis ist gewachsen dafür, dass nur, wenn wir alle Daten, die wir haben, miteinander teilen, diskutieren und bewerten, mögliche negative Folgen dieser Infektionskrankheit eingedämmt werden können."/eri/DP/edh
(AWP)