Bei der Tiefen Hirnstimulation werden in einem bestimmten Hirnareal Elektroden platziert; ein ebenfalls implantierter Neurostimulator gibt über die Elektroden dann Impulse in das Hirnareal ab, wo das Zittern ausgelöst wird - und bringt es zum Stillstand. Neurologen am Universitätsspital Zürich haben nun herausgefunden, dass die Tiefe Hirnstimulation bei einzelnen Patienten dazu führt, dass sich ihre Motorik insgesamt zwar verbessert, sie aber die Fähigkeit zu schwimmen geradezu vergessen. Dies teilte das Unispital Zürich am Freitag mit. Die Ursache für diesen Effekt sei noch nicht abschliessend geklärt. "Wir vermuten, dass die Synchronisierung der Nerven, die das Zittern stoppt, auch komplexe Bewegungsabläufe beeinflusst", wird Christian Baumann, Neurologe und Parkinson-Spezialist in der
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Bei der Tiefen Hirnstimulation werden in einem bestimmten Hirnareal Elektroden platziert; ein ebenfalls implantierter Neurostimulator gibt über die Elektroden dann Impulse in das Hirnareal ab, wo das Zittern ausgelöst wird - und bringt es zum Stillstand.
Neurologen am Universitätsspital Zürich haben nun herausgefunden, dass die Tiefe Hirnstimulation bei einzelnen Patienten dazu führt, dass sich ihre Motorik insgesamt zwar verbessert, sie aber die Fähigkeit zu schwimmen geradezu vergessen. Dies teilte das Unispital Zürich am Freitag mit.
Die Ursache für diesen Effekt sei noch nicht abschliessend geklärt. "Wir vermuten, dass die Synchronisierung der Nerven, die das Zittern stoppt, auch komplexe Bewegungsabläufe beeinflusst", wird Christian Baumann, Neurologe und Parkinson-Spezialist in der Mitteilung zitiert. Zu diesen meist vor langer Zeit erlernten Bewegungsabläufen gehört beispielsweise Schwimmen, aber auch Skifahren.
Einige Patienten - leidenschaftliche Schwimmerinnen und Schwimmer -, die nicht mehr oder viel schlechter schwimmen konnten, schalteten den Neurostimulator aus. Ihre Schwimmfähigkeit war fast sofort wiederhergestellt, als die Stimulation gestoppt wurde.
Sie entschlossen sich aber, diese wieder zu aktivieren und auf das Schwimmern zu verzichten, weil die Vorteile für sie letztlich überwiegen. Dank dieser Patienten ist den Forschenden nun bekannt, dass der Ausfall rückgängig gemacht werden kann. Ob dies bei allen Patienten so wäre, ist aber noch nicht erwiesen.
Baumann rät keineswegs von der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson ab. Wichtig sei, dass die Patientinnen und Patienten Bescheid wissen, bevor sie sich zu diesem Eingriff entscheiden. Und Betroffene mit einem Neurostimulator sollten nicht unbegleitet ins Wasser gehen, bis feststeht, dass ihre Schwimmfähigkeit nicht gelitten hat.
Sobald der Verdacht aufkam, dass die Tiefe Hirnstimulation die Schwimmfähigkeit einschränken kann oder gar zum Verschwinden bringt, wurden deshalb auch alle Patientinnen und Patienten mit bestehenden Neurostimulatoren informiert.
(SDA)