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Wirbel um Prien-Äußerung – So viele Kinder starben wirklich an Corona

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Karin Prien, Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, erhielt auf Twitter einen Shitstorm, weil sie einen User zum Thema „Corona-Todeszahlen bei Kindern“ korrigierte. Daraufhin löschte sie ihren Account. Doch wie viele oder wie wenig Kinder sind wirklich bisher AN dem Virus gestorben?

Die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU), löschte nach einem Shitstorm gegen sie ihren Twitter-Account. Grund dafür war ihre Reaktion auf einen Tweet, wo es darum ging, wie viele Kinder an Corona gestorben seien.

Ein Twitter-Nutzer behauptete, dass in Deutschland bisher 65 Kinder durch Corona gestorben seien. Daraufhin antwortete Prien: „Bitte differenzieren: Kinder sterben. Das ist extrem tragisch. Aber sie sterben mit COVID-19 und nur extrem selten wegen COVID-19.“

Viele warfen der Politikerin Empathielosigkeit vor und verlangten eine Entschuldigung. Der Hashtag #Prienruecktritt trendete. Prien hatte daraufhin ihren Twitter-Account vorläufig deaktiviert.

Prien entschuldigte sich später in der „Welt“ betroffene Eltern schwer verärgert zu haben. „Mir tut es sehr leid, dass es offensichtlich einzelne Eltern mit vulnerablen Kindern gibt, die sich in dieser Debatte nicht hinreichend in ihrer schweren Situation gesehen fühlen. Wenn es nun heißt, ich hätte kein Mitgefühl für deren Situation, schmerzt mich das. Und es ist mitnichten der Fall“, sagte Prien.

„Bild“ fragte nach

Doch wie viele Kinder und Jugendliche starben in der knapp zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie wirklich kausal an Corona?

Auf „BILD“-Anfrage teilte die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) mit, dass während der gesamten Corona-Pandemie in Deutschland bisher 21 Todesfälle (0-17 Jahre) dokumentiert seien.

Sechs dieser 21 Kinder waren zum Zeitpunkt ihrer Infektion bereits in palliativmedizinischer Behandlung. Bei zwei Kindern war die Todesursache eine andere und Corona war lediglich eine Nebendiagnose. Zehn Kinder starben kausal an Corona. Und bei drei Kindern ist unklar, ob Corona die Todesursache war.

Somit war die Twitter-Korrektur der Bildungsministerin wohl berechtigt.

Englische Studie

Ein ähnliches Ergebnis vermittelt auch eine britische Studie vom November 2021. Von allen gut 12 Millionen Kindern in England verstarben demnach von März 2020 bis Februar 2021 insgesamt 3.105 Kinder. Davon hatten 61 einen positiven Coronatest. 25 dieser Todesfälle waren eindeutig der SARS-CoV-2-Infektion zuzuschreiben, davon 22 durch die COVID-19-Erkrankung und drei durch eine andere Krankheit.

Damit lag der Anteil der Todesfälle durch SARS-CoV-2 bei 0,8 Prozent der 3.105 Todesfälle insgesamt. Die Mortalitätsrate unter den SARS-CoV-2-infizierten Minderjährigen betrug laut den Autoren zwei pro eine Million Infizierte. Oder anders ausgedrückt: 99,995 Prozent der Minderjährigen mit positivem Coronatest überlebten.

Zum Vergleich: Im selben Zeitraum starben 268 Kinder und Jugendliche durch Unfälle und 124 durch Suizid. 73,5 Prozent aller 3.105 verstorbener Minderjährigen hatten ein chronisches Grundleiden, 64 Prozent sogar mehrere, vor allem Herzdefekte und neurologische Einschränkungen. (mf)



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