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Georg Erber

Georg Erber

Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Berlin war Georg Erber dort wissenschaftlicher Assistent am Institut für Versicherungsmathematik und Statistik mit dem Schwerpunkt Ökonometrie und Statistik.

Articles by Georg Erber

StarLink – Disruption der globalen Breitbandkommunikation

October 23, 2020

Mit dem neuen Satellitennetzwerk sollen
weltumspannend und auch in dünnbesiedelten Gebieten Breitbandverbindungen mit neuen
Höchstgeschwindigkeiten verfügbar werden. Dies ist erst einmal im Interesse der Weltgemeinschaft,
dass aber bald ein oder zwei private Großunternehmen im Besitz des
umfangreichsten Satellitensystems sind ist besorgniserregend.
StarLink soll ein
globales erdnahes Satellitennetzwerk[ 1 ]

werden, das Breitbandverbindungen mit bis zu 1 Gitbit/sec bei geringerer
Latenzzeit als erdgebundene Netzwerke inklusive 5G[ 2 ]

verfügbar machen kann. Bisher befinden sich bereits rd. 700 Satelliten im
Orbit. Sie werden mit den Raketen von SpaceX – derzeit jeweils 60 pro Rakete – in
die Umlaufbahn transportiert. Durch die Wiederverwendbarkeit der Raketen vom
Typ Falcon[ 3 ]

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Sind die G20 überflüssig geworden?

December 7, 2018

Die G20 sind mit dem Gedanken gegründet worden, die Global Governance für zentrale globale politische und wirtschaftliche Probleme herzustellen, nachdem UN und Weltsicherheitsrat daran gescheitert sind. Wie sich aber zeigt, scheitert dieser Versuch zusehends an globalen Alleingängen einzelner Mitgliedsstaaten – insbesondere Chinas.
Nützt
nichts, schadet aber auch nicht, das scheint die Devise der aktuellen
G20-Treffen zu sein. Die letzten beiden in diesem Jahr in Hamburg und Buenos
Aires haben dies erneut deutlich gemacht. Dass am Enderund fünfzig Sherpas
zuletzt darum ringen, ein Communiqué zustande zu bringen, das überhaupt von allen
Beteiligten akzeptiert werden kann, macht dies deutlich. Dieses besteht dann darin
alle strittigen Fragen sukzessive auszuklammern. Ergebnis ein

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Ataraxie statt Hysterie – Wechselkursmanipulationen (Teil 2)

September 17, 2018

Dies ist der zweite Beitrag in einer dreiteiligen Serie zum Handelsstreit zwischen den USA und dem Rest der Welt, der die Ataraxie zum Handlungsprinzip erklärt. Den ersten Teil finden Sie hier.
Währungskrieg mit den USA?
Traditionell sollen
flexible Wechselkurse im Wesentlichen dazu beitragen, dass sich keine nachhaltigen
strukturellen Handels- bzw. auch Leistungsbilanzungleichgewichte in den
Handelsbeziehungen herausbilden. Diese Vorstellung hat sich jedoch als Illusion
erwiesen. Es kam in der Vegangenheit zu langanhaltenden strukturellen
Ungleichgewichten im Welthandel, die auch nicht durch Anpassung der
Wechselkurse abgebaut werden konnten.
Jetzt ist guter Rat
teuer. China hat als Kompensation für die Verteuerung seiner Exporte in die USA
durch Strafzölle der USA mit einer

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Ataraxie statt Hysterie – Zum Handelsstreit zwischen der EU und den USA (Teil 1)

August 31, 2018

Ataraxie ist der Begriff in der griechischen Philosophie für Gelassenheit. Die Epikureer sahen darin das Ideal der Seelenruhe. Diese Grundhaltung im Umgang mit der jetzigen US-Regierung unter Donald Trump ist wohl die angemessene Haltung, die der europäischen Politik im Handelsstreit mit den USA anzuraten ist, wie dieser Beitrag zeigt.
Seitdem Donald Trump
zum US-Präsidenten gewählt geworden ist, ist genau das Gegenteil in der
Auseinandersetzung mit ihm leider auch in Europa zu beobachten. Da er sich
wenig um multilaterale Abkommen schert und nach dem Prinzip America First auch die
handelspolitischen Interessen der USA mittels Strafzöllen gegen diverse
Handelspartner durchsetzen will, ist quasi eine Ataxie (griechisch Unordnung in der Medizin für eine neurologische
Störung des

