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Die Inflationserwartungen sind laut Swap-Märkte stark gesunken. Eine Befürchtung im Jahr 2018 nach dem Ausbruch der GFC (Global Financial Crisis) war, dass die Deflation Wurzeln schlagen könnte. Die Angst bleibt bestehen.Warum? Die Aspekte, die dabei im Wesentlichen zu beobachten sind, schnell ausgemacht: Lohn-Stagnation, schwache Nachfrage und träge Investitionstätigkeit. Und kein Einsatz der Fiskalpolitik.Die deutsche Wirtschaftspolitik ...
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Die Inflationserwartungen sind laut Swap-Märkte stark gesunken. Eine Befürchtung im Jahr 2018 nach dem Ausbruch der GFC (Global Financial Crisis) war, dass die Deflation Wurzeln schlagen könnte. Die Angst bleibt bestehen.Warum? Die Aspekte, die dabei im Wesentlichen zu beobachten sind, schnell ausgemacht: Lohn-Stagnation, schwache Nachfrage und träge Investitionstätigkeit. Und kein Einsatz der Fiskalpolitik.Die deutsche Wirtschaftspolitik ...
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Die Inflationserwartungen sind laut Swap-Märkte stark gesunken. Eine Befürchtung im Jahr 2018 nach dem Ausbruch der GFC (Global Financial Crisis) war, dass die Deflation Wurzeln schlagen könnte. Die Angst bleibt bestehen.
Warum? Die Aspekte, die dabei im Wesentlichen zu beobachten sind, schnell ausgemacht: Lohn-Stagnation, schwache Nachfrage und träge Investitionstätigkeit. Und kein Einsatz der Fiskalpolitik.
Die deutsche Wirtschaftspolitik schadet der Weltwirtschaft und verdient, gerügt zu werden, notiert Paul Krugman in seiner Kolumne („The World has a Germany problem“) am Mittwoch bei NYTimes.
Das Problem ist, dass die Deutschen mit der ruinösen Besessenheit in Sachen Staatsverschuldung sich selbst schlecht behandeln, fügt Krugman hinzu.
Und die Kosten dieser Besessenheit gehen nun auf die ganze Welt über.
Inflationserwartungen gemessen an 5y5y forward inflation-linked swap rates, Graph: The Economist, Aug 21, 2019
Berlin hat die von Schulden geplagten Staaten Südeuropas zur Bestrafung zu gesellschaftszerstörenden Ausgaben-Kürzungen gezwungen, durch die Auferlegung von einer Menge von rigorosen Sparmassnahmen (fiscal austerity).
Der globale Abschwung weitet sich auf den nicht-verarbeitenden Sektor (non-manufacturing sector), den Arbeitsmarkt und den privaten Verbrauch, Graph: Chetan Ahya, Morgan Stanley, Aug 21, 2019
Morgan Stanley geht davon aus, dass sich das globale Wachstum im 4Q2019 weiter auf 2,8% im Jahresvergleich verlangsamt und bis zum zweiten Halbjahr 2020 unter 3% im Jahresvergleich bleibt.
Laut Lehrbuch sollten die Regierungen in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit keine Scheu mühen, Haushaltsdefizite auflaufen zu lassen.
Doch Berlin ist 2012, als die Arbeitslosigkeit im Euroraum mehr als 11% betrug, hemmungslos dazu übergegangen, tatkräftig das Defizit abzubauen und begann, ständig wachsende Überschüsse zu verbuchen.
30y GER Bund Rendite, Graph: BloombergTV, Aug 21, 2019
Warum ist das ein Problem?
Europa leidet unter einem chronischen Mangel an privater Nachfrage: private Haushalte scheinen nicht genug ausgeben zu wollen, während die Unternehmen sich mit Investitionen zurückhalten.
Deutschland hat in den vergangenen 5 Jahren einen Haushaltsüberschuss verbucht und die Schuldenlast auf den niedrigsten Stand seit der GFC gesenkt, Graph: Bloomberg, Aug 18, 2019
Die Folge: Die Vollbeschäftigung kann nicht aufrechterhalten werden. Die Teilzeitbeschäftigung nimmt zu. M.a.W. sinkt die Unterbeschäftigung nicht.
Die EZB hat versucht, die chronische Nachfrageschwäche mit extrem niedrigen Zinssätzen zu bekämpfen. Die Zinsen wurden sogar unter null gedrückt. Doch das Ergebnis lässt zu wünschen übrig.
Inzwischen zahlen in Deutschland langfristige Anleihen bis hin zu 30 Jahren Negativzinsen.
Die Renditen der deutschen Staatspapiere, 2J: -0,92%, 5J: -0,91%, 10J: -0,69% und 30J: -0,18%, Graph: Bloomberg Quint, Aug 20, 2019
Der Rentenmarkt fleht Deutschland an, Kredit aufzunehmen und die Ausgaben zu erhöhen. Und es mangelt tatsächlich nicht an Orten, wo öffentliche Investitionen getätigt werden könnten: z.B. die kaputte Infrastruktur, die dringend repariert werden muss.
Österreichs Century Bond hat dieses Jahr eine Rendite von 80% abgeworfen, Graph: Bloomberg Quint Aug 20, 2019
Die deutsche Hartnäckigkeit, keine expansive Fiskalpolitik auszuführen, schlägt sich nun zu Buche und entfaltet auch negative Auswirkungen auf den Rest Europas und darüber hinaus.
Der Euro schwächt sich ab und beeinträchtigt damit die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Produkte. Während die US Produktion nachlässt, deutet US-Präsident Trump nun an, sich demnächst (nach China) auch Deutschland vorzuknöpfen.
Willkommen in der Krise: „trade wars“, „currency war“ und „beggar-thy-neighbor“-Politik.