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Mehrere Flutwellen nach Ausbruch von Unterwasser-Vulkan

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Von den durch den Ausbruch eines Unterwasser-Vulkans ausgelösten Flutwellen scheint vor allem das nahe Inselreich Tonga betroffen. Die Tsunami-Warnung für Japan wurde indes aufgehoben.

Der Ausbruch eines Unterwasser-Vulkans in Tonga im Südpazifik hat in mehreren Weltregionen Tsunami-Alarm ausgelöst. Die Erschütterungen durch den Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai verursachten am Samstag Flutwellen in Japan und den USA und lösten auch in Südamerika und Neuseeland Alarm aus.

In Tonga entstanden schwere Schäden, Berichte über Verletzte oder Todesopfer gab es zunächst aber nicht. Neuseeland, Australien und die USA sagten dem Inselstaat ihre Unterstützung zu.

Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai hatte erstmals 2009 bei einem Ausbruch die Meeresoberfläche durchbrochen. Bei einem weiteren Ausbruch im Jahr 2015 spie er so viel Gestein und Asche, dass eine ein mal zwei Kilometer große Insel entstand.

Die Eruption am Samstag löste mehrere Flutwellen aus. Das Wasser habe in Teilen von Tongas Hauptstadt Nuku’alofa „bedeutende“ Schäden angerichtet, teilte Neuseelands Regierungschefin Jacinda Ardern am Sonntag mit. Nach Angaben der neuseeländischen Botschaft in Tonga beschädigte der Tsunami vor allem die Küste im Norden von Nuku’alofa. Boote und große Felsbrocken seien an Land gespült worden.

Nuku’alofa sei zudem mit einer „dicken Schicht aus Vulkanasche bedeckt, aber ansonsten ist die Lage ruhig und stabil“, sagte Adern.

Australien kündigte Aufklärungsflug an

Zahlreiche Bewohner der Tonga-Inseln flohen am Samstag in höher gelegene Gebiete. „Der Boden hat gebebt, das ganze Haus wurde durchgeschüttelt. Es kam in Wellen“, sagte die Tongaerin Mere Taufa der Nachrichten-Website „Stuff“. Ihr jüngerer Bruder habe gedacht, „dass in unserer Nähe Bomben explodieren“.

Laut Ardern wurde die Kommunikation mit Tonga durch die Beschädigung eines unter dem Meer verlaufenden Kabels erschwert. Neuseelands Luftwaffe werde einen Aufklärungsflug zu Tongas entlegeneren Inseln starten, wenn dies trotz der Vulkanasche möglich sei. Tonga benötige unter anderem Trinkwasser, da die Asche Verunreinigungen verursacht habe.

Auch das australische Außenministerium kündigte einen Aufklärungsflug und Hilfslieferungen an. US-Außenminister Antony Blinken erklärte im Onlinedienst Twitter, er sei „zutiefst besorgt um die Menschen in Tonga“. Sein Land stehe „bereit, um unseren pazifischen Nachbarn Unterstützung zu liefern“.

Tsunami-Warnungen in vielen Ländern

Auf Satellitenbildern waren die durch den Vulkanausbruch verursachten Erschütterungen gut zu erkennen. Der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai stieß Gas, Rauch und Asche aus. Das Dröhnen des Vulkans war auch auf den hunderte Kilometer entfernten Fidschi-Inseln zu hören.

Die Erschütterungen durch den Vulkanausbruch entsprachen nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS einem Beben der Stärke 5,8 direkt an der Erdoberfläche. Außer in Tonga, den USA und Japan wurden auch in Fidschi, Vanuatu, Neuseeland, Australien, Ecuador und Chile Tsunami-Warnungen ausgegeben. Am Sonntag hob das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum die Warnung wieder auf.

Japans Pazifik-Küste wurde von rund 1,20 Meter hohen Wellen getroffen. In mehr als 2300 Kilometer von Tonga entfernten Neuseeland wurden 120 Menschen aus nördlichen Küstenregionen in Sicherheit gebracht. Eine Riesenwelle zerstörte mehrere Boote in einem Jachthafen. Auch der beliebte Bondi Beach im australischen Sydney wurde vorsichtshalber vorübergehend geräumt.

Überschwemmung in Santa Cruz

Im kalifornischen Santa Cruz wurden Küstenstraßen überschwemmt und für den Verkehr gesperrt. Die Vulkan-Beobachtungsstelle in Alaska registrierte Erschütterungen in Anchorage und Fairbanks – „6000 Meilen von dem Vulkan entfernt“. In Peru wurden mehr als 20 Häfen geschlossen.

Selbst eine Wetterstation in Schottland registrierte wegen des Vulkanausbruchs eine Veränderung des Luftdrucks. Es sei „einfach unglaublich, sich die Kraft vorzustellen, die eine Schockwelle um die Welt schicken kann“, erklärte die Wetterstation.

Der neuseeländische Geologe Marco Brenna sagte, die Auswirkungen des Vulkanausbruchs seien insgesamt „relativ gering“ gewesen. Eine weitere Eruption mit größeren Folgen sei aber nicht auszuschließen. (afp/dl)



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