Rund zwölf Prozent können dies in hohem Ausmass machen, etwa 46 Prozent gelingt dies im mittlerem Ausmass, wie aus einer Studie des IW-Instituts hervorgeht, die Reuters am Freitag vorlag. "Weitere 37 Prozent haben zumindest geringe Spielräume zur Kostenweitergabe." Es zeige sich, dass Industriebetriebe grössere Preisgestaltungsmöglichkeiten hätten als das Baugewerbe und Dienstleister. Im Vergleich mit der Lage im Frühsommer 2021 habe sich die Preismacht aus Sicht der Unternehmen erweitert. Grund hierfür sei hauptsächlich "die erheblich schlechtere Kostensituation – vor allem infolge der höheren Energiekosten". Wegen der Corona-Pandemie mussten viele Unternehmen bereits Materialknappheit und höhere Einkaufspreise wegen der Lieferengpässe wegstecken. Der russische Einmarsch in die Ukraine
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Rund zwölf Prozent können dies in hohem Ausmass machen, etwa 46 Prozent gelingt dies im mittlerem Ausmass, wie aus einer Studie des IW-Instituts hervorgeht, die Reuters am Freitag vorlag. "Weitere 37 Prozent haben zumindest geringe Spielräume zur Kostenweitergabe." Es zeige sich, dass Industriebetriebe grössere Preisgestaltungsmöglichkeiten hätten als das Baugewerbe und Dienstleister. Im Vergleich mit der Lage im Frühsommer 2021 habe sich die Preismacht aus Sicht der Unternehmen erweitert. Grund hierfür sei hauptsächlich "die erheblich schlechtere Kostensituation – vor allem infolge der höheren Energiekosten".
Wegen der Corona-Pandemie mussten viele Unternehmen bereits Materialknappheit und höhere Einkaufspreise wegen der Lieferengpässe wegstecken. Der russische Einmarsch in die Ukraine Ende Februar hat seitdem die Preise für viele Rohstoffe und Energie, aber auch für Nahrungsmittel noch einmal deutlich erhöht. Bis zum Jahresende 2022 erwarten über 90 Prozent der befragten Firmen starke und mittlere Effekte von verteuerten Energie- und Rohstoffkosten auf ihre eigenen Preise. Die Unternehmen befürchten mittelfristig auch höhere Erzeugerpreise infolge steigender Arbeitskosten. Für über 80 Prozent der befragten Firmen gilt dies in starkem und mittlerem Ausmass.
Die Erzeuger-, Import- und Verbraucherpreise haben zuletzt deutlich zugelegt. Die Produzentenpreise der deutschen Hersteller lagen im April durchschnittlich 33,5 Prozent über Vorjahr - dies war höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung 1949. Die Einfuhrpreise erhöhten sich um fast 32 Prozent. Ein höheres Plus hatte es zuletzt im September 1974 bei der ersten Ölkrise gegeben. Auch die Verbraucherpreise steigen von Rekord zu Rekord. Die deutsche Inflationsrate kletterte im Mai auf 7,9 Prozent und war damit ähnlich hoch war im Winter 1973/1974.
Insgesamt zeigt die IW-Umfrage, dass in erster Linie angebotsseitige Bestimmungsfaktoren die Entwicklung der Erzeugerpreise derzeit sowie bis zum Jahresende 2022 erklären. Der Vergleich mit der Vorjahreserhebung macht deutlich, dass die angebots- oder kostenseitigen Gründe an Bedeutung gewonnen haben. "Der nachfragebedingte Preisdruck hat dagegen deutlich nachgelassen", erklärte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Die geringere Nachfrage spiegele die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Abschwächung der Weltwirtschaft wider.
(Reuters)