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“Zurzeit setzen wir auf Spätzykliker im Industriebereich”

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Christian Sauter, Fondsmanager bei der Deutschen AM, spricht im Interview über Small und Mid Caps in der Schweiz. Herr Sauter, Sie managen für die Deutsche Asset Management den Small and Mid Caps Switzerland Fonds. Ist es ein Vorteil, dass Sie Ihr Büro in Zürich haben und nicht am Hauptsitz in Frankfurt? Christian Sauter: Ja, gewiss. In Zürich spüren meine beiden Teamkollegen Florian Fleury und Tobias Späti und ich den Puls der Schweizer Unternehmen viel direkter als in Frankfurt. Unserer Ansicht nach ist es zentral, lokal vor Ort verankert zu sein. Gleichzeitig profitieren wir aber vom Setup unserer globalen Organisation. Dadurch steht uns natürlich die globale Expertise unserer weltweiten Organisation quasi gratis zur Verfügung. Vor allem der Draht nach Frankfurt ist von Bedeutung. Denn für Schweizer Unternehmen ist der europäische und insbesondere der deutsche Markt sehr wichtig. Inwiefern unterscheidet sich Ihr Ansatz von anderen Fonds? Wir pflegen einen Bottom Up- und High-Conviction-Ansatz, setzen also auf Stock Picking und Risk Taking. Aus dem Aktienuniversum von rund 200 Titeln selektieren wir in einem mehrstufigen Prozess 35 bis 40 Titel, denen wir längerfristig das beste Kurspotential zutrauen.

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Christian Sauter, Fondsmanager bei der Deutschen AM, spricht im Interview über Small und Mid Caps in der Schweiz.

Herr Sauter, Sie managen für die Deutsche Asset Management den Small and Mid Caps Switzerland Fonds. Ist es ein Vorteil, dass Sie Ihr Büro in Zürich haben und nicht am Hauptsitz in Frankfurt?

Christian Sauter: Ja, gewiss. In Zürich spüren meine beiden Teamkollegen Florian Fleury und Tobias Späti und ich den Puls der Schweizer Unternehmen viel direkter als in Frankfurt. Unserer Ansicht nach ist es zentral, lokal vor Ort verankert zu sein. Gleichzeitig profitieren wir aber vom Setup unserer globalen Organisation. Dadurch steht uns natürlich die globale Expertise unserer weltweiten Organisation quasi gratis zur Verfügung. Vor allem der Draht nach Frankfurt ist von Bedeutung. Denn für Schweizer Unternehmen ist der europäische und insbesondere der deutsche Markt sehr wichtig.

Inwiefern unterscheidet sich Ihr Ansatz von anderen Fonds?

Wir pflegen einen Bottom Up- und High-Conviction-Ansatz, setzen also auf Stock Picking und Risk Taking. Aus dem Aktienuniversum von rund 200 Titeln selektieren wir in einem mehrstufigen Prozess 35 bis 40 Titel, denen wir längerfristig das beste Kurspotential zutrauen. Der Ausschluss von Titeln mit weniger guten Aussichten trägt zusätzlich dazu bei, den Index zu schlagen. Mit diesem Ansatz können wir signifikant von der Benchmark abweichen. Nur so ist es möglich, den Vergleichsindex zu schlagen.

Ist Ihnen das denn auch gelungen?

Ein Blick auf das Factsheet zeigt, dass uns das in der Tat über fast alle Zeitperioden gelungen ist. 2016 erzielte der Fonds eine Performance von 10% und schlug damit die Benchmark um 1,5 Prozentpunkte. Seit seiner Auflegung Mitte 2006 bis Ende 2016 avancierte der Fonds um 200%, die Benchmark jedoch lediglich um 105%.

Wie wichtig ist der direkte Kontakt zu den Unternehmen, die Sie beobachten?

Sehr wichtig. Wir führen pro Jahr rund 200 persönliche Managermeetings durch. Diese werden ergänzt durch Telefonate und Roadshows, an denen wir teilnehmen. Ausserdem sprechen wir auch mit Aktienanalysten, welche ebenfalls die Firmen analysieren. Bei unseren Managermeetings beurteilen wir nicht nur die harten Kennzahlen eines Unternehmens, sondern auch Soft-Faktoren wie  den Eindruck, den ein Management bei uns hinterlässt. Wichtig ist am Ende, ob unsere persönliche Gesamteinschätzung vom Aussenbild beziehungsweise dem Marktkonsens abweicht.

Auf welche quantitativen Faktoren achten Sie besonders?

Neben dem Management zum Beispiel darauf, wie die Produkte und Dienstleistungen in den Endmärkten aufgenommen werden, welche Preissetzungsmacht in diesen Märkten besteht und natürlich auf Finanzkennzahlen wie solide Bilanzen, geringe Verschuldung, starke Cashflows, Dividenden, welche auch gehalten werden können. Die Gewinne und damit auch die Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind manchmal nicht einfach zu interpretieren, weil dieses stark schwanken können. 

Sind die Schweizer Small and Mid Caps nicht etwas hoch bewertet?

Mit dem 20-fachen der Gewinne sind sie nicht mehr günstig. Die Schweizer Large Caps sind gemessen am Swiss Market Index mit dem 16-fachen bewertet. Dies entspricht einer Prämie von 25%. In den vergangenen 10 bis 15 Jahren bewegte sich diese Prämie zwischen 0 und 40%. Wir befinden uns also nicht in einer extremen Situation und man kann nicht von einer Überhitzung sprechen. Seit Sommer, also schon vor der Trump-Wahl, verbessern sich die Marktindikatoren sowie die Gewinnschätzungen, wodurch die relativ hohen Bewertungen unserer Ansicht nach gerechtfertigt sind.  

Wie positionieren Sie sich momentan?

Zurzeit setzen wir unter anderem auf Spätzykliker im Industriebereich. Auch Finanzdienstleister sind übergewichtet. In zyklischen Konsumtiteln sowie Technologie sehen wir selektiv Gelegenheiten. Vorsichtig sind wir aus Bewertungsgründen gegenüber Werten aus dem Nahrungsmittelsektor und dem Immobilienbereich eingestellt.

Ist das Fondsvolumen von 100 Mio. Franken nicht etwas bescheiden?

Es ist sehr komfortabel, können wir uns doch gut und flexibel im Markt bewegen und Chancen nutzen. Wir haben noch Wachstumspotential. Schwieriger wird es bei 500 bis 700 Mio. Franken. 


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