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Graphen, Kernfusion, Bioplastik – Diese Zukunfts-Aktien profitieren von noch unterschätzten Technologietrends

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Anfang Sommer sah es kurz so aus, als würde den Wachstumstiteln aus dem Technologiesektor der Schnauf ausgehen. Doch gerade die letzten zwei Wochen haben gezeigt, dass in Anbetracht eines verlangsamten Wirtschaftswachstums und einer hoch bleibenden Inflation Wachstumstitel für viele Anlegerinnen und Anleger erste Wahl bleiben. Der Technologieindex Nasdaq ist auf Rekord-Niveau. Das Kursplus seit Anfang Jahr beläuft sich auf 21 Prozent und dürfte bis Ende Jahr noch anwachsen.  Kursentwicklung des Nasdaq seit Anfang Jahr (Quelle: cash.ch). Schon länger gefragt sind die Trendthemen Cloud Computing, Cybersecurity oder 5G. Weniger Beachtung finden hingegen die Themen Graphen, Kernfusion, Bioplastik und 3D-Druck. Dies bietet Chancen. Denn auch bei diesen Technologien finden sich Unternehmen, die

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Von Manuel Boeck considers the following as important:

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Anfang Sommer sah es kurz so aus, als würde den Wachstumstiteln aus dem Technologiesektor der Schnauf ausgehen. Doch gerade die letzten zwei Wochen haben gezeigt, dass in Anbetracht eines verlangsamten Wirtschaftswachstums und einer hoch bleibenden Inflation Wachstumstitel für viele Anlegerinnen und Anleger erste Wahl bleiben.

Der Technologieindex Nasdaq ist auf Rekord-Niveau. Das Kursplus seit Anfang Jahr beläuft sich auf 21 Prozent und dürfte bis Ende Jahr noch anwachsen. 

Graphen, Kernfusion, Bioplastik - Diese Zukunfts-Aktien profitieren von noch unterschätzten Technologietrends

Kursentwicklung des Nasdaq seit Anfang Jahr (Quelle: cash.ch).

Schon länger gefragt sind die Trendthemen Cloud Computing, Cybersecurity oder 5G. Weniger Beachtung finden hingegen die Themen Graphen, Kernfusion, Bioplastik und 3D-Druck. Dies bietet Chancen. Denn auch bei diesen Technologien finden sich Unternehmen, die mittel- bis langfristig mit einem überdurchschnittlichen Wachstum überzeugen dürften. Ein Überblick zu Aktien, die zumindest auf die Beobachtungsliste gehören:

Graphen - Material der Zukunft

Graphen ist das dünnste und mitunter eines der härtesten Materialien der Welt - 125-mal härter als Stahl. Es ist zudem sehr flexibel und verfügt über sehr gute elektrisch leitende Eigenschaften. Graphen gilt daher schon seit geraumer Zeit als das Material der Zukunft. Zumindest zum Teil hat Graphen bereits Einzug in den Alltag der Menschen gefunden - leichteres Sportequipment wie Rennräder, schnittfeste Arbeitshandschuhe oder schusssichere Westen. Zukünftig soll das Material bei Batterien, Solarzellen, elektronischen Endgeräten und in der Medizinaltechnologie breit zur Anwendung kommen.

Momentan ist die Herstellung von Graphen noch teuer und ineffizient. Da es eine Vielzahl von Unternehmen gibt, welche die Kommerzialisierung des Materials vorantreiben und den wachsenden Markt beliefern, dürfte sich dies in den nächsten Jahren drastisch ändern. Eine führende Rolle in der jungen Industrie nimmt das kanadische Unternehmen NanoXplore ein. In Montreal verfügt das Unternehmen seit Juli 2020 über eine Produktionsanlage mit einer Kapazität von 4000 Tonnen Graphen-Pulver pro Jahr. 

Die Aktien des stark wachsenden aber noch verlustschreibenden Unternehmens NanoXplore haben sich seit September 2020 mehr als verdreifacht. Die von Bloomberg befragten Analysten empfehlen alle einen Kauf der Aktie. Das durchschnittliche Aufwärtspotenzial beträgt 40 Prozent.

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Kursentwicklung der NanoXplore seit September 2020 (Quelle: cash.ch).

Eine riskantere Alternative bietet das britische Unternehmen Applied Graphene Materials. Der Fokus des 2010 gegründeten Unternehmens liegt auf der Herstellung von Graphen-Nano-Plättchen, die zur Verstärkung in Fahrzeugen und in der Luftfahrtindustrie eingesetzt werden könnte. 

Kernfusion - Reine Fantasie oder Stromproduktion von Morgen?

Bei der Kernfusion (nicht zu verwechseln mit der Kernreaktion bei Atomkraftwerken) verschmelzen in einem Hochtemperaturplasma zwei Atomkerne zu einem neuen Kern. In der Theorie wäre es so möglich mit 70 Gramm Wasserstoff die Energiemenge eines Öltankers zu produzieren - ohne CO2-Emission, ohne die Gefahr eines Reaktorunfalls und ohne radioaktive Abfälle. 

