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Deutschlands Löhne im Visier der USA

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Das US-Finanzministerium kritisiert in einem am Freitag veröffentlichten Bericht Deutschlands exportorientierte Wirtschaftspolitik. Das amerikanische Schatzamt (US-Treasury) legt dem Kongress alle sechs Monate eine „Monitoring List“ („Foreign Exchange Policies of Major Trading Partners of the United States“) vor, wo es die Wechselkurspolitik der wesentlichen Handelspartner der USA überprüft.Die grösste Volkswirtschaft innerhalb des Euroraums soll wirtschaftspolitische Massnahmen ergreifen, insbesondere mit dem Einsatz von Fiskalpolitik, um das Wachstum der Binnennachfrage stärker zu fördern sowie externe Ungleichgewichte zu verringern, steht im Bericht zu lesen.Deutschland, das im Jahr 2016 einen Leistungsbilanz-Überschuss in Höhe von 8,3% des BIP verbucht hat, verfügt mit 65 Mrd. USD über einen sehr grossen bilateralen Warenhandelsüberschuss mit den USA.Mit rund 300 Mrd. USD hat Deutschland damit den weltweit grössten Überschuss in der Leistungsbilanz. Das US-Schatzamt deutet in diesem Kontext auf eine relativ schwache Währung und eine schwache Inlandsnachfrage in Deutschland hin:Leistungsbilanz-Überschüsse im Vergleich, chart US-Treasury in: “Foreign Exchange Policies of Major Trading Partners of the United States”, April 2017.Das durchschnittliche Wachstum der deutschen Inlandsnachfrage beläuft sich auf 0,5% in den vergangenen sechs Jahren.

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Das US-Finanzministerium kritisiert in einem am Freitag veröffentlichten Bericht Deutschlands exportorientierte Wirtschaftspolitik. 

Das amerikanische Schatzamt (US-Treasury) legt dem Kongress alle sechs Monate eine „Monitoring List“ („Foreign Exchange Policies of Major Trading Partners of the United States“) vor, wo es die Wechselkurspolitik der wesentlichen Handelspartner der USA überprüft.

Die grösste Volkswirtschaft innerhalb des Euroraums soll wirtschaftspolitische Massnahmen ergreifen, insbesondere mit dem Einsatz von Fiskalpolitik, um das Wachstum der Binnennachfrage stärker zu fördern sowie externe Ungleichgewichte zu verringern, steht im Bericht zu lesen.

Deutschland, das im Jahr 2016 einen Leistungsbilanz-Überschuss in Höhe von 8,3% des BIP verbucht hat, verfügt mit 65 Mrd. USD über einen sehr grossen bilateralen Warenhandelsüberschuss mit den USA.

Mit rund 300 Mrd. USD hat Deutschland damit den weltweit grössten Überschuss in der Leistungsbilanz. 

Das US-Schatzamt deutet in diesem Kontext auf eine relativ schwache Währung und eine schwache Inlandsnachfrage in Deutschland hin:

Deutschlands Löhne im Visier der USA

Leistungsbilanz-Überschüsse im Vergleich, chart US-Treasury in: “Foreign Exchange Policies of Major Trading Partners of the United States”, April 2017.



Das durchschnittliche Wachstum der deutschen Inlandsnachfrage beläuft sich auf 0,5% in den vergangenen sechs Jahren.

Der reale effektive Wechselkurs Deutschlands hat sich seit 2009 um 10% abgewertet.

Neben dem Wechselkurs (*) spiegelt Deutschlands überhöhter Überschuss auch schwache Inlandsinvestitionen, einen rückläufigen Anteil des privaten Verbrauchs am BIP und niedrige Rohstoffpreise wider, erklärt das US-Schatzamt weiter.

Dennoch hat Deutschland wegen seines grossen Überschusses im Aussenhandel eine Verantwortung, via höhere Löhne zu einem ausgewogenen Nachfragewachstum beizutragen, lautet das Fazit des aktuellen Berichts des US-Finanzministeriums.

Auch die EZB hat in dem jüngst vorgelegten Jahresbericht 2016 auf die besondere Rolle der Löhne bei der Erläuterung des gedämpften Inflationstrends im Euroraum verwiesen.

Deutschlands Löhne im Visier der USA

Das träge Lohnwachstum im Euroraum, Graph: ECB in Annual Report 2016


Die Notwendigkeit, die Arbeitslosigkeit zu senken, hat in Kooperation mit Arbeitsmarktreformen zu stagnierenden Löhnen geführt, so das latente Fazit der EZB.

Damit unterstreicht die EZB die Tatsache, wie kontraproduktiv die Wirtschaftspolitik im Euroraum ist: Während die Mitgliedsstaaten versuchen, die Arbeitslosigkeit via Lohnmoderation zu bekämpfen, fällt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, weil weniger Lohn weniger Konsum bedeutet.

Damit stehen Unternehmen einem abnehmenden Umsatz gegenüber und stellen Investitionen zurück, was mit der Zeit zum Abbau der Beschäftigung führt.

Kommt die Binnennachfrage nicht vom Fleck, stagniert die Wirtschaft weiter; die Zinsen bleiben tief und die Inflation schwach. 




(*) 

Zur Erinnerung: Auch Hans-Werner Sinn hat neulich in seiner Kolumne bei Project Syndicate geschrieben, dass Deutschland im Euro um 19% zu billig ist.



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