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Mit Lohnwachstum gegen Populismus und für mehr Wohlstand

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Deutschland exportiert 25% mehr als es importiert. Amerika importiert 50% mehr als es exportiert. Das bilaterale Ungleichgewicht zwischen den beiden Ländern ist aber viel grösser.Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass aktuelle Tweets des US-Präsidenten Trump über den deutsch-amerikanischen Handel im Allgemeinen an Brisanz gewinnen.Eine Tatsache ist, dass die deutschen Löhne im Vergleich zum ...

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Deutschland exportiert 25% mehr als es importiert. Amerika importiert 50% mehr als es exportiert. Das bilaterale Ungleichgewicht zwischen den beiden Ländern ist aber viel grösser.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass aktuelle Tweets des US-Präsidenten Trump über den deutsch-amerikanischen Handel im Allgemeinen an Brisanz gewinnen.

Eine Tatsache ist, dass die deutschen Löhne im Vergleich zum Produktivitätswachstum viel zu langsam gestiegen sind und wesentlich schneller steigen müssten, wie Desmond Cohen in einem Artikel in Social Europe unterstreicht. Eine Erhöhung der Löhne würde die Inlandsnachfrage wiederbeleben, so sein Fazit.

In der Tat ist Deutschlands Leistungsbilanz-Überschuss im vergangenen Jahr auf 8,8% des BIP angestiegen.

Obwohl es in der EU einen Überschuss-/Defizit-Vermeidungsmechanismus (genannt MIP: Macro Imbalances Procedure) gibt, kam es bisher zu keiner Anwendung, wie Jordi Angusto in einem lesenswerten Artikel betont.

Mit Lohnwachstum gegen Populismus und für mehr Wohlstand


Arbeitsvergütung in der EU, Graph: Jordi Angusto in: Social Europe


Es gibt seit ungefähr 2000 eine Abwärtsspirale (race to bottom), was den Anteil der Löhne am nationalen Einkommen betrifft. In einem Jahrzehnt ist der Wert in Deutschland von 64% auf 59% gesunken. Parallel dazu sind Unternehmensgewinne gestiegen und die Ungleichheit ist höher geklettert.


Die Überschussländer, Deutschland und die Niederlande wären im Grunde genommen verpflichtet, zu handeln. Aber sie verweigern sich mit dem Hinweis auf den EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt, dass die Haushaltsdefizite im Rest der Eurozone abgebaut werden müssen.

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BIP-Wachstum im Euroraum, Graph: John Weeks in Social Europe


Die Anforderungen für die Euro-Teilnehmerstaaten, die Höhe des jährlichen Haushaltsdefizits auf 3% des BIP und den Stand der öffentlichen Verschuldung auf 60% des BIP zu begrenzen, koste es was es wolle, erwiesen sich im Verlauf der Krise als völlig kontraproduktiv: Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen und die Armut ist auf einen Rekordstand geklettert.

Und es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass das damit einhergehende geringere Wirtschaftswachstum in ganz Europa einen Anstieg des Populismus ausgelöst hat.

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Aussenhandel: Überschuss vs Defizit, Graph: Jordi Angusto in: Social Europe


Die Arbeitslosigkeit ist zwar inzwischen etwas gesunken, aber die Unterbeschäftigung bleibt hoch. Wenn die hohe Beschäftigung ein Symptom für kein Wachstum im Lebensstandard ist, dann gibt laut Simon Wren Lewis keinen Grund, zu jubeln.

Es ist eher eine Widerspiegelung einer schwachen als einer starken Wirtschaft.

Die Frage ist nun, ob es Emmanuel Macron gelingt, Deutschland zu überzeugen, den enormen Überschuss im Aussenhandel zu reduzieren. 

Oder folgt Frankreich dem deutschen Weg, mit Lohnmoderation und Sozialabbau seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern? Das würde wiederum die globale Ungleichheit erhöhen und die Abwanderung aus Drittstaaten verstärken.

Mit Lohnwachstum gegen Populismus und für mehr Wohlstand


Leistungsbilanz der Länder im Vergleich, Graph: John Weeks in Social Europe

Niedriges Wirtschaftswachstum und ein Leistungsbilanzüberschuss ist aber eine Kombination, die nur die Verfechter einer merkantilistischen Wirtschaftspolitik fördern können, wie John Weeks in einem lesenswerten Artikel zu Recht bekräftigt.











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