Die Ökonomie ist um eine grosse Persönlichkeit ärmer: William Baumol verstarb im Alter von 95 Jahren. Baumol veranschaulichte seine Kostenkrankheit am liebsten am Beispiel eines Streichquartetts. Bild: wikimediahttps://commons.wikimedia.org/wiki/File:HaydnPlaying.jpg – Public Domain Am 4. Mai ist William Baumol gestorben. Er lehrte fast fünfzig Jahre an der Universität Princeton und forschte auch nach seiner Emeritierung weiter. Mit seiner Forschung leistete er wichtige Beiträge zu vielen verschiedenen Gebieten der Ökonomie. Sein bekanntester Beitrag ist die Baumolsche Kostenkrankheit. Diese erklärte er am liebsten anhand eines Streichquartetts: Um z.B. das Streichquartett No. 8 in c-Moll von Dmitri Shostakovich aufzuführen, benötigt man auch heute noch vier Streicher,
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Die Ökonomie ist um eine grosse Persönlichkeit ärmer: William Baumol verstarb im Alter von 95 Jahren.
Am 4. Mai ist William Baumol gestorben. Er lehrte fast fünfzig Jahre an der Universität Princeton und forschte auch nach seiner Emeritierung weiter. Mit seiner Forschung leistete er wichtige Beiträge zu vielen verschiedenen Gebieten der Ökonomie.
Sein bekanntester Beitrag ist die Baumolsche Kostenkrankheit. Diese erklärte er am liebsten anhand eines Streichquartetts: Um z.B. das Streichquartett No. 8 in c-Moll von Dmitri Shostakovich aufzuführen, benötigt man auch heute noch vier Streicher, genau gleich viele wie vor 200 Jahren. Die Musiker von heute erhalten aber nicht den gleichen Lohn wie damals. Woran das liegt, erklärt die Baumolsche Kostenkrankheit.
Weil die Löhne in den anderen Branchen dank Produktivitätsfortschritten steigen, lohnt es sich für die Arbeitskräfte in der arbeitsintensiven, weniger produktiven Branche ab einer gewissen Lohndifferenz, ihre bisherige Tätigkeit aufzugeben und eine besser bezahlte Stelle in einem anderen Bereich zu suchen. Um das zu verhindern, müssen die Arbeitgeberhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/arbeitgeber/ die Löhne erhöhen.
Und da in den arbeitsintensiven Branchen – wie eben bei Streichmusikern – keine oder kaum gleichzeitige Kosteneinsparungen durch produktiveren Technologieeinsatz möglich sind, steigen die Kosten für die Konsumenten aufgrund der höheren Löhne ebenfalls.
In einem Interviewhttp://www.google.ch/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwj4pYn7l4PUAhULkRQKHX1LBsoQFggpMAA&url=http%3A%2F%2Fgraphics8.nytimes.com%2Fpackages%2Fpdf%2Fhealth%2F18baumol-doc.pdf&usg=AFQjCNHLcJFh1oVPqL5WpOk3ogul9_WyPw erzählte er, dass ihm die Idee mitten in der Nacht kam. Während eines Projekts mit seinem Kollegen William G. Bowen zu Budgets von Künstlergruppen wachte er plötzlich um vier Uhr morgens auf und wusste, wieso die Kosten steigen. Er notierte sich die Lösung und ging wieder zu Bett.
Sein anderer grosser Erfolg war die Theorie der «bestreitbaren Märkte». Damit ist gemeint, dass es für einen Markt ideal sein kann, wenn nur wenige Firmen in ihm vertreten sind. Solange der Markteintritt und -austritt jederzeit möglich ist, werden diese Firmen ihre Preise auf Wettbewerbsniveau halten und keine Monopolgewinne zu erzielen versuchen.
Baumol war seit längerem ein heisser Favorit für den Nobelpreis. Da dieser aber nur an Lebende vergeben wird, bleibt ihm diese Ehre nun verwehrt. Dennoch wird er als einer der ganz Grossen in Erinnerung bleiben. Seine vielseitige Forschung beeinflusst die Ökonomie noch heute.
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Für das iconomix-Team,
Florence Mauli