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Karl Marx – Nachdenken über den Jahrhundert-Ökonomen des 19. Jahrhunderts

May 4, 2018

Am 5. Mai jährt sich der Geburtstag von Karl Marx zum zweihundertsten
Mal. Dieser persönliche Beitrag weist auf die anhaltende Bedeutung der Marxschen Kritik und auch deren Limiten hin.
Der 200ste Geburtstag von Karl Marx ist Anlass für zahllose Bücher und Kommentare sich mit ihm aktuell
auseinanderzusetzen. Ich kann diesem öffentlichen Diskurs auch nicht
widerstehen. Allerdings wollen meine paar Zeilen keineswegs den Anspruch erheben,
dass ich, wie andere Autoren, die definitive Interpretation seiner
Lebensleistung liefern kann. Ich beschränke mich bewusst auf eine sehr
persönliche Sicht auf Marx, wie sie sich für mich über viele Jahre hin entwickelt
hat.
Stand der Studienordnung in
Deutschland im Jahr 1968
Was hat mich an Marx in jungen Jahren, um 1968 folgende, als ich mit
dem

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OPEC-Förderkürzung: Vor einem Ölpreisschock 3.0?

December 5, 2017

Die OPEC hat im Verbund mit zehn anderen Ölförderländern beschlossen, die Begrenzung der zuvor vereinbarten Fördermengen bis zum Jahresende 2018 fortzuführen. Droht damit ein neuer Ölpreisschock? Das ist eher unwahrscheinlich, wie dieser Beitrag zeigt. Die westlichen Industriestaaten haben sich aufgrund von Investitionen in erneuerbare Energien und dank des Fracking ein Stück weit von den früheren Abhängigkeiten gelöst, allerdings gilt das nicht zwingend für den Rest der Welt.

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OPEC-Förderkürzung: Vor einem Ölpreisschock 3.0?

December 5, 2017

Die OPEC hat im Verbund mit zehn anderen Ölförderländern beschlossen, die Begrenzung der zuvor vereinbarten Fördermengen bis zum Jahresende 2018 fortzuführen. Droht damit ein neuer Ölpreisschock? Das ist eher unwahrscheinlich, wie dieser Beitrag zeigt. Die westlichen Industriestaaten haben sich aufgrund von Investitionen in erneuerbare Energien und dank des Fracking ein Stück weit von den früheren Abhängigkeiten gelöst, allerdings gilt das nicht zwingend für den Rest der Welt.
Die OPEC hat zusammen mit zehn anderen
Ölförderländern eine Fortsetzung der Begrenzung der zuvor vereinbarten
Fördermengen bis zum Jahresende 2018 in Wien beschlossen[ a ].
Damit tritt der Kampf um die Kontrolle der weltweiten Energiemärkte in eine
neue Runde. Insbesondere Saudi Arabien und Russland als

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Diener zweier Herrn: Stammwähler oder Grenzwähler?

October 17, 2017

In der Wahlforschung wird traditionell zwischen Stamm- und Grenzwählern unterschieden. Bei den letzten Bundestagswahlen scheinen die großen Parteien ihre Stammwähler vergessen zu haben, wie dieser Beitrag zeigt.
Die letzte Bundestagswahl hat einige
überraschende Ergebnisse gezeitigt. Es kam zu drastischen Wählerwanderungen
insbesondere bei den in der an der Großen Koalition beteiligten Parteien, d.h.
der CDU und CSU sowie der SPD. Die Union verlor satte 8,6% Stimmenanteil und
die SPD 5,2% gegenüber der letzten Bundestagswahl. Dieser Erdrutsch ist
einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik. Die großen Gewinner waren die
AfD mit plus 7,9% und die FDP mit 5,9%. Die Linke und die Grünen konnten sich
nur leicht verbessern und verzeichneten einen prozentualen Zuwachs von 0,6%
bzw.

