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Scholz, Sánchez und Costa rufen zur Wahl Macrons auf

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Kurz vor der zweiten Runde zur Präsidentschaftswahl in Frankreich unternahmen die Regierungschefs von Deutschland, Spanien und Portugal einen ungewöhnlichen Schritt: Sie rufen die Franzosen zur Wahl von Präsident Emmanuel Macron auf.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie die Regierungschefs Spaniens und Portugals, Pedro Sánchez und António Costa, haben die Franzosen in einem ungewöhnlichen Schritt implizit zur Wahl von Amtsinhaber Emmanuel Macron bei der Stichwahl am Sonntag aufgerufen.

In einem am Donnerstag von der französischen Tageszeitung „Le Monde“ veröffentlichten Gastbeitrag sprachen sich die drei Regierungschefs gegen Macrons Herausforderin, Marine Le Pen, aus – ohne diese jedoch beim Namen zu nennen.

Die Franzosen hätten die Wahl zwischen einem demokratischen Kandidaten und einer Rechtsaußen-Kandidatin – sie hofften, dass die Franzosen „ein Frankreich wählen, das unsere gemeinsamen Werte verteidigt“, hieß es in dem Beitrag.

Die Europäer brauchten Frankreich an ihrer Seite, „ein Frankreich, das aufsteht für Gerechtigkeit und gegen undemokratische Führer wie Putin“, betonten die Regierungschefs. Dieses Frankreich stehe am Sonntag auf dem Wahlzettel. „Wir hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Französischen Republik es wählen“, erklären Scholz, Sanchez und Costa.

Sie begründen ihren ungewöhnlichen Wahlaufruf mit dem „brutalen Angriffskrieg“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Le Pen will EU gründlich ändern

Ein Wahlsieg Le Pens würde eine Kehrtwende in der Europapolitik einläuten. Der 53-Jährigen geht es um mehr nationale Kompetenzen und ein Europa, in dem nationales Recht vor EU-Recht steht und Brüssel den Mitgliedsstaaten wenig vorgeben kann.

Wenige Tage vor der Wahl sind in Frankreich noch immer viele Menschen unentschlossen, wen sie wählen. Gerade die große linke Wählerschaft des Drittplatzierten Mélenchon könnte zum Königsmacher werden – und das, obwohl sie mit am eindeutigsten weder Macron noch Le Pen an der Staatsspitze sehen wollen. Sollten die Bewerber es nicht schaffen, die Unentschlossenen im Endspurt für sich zu gewinnen, könnten am Sonntag letztlich auch die leer abgegebenen Stimmzettel entscheidend für den Ausgang der Wahl sein. (afp/dpa/dl)



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