17.05.2016 09:15 - TG: Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (KT_TG_05_16) Haushalte, Familien und Wohnen im Kanton Thurgau Erstmals seit der Volkszählung 2000 liegen für den Kanton Thurgau wieder detailliertere Daten zu Familienformen, Wohnverhältnissen und Bestandesmieten vor. Die Dienststelle für Statistik hat dazu Daten der neukonzipierten Volkszählung, die über drei Jahre zusammengelegt wurden, ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, wie vielfältig die Familien- und Wohnformen sind, in denen Thurgauerinnen und Thurgauer heute leben. Die Zahl der Haushalte hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, deutlich stärker als die Bevölkerung. Es gab einen klaren Trend hin zu kleineren Haushalten. Heute leben in zwei von drei Thurgauer Haushalten eine oder zwei Personen.Paarhaushalte ohne Kinder werden zahlreicher Deutlich auf dem Vormarsch sind insbesondere Haushalte, in denen Paare ohne Kinder leben. Dies ist unter anderem auf die älter werdende Bevölkerung zurückzuführen. In mehr als jedem dritten Zweipersonenhaushalt, in dem ein verheiratetes Paar zusammenlebt, sind beide Ehepartner im Pensionsalter, bei weiteren 13% ist es einer der Ehepartner. Da Seniorinnen und Senioren die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe sind, schlägt sich dies auch im Wandel der Haushaltsstrukturen nieder.
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17.05.2016 09:15 - TG: Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (KT_TG_05_16)
Haushalte, Familien und Wohnen im Kanton Thurgau
Erstmals seit der Volkszählung 2000 liegen für den Kanton Thurgau wieder detailliertere Daten zu Familienformen, Wohnverhältnissen und Bestandesmieten vor. Die Dienststelle für Statistik hat dazu Daten der neukonzipierten Volkszählung, die über drei Jahre zusammengelegt wurden, ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, wie vielfältig die Familien- und Wohnformen sind, in denen Thurgauerinnen und Thurgauer heute leben.
Die Zahl der Haushalte hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, deutlich stärker als die Bevölkerung. Es gab einen klaren Trend hin zu kleineren Haushalten. Heute leben in zwei von drei Thurgauer Haushalten eine oder zwei Personen.
Paarhaushalte ohne Kinder werden zahlreicher
Deutlich auf dem Vormarsch sind insbesondere Haushalte, in denen Paare ohne Kinder leben. Dies ist unter anderem auf die älter werdende Bevölkerung zurückzuführen. In mehr als jedem dritten Zweipersonenhaushalt, in dem ein verheiratetes Paar zusammenlebt, sind beide Ehepartner im Pensionsalter, bei weiteren 13% ist es einer der Ehepartner. Da Seniorinnen und Senioren die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe sind, schlägt sich dies auch im Wandel der Haushaltsstrukturen nieder.
Die meisten Kinder wachsen in «klassischer» Familienform auf
In knapp jedem dritten Thurgauer Haushalt leben Eltern mit Kindern unter 25 Jahren. Vier von fünf dieser Familien haben ein oder zwei Kinder. In knapp jedem fünften Familienhaushalt leben drei oder mehr Kinder. In Haushalten mit Kindern überwiegt die «klassische» Familienform. 81% der Familien mit Kindern sind «Erstfamilien», wobei die Eltern in den meisten Fällen auch verheiratet sind. In rund fünf von hundert «Erstfamilien» leben die Eltern ohne Trauschein zusammen.
Jeder fünfte Familienhaushalt ist ein Eineltern- oder Patchworkhaushalt
Im Thurgau wohnen rund 4400 alleinerziehende Mütter oder Väter. Dies entspricht 13% der Familienhaushalte mit Kindern. In der Regel ist es die Mutter, bei der die Kinder wohnen (85%). Familien, die nach einer Scheidung, Trennung oder Verwitwung durch Wiederverheiratung oder Bindung mit einem neuen Partner entstehen, werden als Fortsetzungs- oder Patchwork-Familien bezeichnet. Im Thurgau gibt es rund 2‘400 dieser Familien. Dies sind 7 % aller Familienhaushalte mit Kindern unter 25 Jahre.
Oft sind beide Eltern erwerbstätig
In Thurgauer Paarhaushalten mit einem oder mehreren Kindern sind heutzutage meistens beide Elternteile erwerbstätig, allerdings in unterschiedlichen Pensen. In der Regel arbeitet der Mann Vollzeit und die Frau Teilzeit. Sind die Kinder noch klein (unter 7 Jahren), verzichtet ein Drittel der Frauen ganz auf eine Erwerbstätigkeit. Ein weiteres Drittel arbeitet in einem Teilzeitpensum von unter 50%. Mit zunehmendem Alter der Kinder steigt das Arbeitspensum der Frau. Oft bleibt es aber bei einer Teilzeitstelle. Nur in etwa 4 % der Thurgauer Familien arbeiten beide Eltern Teilzeit, am ehesten, wenn die Kinder noch nicht schulpflichtig sind.
Viele Haushalte haben Platz zum Wohnen
Das Gros der Thurgauer Haushalte hat Platz zum Wohnen. Zwei Drittel der Vierpersonenhaushalte leben in einem Einfamilienhaus oder einer Wohnung mit fünf oder mehr Zimmern. Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es aber auch Haushalte, die in ausgesprochen bescheidenen Platzverhältnissen wohnen. So teilen sich 4% der Vierpersonenhaushalte eine 3-Zimmer-Wohnung. Betrachtet man nur Einfamilienhäuser, leben in etwa jedem zweiten Haus drei oder mehr Personen. Weitere knapp 40% der Einfamilienhäuser beherbergen zwei Personen, 14% eine Person. Bei grob der Hälfte der durch eine oder zwei Personen bewohnten Einfamilienhäuser handelt es sich um einen Rentnerhaushalt.
Wohneigentum immer verbreiteter 47% der Thurgauer Haushalte sind Wohneigentümer. Heute wohnen deutlich mehr Haushalte im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung als vor einem oder zwei Jahrzehnten. Insbesondere das Stockwerkeigentum wird immer beliebter, bereits 9% der Thurgauer Haushalte leben in einer Eigentumswohnung. Schweizer sind eher Wohneigentümer als Ausländer, ältere Personen eher als jüngere, Paarhaushalte mit oder ohne Kinder eher als Singles oder Alleinerziehende. In ländlichen Gebieten ist Wohneigentum deutlich verbreiteter als in den Thurgauer Städten.
Drei Viertel der 4-Zimmer-Mietwohnungen sind günstiger als 1500 Franken
73% der Thurgauer Haushalte, die in einer gemieteten 4-Zimmerwohnung leben, bezahlten dafür im Zeitraum 2010-2012 weniger als 1500 Franken Nettomiete pro Monat (ohne Neben- und Heizkosten). Weitere 23% zahlen zwischen 1500 und 2000 Franken, knapp 5% mehr als 2000 Franken Miete für ihre 4-Zimmerwohnung. Neubauten sind deutlich teurer, bieten jedoch auch mehr Wohnfläche. Am höchsten sind die Durchschnittsmieten im Bezirk Kreuzlingen, wo es auch am meisten neue Wohnungen gibt.