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G20 in Hamburg – Vanity Fair

July 10, 2017

Der G20-Gipfel in Hamburg hat nichts gebracht, außer die Einsicht, dass die Bereitschaft der beteiligten Staaten zur internationalen Kooperation minimal ist.
Je nach Perspektive des Betrachters war das
Gipfeltreffen der Regierungschefs der zwanzig größten Nationen in Hamburg ein
Erfolg oder ein Fiasko. Es gibt dabei zweierlei zu betrachten. Zum einen war es
der Ablauf der offiziellen Veranstaltung über zwei Tage und zum anderen die
Reaktion in der Öffentlichkeit, die von Massenprotesten bis hin zu ausufernden
Gewaltexzessen insbesondere im Schanzenviertel[ a ] geprägt
war.
Offenbar hatten sich die Regierungschefs
hinter einer Mauer von Sicherheitskräften von mehr als 20000 Polizisten plus
ausländischen Sicherheitsdiensten, die bewaffnet für die Sicherheit ihrer
jeweiligen

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Wahlumfragen: Konzeptionelle Probleme der Datenbereitstellung und Vertrauenskrise

May 9, 2017

Wahlumfragen liefern Orientierungshilfen vor Wahlen, so auch bei den eben erfolgten Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Sie sollen objektiv über die Erfolgsaussichten der Kandidaten Auskunft geben. Inwieweit sie diesen Anspruch erfüllen, ist jedoch zweifelhaft, wie dieser Beitrag zeigt.
Wahlen sind ein entscheidendes Instrument der
Gestaltung der politischen Machtverhältnisse in Demokratien, d.h. freie und
geheime Wahlen sollen den wahlberechtigten Bürgern eines Landes die Möglichkeit
bieten, Parteien und Kandidaten entsprechend ihrer subjektiven Präferenzen
unabhängig von der Einflussnahme anderer Akteure zu bestimmen. Soweit die
Idealvorstellung einer Demokratie, die von mündigen Bürgern ihre politische
Legitimation von Herrschaft über die Gesellschaft mittels Parlament und

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Der Informationsgehalt von Wahlumfragen: Die Sonntagsfrage in Deutschland

March 17, 2017

Medien benutzen vor Wahlen häufig Umfragen, um die jeweiligen Parteienstärken abzuschätzen. Beliebt ist es vor allem, die Umfragen miteinander zu vergleichen, um zu sehen, welche Partei in der Wählergunst gestiegen oder gefallen ist. Wie dieser Beitrag zeigt, werden dabei oftmals statistische Grundsätze übergangen, was zu Interpretationsfehlern führt.

Wahlumfragen sind ja regelmäßiger Bestandteil der Nachrichtensendungen wie Heute oder Tagesschau oder in den diversen Tageszeitungen. Die Frage, welche Partei würden sie am kommenden Sonntag wählen, wenn dort eine Bundestagswahl wäre, soll der Öffentlichkeit und den politischen Parteien Informationen über die Stimmung in der Öffentlichkeit geben, wohin die politischen Mehrheiten in Deutschland tendieren. Mich hat schon immer geärgert, wie nachlässig dabei eine statistische Erhebung auf Basis einer Zufallsstichprobe anhand der vorliegenden Prozentzahlen der Stimmenanteile der jeweiligen Parteien in den Medien interpretiert wird.
Vorgespiegelte Exaktheit
Man behandelt diese Werte, die ja nur Schätzwerte auf Basis einer Zufallsstichprobe darstellen, als quasi exakte Daten, d.h. jeder Wert wird als quasi exakte Abbildung der jeweiligen Stimmenanteile der Grundgesamtheit zum Zeitpunkt der Umfrage interpretiert. Das widerspricht natürlich der eigentlich zugrundeliegenden statistischen Logik.

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Brexit ist Brexit?

