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„Zeynep“ trifft große Teile Deutschlands mit Wucht

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Das Sturmtief „Zeynep“ hat in der Nacht zum Samstag weite Teile Deutschlands mit großer Wucht getroffen. Nach Angaben der Behörden kam mindestens ein Mensch ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt. Die Feuerwehr war in vielen Städten im Dauereinsatz. In anderen europäischen Ländern starben durch „Zynep“ – dort „Eunice“ genannt – seit Freitag mindestens acht Menschen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte in der Nacht mit, an der Nordsee und am Brocken im Harz gebe es „extreme Orkanböen“, in anderen Landesteilen im Norden, Osten und der Mitte des Landes „orkanartige Böen“. Die Deutsche Bahn hatte bereits ab Freitagnachmittag nach und nach ihren Verkehr in weiten Teilen Deutschlands eingestellt.

In Nordrhein-Westfalen kam bei Altenberge im Kreis Steinfurt ein Mann in einem Pkw ums Leben, als der Wagen auf der Bundesstraße 54 von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, wie die Polizei mitteilte. Der Mann wurde in dem Fahrzeug eingeklemmt und starb trotz Reanimationsversuchen noch vor Ort.

Auch auf der Autobahn A7 nahe dem hessischen Fulda stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto. Die Fahrerin wurde leicht verletzt, ihr 26-jähriger Beifahrer trug nach Polizeiangaben schwere Verletzungen davon.

In NRW wurde auf der Landstraße 763 zwischen Willebadessen und Kleinenberg ein Kleinbus von einem umstürzenden Baum eingedrückt. Dabei wurden laut Polizei „wie durch ein Wunder“ nur zwei Menschen leicht verletzt. Die insgesamt sieben Insassen waren vor dem Aufprall des Baums ausgestiegen, weil ein anderer zuvor umgestürzter Baum die Fahrbahn blockiert hatte. Der Kleinbus hatte die Strecke befahren, obwohl sie von der Polizei durch Beschilderungen gesperrt worden war.

Im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz wurden auf der Bundesstraße 267 bei Dernau nach Polizei-Angaben ein 72-jähriger Traktorfahrer und seine 37-jährige Beifahrerin leicht verletzt, als ein vom Sturm herumgewirbelter Gegenstand in die Frontscheibe prallte.

Ausnahmezustand in Berlin ausgerufen

In Berlin rief die Feuerwehr den Ausnahmezustand aus. Sie fuhr bis gegen etwa 03.00 Uhr nach eigenen Angaben bereits mehr als 600 Einsätze wegen „Zeynep“: „Viele lose Bauteile, umgeknickte Bäume. Wir räumen Verkehrswege frei“, schrieb die Feuerwehr der Hauptstadt im Onlinedienst Twitter.

In Hamburg warnte die Feuerwehr vor einer „sehr schweren Sturmflut“ in den frühen Morgenstunden. Am Pegel St. Pauli sei gegen 05.30 Uhr mit einer Sturmflut von etwa „5,60 Metern über Normalhöhennull“ zu rechnen, twitterte die Feuerwehr der Hansestadt.

In Bremen wurden wegen „Zeynep“ mehrere Gebiete evakuiert. In den Bereichen Pauliner Marsch, Stadtwerder und Rablinghauser Deich wurden die Menschen aufgrund von Überschwemmungsgefahr per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, die Gegend zu verlassen und zu meiden.

„Zeynep“ beziehungsweise „Eunice“ wütete auch in Irland, Großbritannien und den Beneluxstaaten. In London starb eine Frau in einem von einem stürzenden Baum getroffenen Auto. In Nordwestengland wurde laut Polizei ein Mann in einem Wagen getötet, nachdem die Windschutzscheibe von herumfliegenden Gegenständen getroffen worden war.

Vier Todesfälle in den Niederlanden

In den Niederlanden kamen nach Angaben vier Menschen durch „Eunice“ ins Leben. Drei von ihnen wurden von stürzenden Bäumen erschlagen, ein Fahrer starb, als sein Wagen nahe Adorp in einen umgefallenen Baum krachte. Je einen Todesfall gab es durch den Sturm auch in Irland und Belgien.

„Zeynep“ beziehungsweise „Eunice“ ist das zweite starke Sturmtief über Deutschland und anderen europäischen Ländern binnen weniger Tage. Erst am Mittwoch und Donnerstag hatte das Tief „Ylenia“ bei seinem Zug über Deutschland großflächige Ausfälle im Zugverkehr und tausende Feuerwehreinsätze ausgelöst. Auch „Ylenia“ führte zu Toten und Verletzten in Deutschland und anderen Ländern. (afp/dl)



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