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Hohe Anfälligkeit in turbulenten Finanzmärkten

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Bild: Unsplash In den vergangenen Monaten zeigten sich europäische Unternehmensanleihen guter Bonität widerstandsfähiger als die Aktienmärkte. Letztere sind weiterhin auf Talfahrt. Trotzdem fällt die Bilanz für Anleihen gemäss Rosemarie Baumann von Bantleon ernüchternd aus. "Seit Jahresanfang verzeichneten europäische Unternehmensanleihen einen Verlust von 0.40%. Damit schnitten sie schlechter ab als Hochzinsanleihen, die auf -0.04% kommen", erläutert Rosemarie Baumann, Senior Portfolio Manager bei Bantleon. Auf Sektorebene stünden insbesondere die Autohersteller und -zulieferer auf der Verliererseite: Wegen des Abgasskandals, der zunehmenden Handelsspannungen und der Brexit-Unsicherheit seien sie im Jahresverlauf

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In den vergangenen Monaten zeigten sich europäische Unternehmensanleihen guter Bonität widerstandsfähiger als die Aktienmärkte. Letztere sind weiterhin auf Talfahrt. Trotzdem fällt die Bilanz für Anleihen gemäss Rosemarie Baumann von Bantleon ernüchternd aus.

"Seit Jahresanfang verzeichneten europäische Unternehmensanleihen einen Verlust von 0.40%. Damit schnitten sie schlechter ab als Hochzinsanleihen, die auf -0.04% kommen", erläutert Rosemarie Baumann, Senior Portfolio Manager bei Bantleon. Auf Sektorebene stünden insbesondere die Autohersteller und -zulieferer auf der Verliererseite: Wegen des Abgasskandals, der zunehmenden Handelsspannungen und der Brexit-Unsicherheit seien sie im Jahresverlauf immer stärker unter Druck geraten und die Risikoprämien hätten sich im Zuge dessen um mehr als 64 Basispunkte ausgeweitet.

Bis in das 1. Quartal 2019 hinein dürfte sich der Ausblick für die Kreditmärkte weiter eintrüben, sodass die Abwärtsrisiken gegenüber den Chancen überwiegen werden, erwartet Baumann. Zwar würden die Ratingagenturen weiterhin tiefe Ausfallraten erwarten, aber trotz rückläufiger Ausfallwahrscheinlichkeiten und solider Fundamentaldaten sehe sie kaum Spielraum für sinkende Risikoprämien europäischer Unternehmensanleihen.

Gegenwind durch konjunkturelle Abkühlung und geopolitische Störfeuer  
"Die europäischen Kreditmärkte, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Kreditzyklus befinden, dürften anfällig für Korrekturen bleiben", schätzt Baumann. So würden die Risikoprämien durch den anhaltenden Handelsstreit der USA mit einigen Ländern und die nachlassende Wachstumsdynamik in der Eurozone im 2. Halbjahr 2018 in die Höhe getrieben. Der Gegenwind durch die abkühlende Konjunktur sollte anhalten. 

Darüber hinaus würden nachlassende Käufe durch die EZB und das voraussichtliche Ende des Anleihenkaufprogramms zum Jahresende Spuren bei Unternehmensanleihen der Bonität Investment Grade hinterlassen. Sollte die EZB das derzeitige Kauftempo beibehalten, dürfte das Volumen der monatlichen Nettokäufe von Unternehmensanleihen im 4. Quartal bei rund drei Mrd. Euro liegen, erwartet Baumann. Das wird zu einer weiteren Nachfragereduzierung führen.

Dazu trügen auch die hohen Mittelabflüsse bei europäischen Unternehmensanleihen der Bonität Investment Grade bei. Im 4. Quartal dürften sich die Abflüsse zwar etwas abschwächen, aber insgesamt fortsetzen. "Die Nebenwirkungen des EZB-Exits liessen sich nur verringern, wenn die EZB den Kapitalschlüssel des Anleihenkaufprogramms aufweicht und Rückflüsse zwischen den Programmen zugunsten von Unternehmensanleihen moderat umleitet", so Baumann. Diese Umsetzungsvariante für Reinvestionen hätte im Dezember jedoch nur höhere Chancen, wenn im 4. Quartal ein Krisenszenario eintritt.

Untergewichtung zugunsten der sicheren Häfen
"Obwohl die Risikoprämien von Unternehmensanleihen schon einige schlechte Nachrichten enthalten und sie deshalb etwas attraktiver bewertet sind, bleiben wir vorsichtig", sagt Baumann. Zwar sei der Renditevorsprung gegenüber Bundesanleihen markant gestiegen, aber dennoch sei das Renditeniveau weiterhin historisch niedrig.

Zudem dürfte die Risikobereitschaft der Anleger im Umfeld einer abnehmenden EZB-Unterstützung solange fragil bleiben, wie die Risiken von Konjunktur und Politik weiter anhalten. "Bis Ende 2018 rechnen wir mit einer weiteren Ausweitung der Risikoprämien um fünf bis 15 Basispunkte, wobei das Ende der Fahnenstange noch nicht in Sicht ist", sagt Baumann. Unter dem Strich dürfte Ende 2018 bestenfalls ein sehr bescheidener Gesamtertrag stehen, so ihre Prognose.


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