January 20, 2017

Der "harte" Brexit klingt nach einer klaren Ansage. So einfach ist es aber nicht. Steigt wegen einsetzender Investitionsschwäche aufgrund sinkender Direktinvestitionen aus dem Ausland und Investitionszurückhaltung auch britischer Unternehmen die Arbeitslosigkeit, dann dürfte sich der Brexit-Blues allerdings rasch ausbreiten.
Theresa May als neue Premierministerin von
Großbritannien hat nach etwas mehr als 100 Tagen eine empfindliche Niederlage
einstecken müssen. Nachdem das oberste Gericht entschieden hat[ a ], dass ein Antrag
bei der EU auf den Austritt Großbritanniens der Zustimmung des Parlaments bedarf,
kommt der erste Elan der Brexitiers ins Stocken. Nach dem für die Regierung überraschenden
Votum für einen solchen Austritt im Juni 2016 ist damit eine neue Hürde
entstanden. Am 24. Januar 2017 soll nun über den Revisionsantrag der Regierung
die Entscheidung vom obersten Gericht verkündet werden.
Inzwischen ist vielen Briten klargeworden,
dass es einen Preis haben wird, wenn man diesen Schritt vollzieht. Derzeit
bleibt offen, ob die Berufung der britischen Regierung an dem jetzigen Urteil
noch eine Änderung herbeiführen kann.
Große Teile der britischen Wirtschaft einschließlich
der Londoner City stemmen sich dagegen, weil sie schwere wirtschaftliche
Nachteile für sich befürchten müssen. There is no free lunch, pflegte Milton Friedman immer zu sagen.

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Nachruf auf Reinhard Selten – The last beautiful mind

September 27, 2016

Am 23. August ist Reinhard Selten in Posen, heute Poznan, verstorben. Er war damit der letzte der drei Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften – die beiden anderen waren John Nash und John Harsanyi – die 1994 den Preis von der Schwedischen Reichsbank für ihre Leistungen bei der Entwicklung der Spieltheorie verliehen bekommen hatte.[ 1 ]

Wie die beiden anderen Nobelpreisträger hatte Selten – der am 5. Oktober 1930 in Breslau, heute Wroclaw, geboren wurde, eine harte Jugend. Er hatte nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten unter dem Antisemitismus in Deutschland zu leiden, weil sein Vater Jude war. Mit 14 Jahren, d.h. im Jahr 1944, war er gezwungen das dortige Gymnasium zu verlassen, da man ihn als Halbjuden dort nicht mehr weiter duldete. Er flüchtete 1945 mit seiner Mutter – sein Vater war bereits 1942 nach schwerer Krankheit verstorben – vor der anrückenden Roten Armee über Sachsen und Österreich nach Hessen. Dort konnte er dann sein Abitur in Melsungen nach 1946 im Jahr 1951 abschließen.

Er war ein unmittelbar persönlich Betroffener der Politik des Naziregimes, aber wurde zugleich zum Flüchtling und Vertriebenen im Zuge der politischen Verhältnisse nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Trotz dieser frühen dramatischen Lebensumstände hat er diese Zeit letztendlich wohl ohne größere Traumatisierungen überstanden.

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Chinas schwelende Strukturkrise gewinnt an Fahrt – “Schaffen die das?”

September 1, 2016

Vom 4.-5-. September 2016 findet in Hangzhou, China, das nächste G-20-Treffen statt. Ganz oben auf der Agenda steht die Lage der chinesischen Wirtschaft. Nach der Erfolgsgeschichte der letzten Jahre bestehen Zweifel an Chinas längerfristigen Wachstumsaussichten. Dazu kommen generelle Zweifel, ob diese Erfolgsgeschichte überhaupt so erfolgreich war, wie es die offiziellen Statistiken zeigen.

China hat in den zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnten einen rasanten wirtschaftlichen Aufholprozess hingelegt. Mit zweistelligen Wachstumsraten gemäß der offiziellen Statistik wurde China zum Wunderkind der Weltwirtschaft, das selbst die Erfolge Japans und der vier kleinen Tiger in den Schatten stellt. Wenn sich demnächst die G20-Vertreter in Hangzhou treffen, um über die zukünftige Strategie zu beraten, wie man der lahmenden Weltwirtschaft neues Leben einhauchen könnte, dürfte Chinas Lage ganz oben auf der Agenda stehen.

