Börsianer verwiesen auf Aussagen von Vertretern der US-Notenbank Fed, die eine nur langsame Erholung der US-Konjunktur signalisierten. Fed-Präsident Jerome Powell warnte vor einem noch weiten Weg zu einer vollständigen wirtschaftlichen Erholung und betonte die Notwendigkeit weiterer Stützungsmassnahmen. Charles Evans, Chef der regionalen Notenbank von Chicago, deutete darauf hin, dass die Leitzinsen steigen könnten, noch bevor das Inflationsziel der Fed erreicht sei. "Die Hängepartie in Sachen Konjunkturpaket in den USA dürfte die Wall Street und damit auch die anderen Börsen in den kommenden Tagen und Wochen ausbremsen", glaubt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Man habe sich darauf eingestellt, dass das Konjunkturpaket und die Anschlussfinanzierung des Arbeitslosengelds schnell
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Börsianer verwiesen auf Aussagen von Vertretern der US-Notenbank Fed, die eine nur langsame Erholung der US-Konjunktur signalisierten. Fed-Präsident Jerome Powell warnte vor einem noch weiten Weg zu einer vollständigen wirtschaftlichen Erholung und betonte die Notwendigkeit weiterer Stützungsmassnahmen. Charles Evans, Chef der regionalen Notenbank von Chicago, deutete darauf hin, dass die Leitzinsen steigen könnten, noch bevor das Inflationsziel der Fed erreicht sei.
"Die Hängepartie in Sachen Konjunkturpaket in den USA dürfte die Wall Street und damit auch die anderen Börsen in den kommenden Tagen und Wochen ausbremsen", glaubt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Man habe sich darauf eingestellt, dass das Konjunkturpaket und die Anschlussfinanzierung des Arbeitslosengelds schnell kämen. Nun aber schwinde die Hoffnung zusehends. "Gleichzeitig zeigen erste Konjunkturdaten, dass die Ausgabenfreude der Amerikaner nachlässt, was nachvollziehbar ist, schliesslich sind Millionen arbeitslos und stehen ohne die Zuwendungen der Regierung finanziell unter Druck", so Stanzl.
Bei den Einzelwerten standen unter anderem die Aktien von Johnson & Johnson im Anlegerfokus. Der Pharmakonzern begann einen Grosstest für einen Impfstoff gegen Covid-19. Bis zu 60 000 Freiwillige lassen sich den Wirkstoff verabreichen, der bereits nach einer Impfung wirken soll. Johnson & Johnson ist das vierte Unternehmen, das seinen Kandidaten in den USA in die letzte Testphase gebracht hat. Die Anteilsscheine von J&J gingen mit einem knappen Plus von 0,2 Prozent aus dem Handel.
Im Mittelpunkt des Interesses standen zudem Nike und Tesla . Während Nike-Aktien nach unerwartet starken Quartalszahlen des Sportartikelkonzerns um 8,8 Prozent stiegen und ein Rekordhoch markierten, sackten Tesla-Papiere nach einer Veranstaltung zu Batterien für Elektroautos um 10,3 Prozent ab.
Die Aussagen zur Leistungsfähigkeit der Tesla-Antriebszellen und deren Kosten seien ambitionierter als erwartet, schrieb Analyst Philippe Houchois von JPMorgan. Wenig Neues habe es dagegen bei der Strategie für die stationäre Stromspeicherung gegeben. Auch das von Tesla-Chef Elon Musk angekündigte Schnäppchenmodell riss die Anleger nicht vom Hocker. "Viel Hype, wenig Erkenntnisse am 'Battery Day'", resümierte Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
Nike habe im ersten Geschäftsquartal die Konsensschätzung für den Gewinn so deutlich übertroffen wie seit zehn Jahren nicht mehr, schrieb Analyst Jay Sole von UBS. Alexandra Walvis von Goldman Sachs sah sich in ihrem Vertrauen in das langfristige Wachstum und die Profitabilität durch den Fokus auf den Online-Handel bestätigt. Im Fahrwasser der Nike-Aktien stieg auch der Kurs des Kontrahenten Under Armour um 4,9 Prozent.
Der Eurokurs hielt im US-Handel sein niedriges Niveau aus dem europäischen Geschäft. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1656 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1692 (Dienstag: 1,1740) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8553 (0,8518) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen haben sich am Mittwoch im Handelsverlauf uneinheitlich präsentiert. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,03 Prozent auf 139,51 Punkte. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen betrug 0,68 Prozent./edh/fba
(AWP)