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Robo Advisors als Autopiloten der Vermögensverwalter

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Die gestern erschienene Studie „Vermögensverwaltung im Umbruch“ der Schweizerischen Bankiervereinigung zeigt, dass Negativzins, Währungsstärke und Altlasten die Schweizer Vermögensverwaltung in turbulente Luft versetzt haben. Und dass am Horizont bereits die nächste Herausforderung wartet. Fintech, die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen, wird sämtliche Geschäftsbereiche durchdringen. So werden beispielsweise Robo Advisors auf dem nächsten Flug mit an Bord sein und mögliche Steuerfunktionen übernehmen.Neue Horizonte in der Vermögensverwaltung Die Branche der Vermögensverwaltung wird zurzeit durchgerüttelt von Negativzins, starkem Franken, Regulierungsbestrebungen und Steuerabkommen. Früher oder später wird sich dieser Sturm legen. Zeit zum Verschnaufen bleibt wenig. Kaum jemandem wird entgehen, dass sich Zeitungsartikel über Fintech und die Digitalisierung der Wirtschaft häufen. Der Bankkunde der Zukunft fragt Dienstleistungen nach, die intuitiv und bequem bedienbar, personalisiert und miteinander kompatibel und von einer digitalisierten Plattform beziehbar sind. Eine Bank muss darum fähig sein, ihr traditionelles Geschäftsmodell sowie ihre Strategien auf allen Ebenen auf die neuen Technologien umzustellen.

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Robo Advisors als Autopiloten der Vermögensverwalter
Die gestern erschienene Studie „Vermögensverwaltung im Umbruch“ der Schweizerischen Bankiervereinigung zeigt, dass Negativzins, Währungsstärke und Altlasten die Schweizer Vermögensverwaltung in turbulente Luft versetzt haben. Und dass am Horizont bereits die nächste Herausforderung wartet. Fintech, die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen, wird sämtliche Geschäftsbereiche durchdringen. So werden beispielsweise Robo Advisors auf dem nächsten Flug mit an Bord sein und mögliche Steuerfunktionen übernehmen.Neue Horizonte in der Vermögensverwaltung Die Branche der Vermögensverwaltung wird zurzeit durchgerüttelt von Negativzins, starkem Franken, Regulierungsbestrebungen und Steuerabkommen. Früher oder später wird sich dieser Sturm legen. Zeit zum Verschnaufen bleibt wenig. Kaum jemandem wird entgehen, dass sich Zeitungsartikel über Fintech und die Digitalisierung der Wirtschaft häufen. Der Bankkunde der Zukunft fragt Dienstleistungen nach, die intuitiv und bequem bedienbar, personalisiert und miteinander kompatibel und von einer digitalisierten Plattform beziehbar sind. Eine Bank muss darum fähig sein, ihr traditionelles Geschäftsmodell sowie ihre Strategien auf allen Ebenen auf die neuen Technologien umzustellen. Sogenannte Robo Advisors, also automatisierte Online-Investment-Dienste, welche basierend auf Algorithmen selbständig das Vermögen von Kunden verwalten, werden als künftige Autopiloten der Vermögensverwaltung gepriesen und als Ersatz von Vermögensberatern heraufbeschworen. Dass die Suppe womöglich nicht so heiss gegessen wie gekocht wird, möchte ich einmal mehr mit einem Beispiel aus der Luftfahrt veranschaulichen. Autopiloten ersetzen keine Piloten 1958 überquerte eine De Havilland Comet als erstes strahlgetriebenes Verkehrsflugzeug den Atlantik. Operiert wurde es von einer 4-köpfigen Crew bestehend aus zwei Piloten, Funker und Ingenieur, welche mittels altmodischen Analoginstrumenten und Seilzügen steuerten. Nur einige Jahre später, 1972, fand der Jungfernflug des ersten Airbus statt. Er steht als Sinnbild für die Geschwindigkeit und Schlagkraft der technologischen Entwicklung. Die Funker und Ingenieure blieben am Boden. Der eingebaute Autopilot steuerte das Flugzeug vom Steigflug bis zur Landung selber. Die Geschwindigkeit des technischen Fortschritts hält bis heute an. Doch über dreissig Jahre später sind nach wie vor zwei Piloten an Board. Das Vertrauen von Passagier zu Pilot und die menschliche Ratio konnten noch nicht automatisiert werden. Robo Advisors optimieren Die meisten Vermögensverwalter haben metaphorisch ihren ersten Transatlantikflug wohl bereits hinter sich. Die volle Automatisierung ihres Geschäfts wird vermutlich dennoch etwas dauern. Einerseits haben gerade vermögende Kunden noch zu wenig Vertrauen in Roboter, die ihr Vermögen verwalten. Andererseits weisen erste online Plattformen wie Betterment oder Wealthfront, die ohne Berater auskommen, Schwächen auf. Eine davon ist, dass Fundamentaldaten (bspw. politische Gegebenheiten), die gerade für einen Investitionsentscheid wichtig sein können, nicht in einer Datenbank speicherbar und damit keinem automatisierten Prozess zugänglich sind. Trotzdem: Robo Advisors sind auf dem Vormarsch. Für den Kunden generieren sie weniger Kosten als herkömmliche Vermögensverwaltungsbanken, da sie hauptsächlich in börsenkotierte Indexfonds (ETF) investieren. Aber auch für die Bank bergen sie Vorteile. Die Automatisierung der Risikokontrolle und des Anlageprozesses generieren Effizienzgewinne, sodass durch tiefere Kosten letztlich eine bessere Performance für den Kunden erzielt wird. Am Ende kommt kaum ein Vermögensverwalter um die Automatisierung herum: wie auf dem hart umkämpften Markt der Airlines, wo Autopiloten den Kerosinverbrauch minimieren, ist jede Optimierung überlebenswichtig. Insgesamt ist die Digitalisierung nicht zu verhindern. Die Vermögensverwaltung muss dabei mit finanziellen und organisatorischen Anfangsinvestitionen rechnen. Der Gewinn daraus resultiert aber in der langen Frist. Weiteres verrät die Studie.

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