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Marktwerttheorie als Prognoseinstrument für Fußballmeisterschaften?

July 26, 2016

Die Fußball-Europameisterschaft 2016 ist vorbei und ein Außenseiter hat gewonnen – entgegen den Prognosen der Marktwerttheorie. Dieser Beitrag kritisiert letztere und zeigt, wie Statistik sinnvoll für Ergebnisprognosen eingesetzt werden kann.
Eigentlich halte ich es mit dem Diktum:
"Fußball ist die schönste Nebensache der Welt." Trotzdem ärgert man
sich, insbesondere, wenn man Statistiker ist, wenn dann Prognosen auftauchen,
die unter dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit behaupten, sie könnten das
Ergebnis einer solchen Meisterschaft mit nahezu Sicherheit vorhersagen.

Sepp Herberger hat stattdessen einmal
sybillinisch gesagt, "der Ball ist rund" und wollte damit klarmachen,
dass es ein Zufallselement im Fußball gibt, das zur Überraschung der Experten
Ergebnisse zustande bringt, die keineswegs ungewöhnlich sind. Prognosen sind ja
bekanntlich schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. Es dürfte
wenig Fußballexperten geben, die den Sieg Portugals bei der EM2016 richtig
vorhergesagt haben. Die Marktwerttheoretiker zählen jedenfalls nicht dazu.
Was
sagt nun die Marktwerttheorie?
Nach deren Vertretern gewinnt immer die
Mannschaft, deren Summe aus den einzelnen Marktwerten
der
Spieler größer als die der gegnerischen Mannschaft ist.
Der so
ermittelte Marktwert wird als Indikator für die Spielstärke der jeweiligen
Mannschaft angenommen.

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Brexit: Independence Day?

June 24, 2016

Die Briten haben den "Exit" gewählt. Das ändert nichts daran, dass sie sich auch weiterhin mit ihren Partnern in Europa auch arrangieren müssen. Ein politischer Eskapismus durch einen Volksentscheid ändert nichts an der Realität der wirtschaftlichen, politischen und militärischen Abhängigkeiten Großbritanniens vom übrigen Europa.
Großbritannien hat gewählt. Eine knappe
Mehrheit ist für einen Austritt aus der EU. Die Vorstellung sich von der
verhassten EU-Bürokratie verabschieden und als Nettozahler in der EU sich aus
dem Staube machen zu können, war wohl zu stark, um andere Argumente über die
negativen wirtschaftlichen Folgen in den Kalkül der Masse der Wähler im UK
entsprechend in ihre Überlegungen einzubeziehen. Es ist ein Exempel für die
Irrationalität der scheinbar so rationalen Wirtschaftssubjekte, wie sie die
Ökonomen immer predigen.
Unabhängigkeit Großbritanniens?
Stop the world, I want to get off? Das
Trauerspiel der EU, die immer mehr von nationalen Egoismen einzelner
Mitgliedsländer und einer zugleich ineffizienten Bürokratie geprägt wurde, hat
sich immer mehr als Abschreckung für viele Europäer erwiesen. Der Glanz der
Europäischen Einigung hat dramatisch abgenommen. Der Anstieg Europa- und
Euro-Skeptischer Parteien hätten eine deutliche Warnung sein müssen. Trotzdem
meinte man seitens der politischen und Wirtschaftseliten, diese ignorieren zu
können.

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Chinas schwieriger Weg in die globale Marktwirtschaft

June 23, 2016

2001 trat China der WTO bei. Gleichzeitig wurde dem Land zugesichert, dass es nach einer Übergangsfrist von 15 Jahren de jure den Status einer Marktwirtschaft erlangen würde. Diese 15 Jahre sind vorbei, doch die westlichen Industriestaaten wehren sich gegen eine Anerkennung, da sie Wettbewerbseinbussen befürchten. Dieser Beitrag zeigt die Interessen der verschiedenen Parteien und plädiert für eine höhere Kompromissbereitschaft.

