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Währungssouveränität, hohe Defizite und finanzpolitische Falken

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US-Dollar und seine Stabilität als globale WährungChina spielt in den globalen Produktionsketten nach wie vor eine herausragende Rolle. Wenn Chinas Exportpreise sinken, werden seine Exporte wettbewerbsfähiger, was sich auf die lokale Industrie in den Ländern auswirkt, die chinesische Waren importieren.Ein wichtiger Faktor zudem ist, dass in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften in den letzten Jahren eine Politik ...

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US-Dollar und seine Stabilität als globale Währung


China spielt in den globalen Produktionsketten nach wie vor eine herausragende Rolle. Wenn Chinas Exportpreise sinken, werden seine Exporte wettbewerbsfähiger, was sich auf die lokale Industrie in den Ländern auswirkt, die chinesische Waren importieren.

Ein wichtiger Faktor zudem ist, dass in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften in den letzten Jahren eine Politik des "de-risking" und "on-shoring" gefördert wird.

Und zwar in Form von erstens Bildung von Handelsblöcken und zweitens der Diversifizierung der Zentralbank-Reserven weg vom US-Dollar.

Mit anderen Worten nehmen Bemühungen um sog. «Entdollarisierung» («dedollarization») derzeit zu, während nach wie vor rund 60% aller Devisenreserven in der US-Währung gehalten werden. 


Der Wert des Dollars wird durch relative Zins- und Wachstumsunterschiede zwischen den USA und dem Rest der Welt beeinflusst, Graph: Morgan Stanley, July 09, 2024.


Doch es kam vor diesem Hintergrund nicht zu einem Wertverlust des Greenbacks. Der US-Dollar ist und bleibt die globale Leitwährung.

Die Evidenz legt nahe, dass der Wert des Dollars durch relative Zins- und Wachstumsunterschiede zwischen den USA und dem Rest der Welt beeinflusst wird, wie Morgan Stanley Research in einer jüngsten Studie hervorhebt.

Zur Erinnerung: Die US-Notenbank erhöhte ab 2022 die Zinssätze aggressiv und schnell, um die (vorübergehende) Inflation im Sog der Störungen in den globalen Lieferketten zu bekämpfen, und übertraf damit andere große Zentralbanken, was zur Stärke des Dollars führte. Diese Differenz liegt heute nahe an historischen Höchstständen.


Der derzeitige Dollar-Aufwertungszyklus ist der längste seit Beginn der Aufzeichnungen. Während mittlere Auf- und Abwärtszyklen des USD
i.d.R. 7-Jahre andauern, markierte der Sept 2022 das Ende eines 14-jährigen Aufwärtstrends des USD, der seither relativ stabil geblieben ist, Graph: Morgan Stanley, July 09, 2024.



Auch Wachstumsunterschiede beeinflussen die Entwicklung der Währungen. Das Wirtschaftswachstum in den USA hat den Rest der Welt überholt, was die Aufwertung des Dollars zusätzlich weiter vorangetrieben hat. 

Dieser beträchtliche Wachstumsvorsprung der US-Wirtschaft ist v.a. auf erhöhte öffentliche und private Investitionen sowie auf technologische - durch die Biden-Administration geförderte - Innovationen zurückzuführen.


US «super-core» Inflation (*), Graph: Bloomberg TV, July 11, 2024.


Während aber einige Zentralbanken nach alternativen Reservewährungen suchen und die globale Geschäftswelt an der Schaffung von Handelsblöcken und alternativen Zahlungsmitteln für den internationalen Handel arbeitet, lassen die Ausgaben der US-Regierung, der Schuldenstand, die hohen Zinszahlungen und das Zwillingsdefizit («twin-deficit») Bedenken hinsichtlich der Bewertung des US-Dollars und seiner Stabilität als globale Reservewährung aufkommen. Und zwar getrieben von sog. «fiscal hawks».

Doch Untersuchungen der letzten 50 Jahre von Morgan Stanley Analysten zeigen, dass hohe Defizite nicht durchweg zu einer Abwertung des Dollars führen. 

Das liegt daran, dass die USA über geldpolitische Souveränität, starke Institutionen und die Kontrolle über ihre eigene Währung verfügen. Der Wert des Dollars wird von Faktoren beeinflusst, die über Haushaltsdefizite hinausgehen.


Inflation im Vergleich: China versus USA, Graph: Reuters, July 10, 2024


Note (*):

US Super-Kern-Inflation bezieht sich in der Regel auf die Inflationsrate für Dienstleistungen ohne Wohnungswesen. Dieses Maß gilt als besserer Indikator für die anhaltenden Inflationstendenzen in der Wirtschaft, da es die schwankungsanfälligeren Elemente wie Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt, die aufgrund externer Faktoren wie Wetterereignisse oder geopolitische Entwicklungen stark schwanken können.


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