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Venezuela lanciert den Petro als Krypto-Währung

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Bild: Pixabay Der Hype um Kryptowährungen geht um die Welt. Nun ist es gerade das von Sanktionen, fallenden Ölexporten und einer Hyperinflation betroffene Venezuela, das in der digitalen Währung den Ausweg aus der Misere sieht. Die Währung ist ans Öl gebunden, was wiederum oft in russischen Händen liegt – Skepsis ist also nicht unberechtigt. Das "Cambridge Centre for Alternative Finance" hatte letztes Jahr in einer Studie veröffentlicht, dass jede fünfte Zentralbank bis 2019 ihre eigene auf "Distributed Ledger"-Technologie basierende Krypto-Währung lancieren werde (wie Fondstrends berichtete). Viel wird über dieses Thema diskutiert. Venezuela hat am Dienstag die erste Phase einer Staats-Kryptowährung bekannt gegeben.

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Der Hype um Kryptowährungen geht um die Welt. Nun ist es gerade das von Sanktionen, fallenden Ölexporten und einer Hyperinflation betroffene Venezuela, das in der digitalen Währung den Ausweg aus der Misere sieht. Die Währung ist ans Öl gebunden, was wiederum oft in russischen Händen liegt – Skepsis ist also nicht unberechtigt.

Das "Cambridge Centre for Alternative Finance" hatte letztes Jahr in einer Studie veröffentlicht, dass jede fünfte Zentralbank bis 2019 ihre eigene auf "Distributed Ledger"-Technologie basierende Krypto-Währung lancieren werde (wie Fondstrends berichtete). Viel wird über dieses Thema diskutiert. Venezuela hat am Dienstag die erste Phase einer Staats-Kryptowährung bekannt gegeben.

Nicolas Maturos Regierung glaubt, das "Petro-Krypto-Währung" ein Mittel ist, den Finanzhaushalt trotz der Sanktionen zu verbessern. Der Petro (PTR) ist weltweit ein erstes Staaten-Krypto-Vermögen und wird durch die venezolanischen Ölreserven besichert. Der Petro wird als offizielles Zahlungsmittel für Steuern und öffentliche Dienstleistungen akzeptiert. Venezuela verfügt zwar über die grössten Ölreserven der Welt, steckt aber seit Jahren in der Krise. Die Bürger, so die Regierungswebseite, können ihre persönliche "Wallet" herunterladen. Der sogenannte "pre-sale", der als Tokens auf der Basis der Ethereum Blockchain gestern begann, kann, so ein White Paper, in Petros umgewandelt werden. 736 Millionen Dollar allein habe der erste Verkaufstag eingebracht. Insgesamt will Venezuela 82.4 Millionen Petros mit jeweils 100 Millionen Einheiten, den sogenannten "mene" emittieren. Wenn erfolgreich, könnte Venezuela damit hypothetisch bis zu zwei Milliarden US-Dollar einnehmen.

Petros kann man nur mit "Hard Currencies" und anderen Krypto-Währungen und nicht dem abgewerteten Bolivar bezahlen. Circa 70% der Erträge aus dem Angebot fliessen in einen Staatsfonds und 30% sollen in "Ökosystem Entwicklung" und "Technische Entwicklung" landen. Der Referenzpreis für einen Petro ist der aktuelle Preis für ein Barrel Öl, also circa $60. Carlos Vargas, der Krypto-Währungsaufseher des Landes, sagte, der Petro werde Investoren aus Katar, der Türkei und anderen Staaten des Nahen Ostens anziehen und Europäer und Amerikaner werden ebenfalls teilnehmen. Die Amerikaner hingegen warnen davor, Petros zu kaufen. Dies sei eine Verletzung der US-Sanktionen, denn es handle sich um eine Kreditvergabe der venezolanischen Regierung. Die in 2017 von US Präsident Donald Trump verschärften Strafmassnahmen verbieten es, in neu ausgegebenen Anleihen des Landes oder des staatlichen Ölkonzerns PDVSA zu investieren.

Abhängigkeit von Russland
Venezuela sieht in der Lancierung der Krypto-Währung vielmehr einen Ausweg aus den Sanktionen, ebenso wie Russland, welches ebenfalls mit Krypto-Währungen liebäugelt. Die amerikanischen Restriktionen machen es beiden Ländern extrem schwer, US-Dollar zu beschaffen, um Wirtschaftstransaktionen abzuwickeln. Krypto-Währungen würden den Einfluss der Amerikaner in die Handelsgeschäfte und damit die Last der US-Sanktionen teilweise umgehen. Inwieweit dies Venezuela gelingen wird, bleibt fraglich. Obwohl der Petro mit Öl besichert ist, befinden sich viele der venezolanischen Öl Projekte in russischen Händen.

Die Hyperinflation, ein Zeichen, dass ein Land seine Wirtschafft nicht im Griff hat, hat den Bolivar quasi wertlos werden lassen. Die Zentralbank von Venezuela (BCV) hat den festen Wechselkurs des Bolivar abgeschafft und an das Dicom-System angepasst, welches über ein Auktionsverfahren den Kurs nach Angebot und Nachfrage festlegt. Zugegebenermassen, dass Gelder selbst in sogenannte "Joke Krypto-Währungen" wie "Doge" fliessen, mag für Venezuela ein Grund sein, zu glauben, die internen Probleme würden sich damit lösen lassen. Aber in Hinblick auf die venezolanische Geschichte und dem Risiko des Landes mit den amerikanischen Aufsehern zu kollidieren, lässt die neue Währung eher wie die alte erscheinen – auch wenn mit Krypto-Glitter geschmückt.


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