Der Beitritt Chinas WTO im Jahr 2001 wurde lange in seiner Tragweite für die Weltwirtschaft unterschätzt. Das änderte sich schnell, indem China seither die Weltmärkte mit seinen Produkten eroberte und Jahr für Jahr hohe Außenhandelsüberschüsse erzielt und zur Werkstatt der Welt aufstieg. Im Zuge der WTO-Verhandlungen wurde China zudem zugesichert, dass es nach einer Übergangsfrist von 15 Jahren de jure den Status einer Marktwirtschaft erlangen würde.

Diese Zusicherung hat für die handelspolitischen Auseinandersetzungen, die folgen, eine herausragende Bedeutung, da bei Streitigkeiten nicht wie bisher Strafzölle auf der Basis verhängt werden können, die auf einem Vergleich mit Produktionskosten mit Ländern ähnlichen Entwicklungsstands verhängt werden. Ein Einzelnachweis anhand von Daten über die Produktionskosten chinesischer Hersteller war bisher nicht erforderlich.

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Die neue Wohnungsfrage in Deutschland

May 19, 2016

Die Miet- und Häuserpreise in den Ballungszentren sind in Deutschland in den letzten Jahren rasant gestiegen. Günstiger Wohnraum ist kaum mehr vorhanden. Dieser Beitrag warnt vor den gesellschaftlichen Spannungen, die sich daraus ergeben können und zeigt, dass hier die staatliche Regulierung versagt hat.
In den letzten Jahren ist es in Deutschland, insbesondere in den Ballungszentren, zu einem rasanten Anstieg der Mieten und Eigenheimpreise gekommen. Diese Entwicklung klafft, trotz zuletzt auch deutlich gestiegener Arbeitseinkommen, immer mehr mit der Einkommensentwicklung auseinander. Dies führt zwangsläufig über kurz oder lang zu massiven gesellschaftspolitischen Spannungen. Einkommensschwache sind immer weniger in der Lage die Steigerungen der Mieten zu bezahlen. War früher von Mieterverbänden eine Belastungsquote von rd. 33% des Nettoeinkommens noch als wirtschaftliche Obergrenze angesehen worden, hat der Gesetzgeber diese bereits auf 40% angehoben. Mieten setzen sich ja auch nicht mehr nur aus den Grundmieten zuzüglich der ungedeckelten Betriebskosten zusammen, sondern die ungedeckelten Modernisierungskosten sind zur dritten Miete geworden, die Mieter mit unvorhersehbaren Mietkostensteigerungen bedrohen.
Angetrieben wird diese Entwicklung durch eine ganze Reihe von Faktoren.

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Der Tanz um das Goldene Kalb namens Euro

September 2, 2015

Zwar erlebte der Euroraum nach Gründung eine Phase der wirtschaftlichen Konvergenz der Mitgliedsländer. Diese wurde allerdings von der Finanzkrise zunichte gemacht. Seither sind die Grundprobleme des Währungsraums wieder schonungslos an die Oberfläche gekommen, wie dieser Beitrag zeigt.
Jede Religion hat ihr Glaubensbekenntnisse, das die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft bedingungslos zu akzeptieren haben. Der Euro ist inzwischen zu einem solchen Glaubensbekenntnis geworden, der für alles und jedes herhalten muss, um die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu retten. Wer Zweifel an der Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen äußert, wird von der Glaubenskongregation als Euro-Skeptiker exkommuniziert. Dabei geht es nicht um den Euro als Währung, sondern um die dahinter stehenden unterschiedlichen Interessen und politischen Absichten, wie ein Gemeinwesen mit einer gemeinsamen Währung zu funktionieren habe.
Bei der Einführung des Euros – gegen den Willen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung, die ihn als Ersatz für die DM nicht haben wollte –, mussten die Länder, die unbedingt den Euro als Gemeinschaftswährung etablieren wollten, allen voran Frankreich, der Bundesregierung Zugeständnisse machen, dass der Euro eine ebenso stabile Währung wie die DM werden würde.

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