Das
Umsatzvolumen auf den Finanzmärkten beträgt ein Vielfaches des Bruttoinlandsprodukts.
Kann unter diesen Umständen die monetaristische Theorie noch Geltung haben? Ja,
wenn man sie entsprechend anpasst.
Die monetaristische Theorie wird zunehmend als
nicht mehr zeitgemäß oder sogar widerlegt kritisiert. Zum einen haben sich die
Güterpreise trotz massiver Geldmengenausweitung in den letzten Jahren nur
relativ wenig erhöht. Zum anderen wird darauf verwiesen, dass die meisten Zahlungsvorgänge
heute ohnehin in den Finanzmärkten stattfinden. Braunberger (2021) bezeichnet
die Größenordnungen als „atemberaubend“ und schreibt unter Berufung auf eine
IWF-Studie (Stella u.a. 2021) „Die Summe
der im Jahre 2007 von amerikanischen Geschäftsbanken über ihre Konten bei der
Zentralbank
Articles by Ulrich van Suntum
Inflation durch demografischen Wandel?
January 14, 2021Wird die
Inflationsrate steigen, weil aus demografischen Gründen Arbeitskräfte knapp und
teuer werden? Diese von Goodhart aufgestellte These lässt sich in einem
makroökonomischen Modell mit überlappenden Generationen nicht bestätigen. Für
die Preisentwicklung kommt es nämlich nicht auf die Reallöhne, sondern auf die
monetäre Entwicklung an.
Neuerdings wird die Inflation wieder stärker
mit realwirtschaftlichen Faktoren zu erklären versucht. Ein vieldiskutierter
Beitrag von Charles Goodhart und Manoj Pradhan[ 1 ]
stellt dabei insbesondere auf die demografische Entwicklung ab. Diese habe in
der Vergangenheit die Inflation dadurch gebremst, dass die geburtenstarken
Jahrgänge in die Arbeitsmärkte geströmt sind. Entsprechend gering sei die
Durchsetzungskraft der Gewerkschaften für
Europäische Targetsalden – Wie gefährlich sind die grossen Ungleichgewichte?
February 12, 2019Lange galten die wachsenden Targetsalden in erster Linie als Indikator divergenter Entwicklungen innerhalb der Eurozone. Im Falle eines Austritts eines Euro-Mitglieds oder gar einem Zerfall der Währungsunion gewännen die Targetsalden jedoch augenblicklich an politischer Brisanz.
Nachdem der Streit um den deutschen
Targetsaldo zwischenzeitlich eskaliert war, ist mittlerweile weitgehende
Einigkeit unter den Ökonomen über diese Frage erzielt worden. Dazu hat
wesentlich eine Diskussion unter den Hauptkontrahenten beigetragen, die auf
einer von Carl Christian von Weizsäcker geschaffenen E-Mail-Plattform für
makroökonomische Grundsatzfragen geführt wurde. Im Folgenden fasse ich die
wesentlichen Ergebnisse und Zusammenhänge anhand eines vereinfachten Beispiels
zusammen, welches auch bei