2. Kritik am staatlichen Geldmonopol 2.1 Stetige Enteignung der Bevölkerung Seit Auflösung der (Teil-)Bindung des Schweizer Frankens an Gold führt die schweizerische Nationalbank eine primär auf „Preisstabilität“ ausgerichtete Geldpolitik. „Preisstabilität“ wird dabei als Preisinflation resp. Teuerung von weniger als 2% pro Jahr verstanden. Güter und Dienstleistungen verteuern sich in der Folge konstant, womit die Kaufkraft der Menschen sinkt, falls ihre Einkommen im gleichen Zeitraum nicht in gleicher Höhe ansteigen (was nicht dem Regelfall entspricht). Preisstabilität im Sinne dieser monetaristisch motivierten Definition stellt das erklärte Ziel der schweizerischen Geldpolitik dar. Ergebnis dieser Politik ist ein Schweizer Franken, der seit Aufhebung seiner Bindung an Gold rund 90%
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2. Kritik am staatlichen Geldmonopol
2.1 Stetige Enteignung der Bevölkerung
Seit Auflösung der (Teil-)Bindung des Schweizer Frankens an Gold führt die schweizerische Nationalbank eine primär auf „Preisstabilität“ ausgerichtete Geldpolitik. „Preisstabilität“ wird dabei als Preisinflation resp. Teuerung von weniger als 2% pro Jahr verstanden. Güter und Dienstleistungen verteuern sich in der Folge konstant, womit die Kaufkraft der Menschen sinkt, falls ihre Einkommen im gleichen Zeitraum nicht in gleicher Höhe ansteigen (was nicht dem Regelfall entspricht).
Preisstabilität im Sinne dieser monetaristisch motivierten Definition stellt das erklärte Ziel der schweizerischen Geldpolitik dar. Ergebnis dieser Politik ist ein Schweizer Franken, der seit Aufhebung seiner Bindung an Gold rund 90% des Werts verloren hat. „Preisstabilität“ in einem ungedeckten Papiergeldsystem („Fiat Money“) bedeutet also Entwertung und indirekte Enteignung von Spar- und Rentenkapital.
Das ungedeckte Geldsystem weist zudem einen Umverteilungseffekt auf mehreren Ebenen auf:
(1) So ist der Cantillon-Effekt feststellbar, nach dem die Erstempfänger des frisch gedruckten Geldes noch von der bisherigen höheren Kaufkraft profitieren, die nachfolgenden Empfänger jedoch aufgrund der einsetzenden Preisinflation immer weniger Kaufkraft besitzen;
(2) Geldinflation in einem Umfeld tiefer Zinsen ist eine unsichtbare Steuer, die der Entschuldung des Staates dienen soll, denn er weicht in einer solchen Situation von seinen klassischen Finanzierungsformen (Steuern, Verschuldung am Kapitalmarkt) ab;
(3) wenn der Staat sich zudem zusätzlich mit dem günstigen Geld verschuldet (was er in der Regel tut), führt dies irgendwann zu Steuererhöhungen, denn staatliche Verschuldung muss irgendwann zurückbezahlt werden; darüber hinaus führt die verminderte Kaufkraft der Menschen zur übermässigen Besteuerung der Arbeitstätigkeit aufgrund der kalten Progression des Steuersystems;und
(4) Inflation führt in der Regel zu einer Vermögenspreissteigerung, von welcher in erster Linie Besitzer von Vermögenswerten, wie namentlich Aktien und Immobilien, profitieren, jedoch nicht der Kleinsparer und der Vorsorger, die aufgrund der Tiefzinspolitik reale Wertverluste einfahren, weil der Nominalzins auf ihren Anlagen tiefer ist als die Inflationsrate („finanzielle Repression“).