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Wie wundervoll der Schweizer Markt spielt, zeigt ein besonders Produkt – das Bier

Summary:
Nirgends auf der Welt ist die Brauereidichte so hoch wie in der Schweiz. Eine unerreichte Biervielfalt schmückt unser Land. Was sind die Gründe dafür? Und was braucht es, dass der hiesige Gerstensaft noch besser wird. Es sah zappenduster aus, vor zwanzig Jahren existierten nur noch dreissig Braubetriebe, hier bei uns. Die Angst war gross, dass bald nur noch die Grossen übrig bleiben, nur noch Heineken, Carlsberg & Co.! In einem Land, in welchem Tradition, Heimat und Identität so wichtig sind. Doch das Gegenteil traf ein. Mikro-Brauereien schossen wie Pilze aus dem Boden. Im Kanton

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Wie wundervoll der Schweizer Markt spielt, zeigt ein besonders Produkt – das Bier

Nirgends auf der Welt ist die Brauereidichte so hoch wie in der Schweiz. Eine unerreichte Biervielfalt schmückt unser Land. Was sind die Gründe dafür? Und was braucht es, dass der hiesige Gerstensaft noch besser wird.

Es sah zappenduster aus, vor zwanzig Jahren existierten nur noch dreissig Braubetriebe, hier bei uns. Die Angst war gross, dass bald nur noch die Grossen übrig bleiben, nur noch Heineken, Carlsberg & Co.! In einem Land, in welchem Tradition, Heimat und Identität so wichtig sind.

Doch das Gegenteil traf ein. Mikro-Brauereien schossen wie Pilze aus dem Boden. Im Kanton Zürich alleine sind es sage und schreibe neunundzwanzig verschiedene Sorten, in der ganzen Eidgenossenschaft unglaubliche 400. Herr und Frau Schweizer können einfach nicht ohne das Gebräu aus Hopfen, Malz und Gerste. Dies zeigt beispielsweise der Trend zur Zapfanlage in den eigenen vier Wänden.

Die Liebe ist so gross, in vielen Mini-Betrieben opfern die Neo-Brauer für die Herstellung, Vertrieb und Inkasso ihrer eigenen Marke die ganze Freizeit. Entscheidend ist sicher, wir können es uns leisten. Das Lohnniveau ist so dermassen hoch, es bleibt genügend Geld übrig sich ein teures Hobby zu finanzieren. Auch ist die Zeitbelastung im Hauptberuf nicht so hoch, dass man sich nicht in der eigenen Brauerei austoben kann.

Natürlich gibt es nicht nur Amateure in der neu erschaffenen Bierszene, sondern kreative Kleinunternehmen, wie die Winterthurer Brauwerkstatt Doppelleu, jagen den multinationalen Konzernen mächtig Marktanteile ab.

Nicht ausser Acht zu lassen, ist auch, die Schweiz ist noch nicht so überreguliert wie die Nachbarstaaten. Trotz striktem Lebensmittelgesetz, zeigt sich, wie fantastisch der Markt spielen kann. Doch wäre noch mehr möglich? Wir wagen es zu träumen.

2015 forderte die liberale Kleinpartei "up!" mittels online Petition die Abschaffung der Biersteuer, die aus den 20er Jahren des vorletzen Jahrhunderts stammt. Hauptargument dazumal war, neben den hohen Staatseinnahme von 100 Millionen Franken jährlich, die komplizierte, vierteljährliche Steuerabrechnung. Die Steuer sei ineffizient, weil sie auch dem Bund einen hohen Aufwand beschert, hiess es vor zwei Jahren.

Nun was würde geschehen, wenn dieser Papiertiger fallen würde? Der Unternehmer würde weniger Zeit im Büro verbringen und könnte so an der Qualität seines Produktes feilen. Auch könnte er die Preise senken. Tiefere Preise und bessere Qualität könnten dem Schweizer Bier einen enormen Schub verleihen und den teuren Importen aus dem Ausland den Rang ablaufen.

Der Erfolgswelle der hiesigen Brauer zeigt auch auf, was in andern Branchen möglich wäre. Warum boomt gerade das Bier? Viele würden nun einwerfen, da sich halt seit vielen Jahrzehnten um einen populären Artikel handelt, doch dies ist zu kurz gegriffen. Die Schnapsbrenner, ein benachbarter Berufszweig, sind viel strengeren Regulierungen ausgesetzt. So kann klar ausgemacht werden: Gesetze verhindern Prosperität. Wäre es nicht wünschenswert, wenn auch die einheimischen Destillate durchstarten würden?

Nun wir halten fest: Unser Bier ist einzigartig und in der Vielfalt unerreichbar. Wir müssen uns in keinster Weise verstecken. Unsere Volksseele darf zu recht jubeln. Doch es wäre noch viel mehr möglich. Wäre es nicht grossartig in einem Land zu leben, in welchem der gesamte Lebensmittelmarkt floriert? Dazu müsste die Bevormundung fallen.

Zürcherin
Die Zürcherin ist ein Online-Magazin mit einer klassisch-liberalen Ausrichtung. Berichtet wird über Zürich und die Welt.

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