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Kriegsgefahr in der Ukraine: Deutschland und andere Länder rufen Bürger zurück

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Vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Konflikts mit Russland rufen mehrere Länder ihre Bürger und Diplomaten aus der Ukraine zurück. So auch Deutschland.

Die Bundesregierung und andere Regierungen europäischer Staaten rufen ihre Bürger wegen der steigenden Kriegsgefahr dazu auf, die Ukraine zu verlassen.

Deutschland zieht einen Teil seines diplomatischen Personals aus dem Land zurück. Die deutsche Botschaft in Kiew bleibe geöffnet, das Botschaftspersonal werde jedoch reduziert, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Samstag bei einem Besuch in Ägypten.

Die Personalreduzierung betreffe auch das Personal der Entwicklungshilfeorganisation GIZ und der deutschen Förderbank KfW sowie deutsche Auslandslehrerinnen und -lehrer. Auch die Familienangehörigen der deutschen Mitarbeiter in der Ukraine würden das Land verlassen, sagte Baerbock. Das deutsche Konsulat der im östlichen Zentrum der Ukraine gelegenen Stadt Dnipro werde vorübergehend nach Lemberg (Lwiw) verlegt.

Unmittelbar vor Baerbocks Ankündigung hatte das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für die Ukraine ausgegeben. Deutsche in dem Land sollten prüfen, ob ihre Anwesenheit unbedingt erforderlich sei und andernfalls „kurzfristig ausreisen“, hieß es darin.

Belgien fordert Staatsbürger zum Verlassen der Ukraine auf

Auch Belgien hat seine Staatsangehörigen zum Verlassen der Ukraine aufgefordert. „Staatsangehörige, die sich derzeit in der Ukraine aufhalten und deren Anwesenheit in dem Land nicht unbedingt erforderlich ist, wird dringend empfohlen, das Land zu verlassen“, erklärte das belgische Außenministerium am Samstag auf seiner Website.

Belgien schließt sich damit den USA und mehreren europäischen Ländern an. Das belgische Außenministerium riet dringend von Reisen in das Land ab und fügte hinzu, dass eine Evakuierung nicht garantiert werden könne.

USA und Russland ziehen Diplomaten ab

Zuvor gaben die Vereinigten Staaten und Russland bekannt, ihre Diplomaten aus Kiew abzuziehen. Laut US-Medienberichten hält Washington einen Einmarsch Russlands in die Ukraine nun angeblich für immer wahrscheinlicher und plant deshalb die Evakuierung einer großen Mehrheit der fast 200 Botschaftsmitarbeiter.

Die zum staatlichen Medienkonzern Rossija Sewodnja gehörende russische Nachrichtenseite Ria Novosti meldete am Samstag unter Berufung auf eigene Quellen, auch aus der Russischen Botschaft in der Ukraine würden Mitarbeiter das Land verlassen.

Dies werde auch durch Schwierigkeiten bei der Terminvereinbarung mit den Konsulaten und der Botschaft belegt. Der russische Außenminister Sergej Lawrow habe nach den Verhandlungen mit der britischen Außenministerin Elizabeth Truss auf die Möglichkeit eines solchen Szenarios hingewiesen, hieß es. US-Außenminister Antony Blinken kündigte unterdessen am Samstag ein Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen an. Der Russland-Ukraine-Konflikt scheint sich immer weiter zu verschärfen.

Russland fühlt sich nach eigenen Angaben von einer möglichen NATO-Erweiterung bedroht, die Ukraine wiederum will unbedingt in das Militärbündnis, weil das Land eine Invasion durch Russland fürchtet. Das bestreitet Moskau, zieht aber immer weiter Truppen an der Grenze nahe der Grenze zur Ukraine auf. Der Westen droht mit Sanktionen für den Fall einer Invasion, ist aber mit direkter militärischer Hilfe für die Ukraine zurückhaltend.

Besonderer Streitpunkt bei möglichen Sanktionen ist auch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die Deutschland schneller mit russischem Gas versorgen soll. Die USA und die Ukraine waren schon vor der jüngsten Eskalation gegen die Pipeline, weil sie ums eigene Geschäft fürchten und Deutschland eine höhere Abhängigkeit von Russland prophezeien. Die ist aber jetzt schon gegeben, ein großer Teil des Öl- und Gasverbrauchs kommt aus Russland. (dts/afp/red)



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