Für Anlegerinnen und Anleger, die in die Zukunft der Stromerzeugung investieren wollen, ist ein direktes Investment nur beim US-Rüstungs- und Technologiekonzern Lockheed Martin möglich. Doch in den letzten Jahren erzielten die dort arbeitenden Forscher nur geringe Fortschritte, so dass die Einführung einer marktreifen Kernfusionsanlage in weite Ferne gerückt ist.

Sowieso scheint ein Spin-Off des Massachusetts Institute of Technology (MIT) das Wettrennen für sich zu entscheiden. Das Unternehmen Commonwealth Fusion Systems, in das auch Bill Gates investiert hat, will bis Anfang der 30er Jahre einen kommerziellen Fusionsreaktor einsatzbereit haben. Eine Investition in das Unternehmen ist jedoch nur indirekt möglich. Der norwegische Energiekonzern Equinor ist mit 84 Millionen Dollar am Unternehmen beteiligt. Gelingt Commonwealth Fusion Systems der Durchbruch, werden auch die Equinor-Aktien profitieren.

Das US-Unternehmen Ansys profitiert ebenfalls von den verstärkten Bemühungen und Investitionen im Bereich der Kernfusion. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet technische Simulationssoftware, die zur Vorhersage des Verhaltens von Produktdesigns in realen Umgebungen eingesetzt werden. So soll die Ansys-Software die Konstruktion des internationalen ITER-Reaktors simulieren und so Fehlerquellen vermeiden.

Bioplastik - Grüner geht es nicht

Plastik braucht Jahrhunderte, bis es sich komplett zersetzt. Und auch dann ist der Müll nicht aus der Welt, sondern nur in Form von Mikroplastik fürs Auge unsichtbar. Dieses Problem reduzieren lässt sich durch umweltfreundliche Stoffe. Nicht nur werden nachwachsende Rohstoffe bei der Herstellung verwendet, sondern dank der biologischen Abbaubarkeit existiert auch das Vermüllungsproblem nicht.

Das niederländische Unternehmen Corbion, das seit fast 90 Jahren Erfahrung mit Fermentierung hat, ist Weltmarktführer bei Milchsäure und deren Derivaten. Dies sind Zutaten, aus denen Biokunststoffe namens Polylactide (PLA) hergestellt werden. Zu den Partnern von Corbion gehören Grosskonzerne wie Nestlé, PepsiCo und Total. Im Joint Venture mit Total will Corbian eine zweite PLA-Anlage mit einer Kapazität von 100'000 Tonnen PLA pro Jahr bauen. Damit würde das Joint Venture zum weltweiten Marktführer aufsteigen.

Nachdem sich die Aktien von Corbion zwischen dem Corona-Einbruch im März 2020 und Anfang Februar 2021 mehr als verdoppelt hatten, ist eine Konsolidierungsphase eingetreten. Als Folge ist auch die Bewertung wieder attraktiver geworden. Aktuell beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) 23.

Graphen, Kernfusion, Bioplastik - Diese Zukunfts-Aktien profitieren von noch unterschätzten Technologietrends

Kursentwicklung seit Januar 2020 (Quelle: cash.ch).

Das ähnlich klingende französische Unternehmen Carbios ist die riskantere Alternative zu den Niederländern. Das sehr junge und noch verlustschreibende Unternehmen ist mit der Entwicklung eines vollständig abbaubaren Bioplastiks beschäftigt: Hierdurch soll auch die Rezyklierbarkeit von PET deutlich verbessert werden.

3D-Druck - Kommt jetzt der grosse Wachstumsschub?

Es ist eher still um die vielgepriesene Fertigungstechnik 3D-Druck geworden. Dabei werden die Anwendungsgebiete für das Verfahren, wo dreidimensionale Objekte durch die additive Fertigung hergestellt werden, immer vielseitiger - sei dies in Form eines Betonhauses, Fahrradpedalen, von Festkörperbatterien oder Kühlköpfen. Branchenkenner gehen davon aus, dass das jährliche Marktwachstum bis 2028 durchschnittlich 21 Prozent betragen wird.

Das US-Unternehmen Stratasys ist direkt an der Entwicklung und Herstellung von 3D-Druckgeräten beteiligt. Analysten gehen davon aus, dass das Unternehmen im Jahr 2022 Gewinn erzielen wird. Der in etwa gleich grosse Konkurrent 3D Systems kämpft mit den gleichen finanziellen Problemen. Beide Unternehmen eignen sich eher für risikofreudige Anlegerinnen und Anleger

Für die breite Masse geeigneter ist das US-Unternehmen Proto Labs. Dieses hat sich auf das Prototyping und die Fertigung von Kurzserien spezialisiert - das Angebot umfasst Blech- und Spritzgussteile. Das Unternehmen fällt vor allem aufgrund der Profitabilität positiv auf. Als Alternative zu Einzeltiteln bietet sich der börsengehandelte Fonds "3D Printing ETF (Exchange Traded Fund)" an. Der ETF hat dieses Jahr bereits 24 Prozent an Wert gewonnen.

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