Besonders im Schweizer Gesundheitswesen ist man auf Fachpersonal aus dem Ausland angewiesen. Foto: Keystone/Gaetan Bally Die Schweiz hat seit mehr als zehn Jahren rekordhohe Einwanderungsraten aus dem EU-/EWR-Raum. Prozentual zur einheimischen Bevölkerung ist die Rate sogar höher als die Einwanderung von Europa in die USA im 19. Jahrhundert. Nun stellt der neuste OECD-Länderbericht aber fest, dass die Produktivität nur langsam gestiegen sei. Das wirft die Frage auf: Hat die Einwanderung gesamtwirtschaftlich gar nichts gebracht? Betrachten wir zunächst die Entwicklung der Produktivität gemäss den Berechnungen der OECD. Hier sieht man in der Tat ein schwaches Schweizer Wachstum von 2006 bis 2016 (CHE = Schweiz). Besonders aufschlussreich ist, dass gemäss OECD die Produktivität von
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Tobias Straumann considers the following as important: Allgemein, Personenfreizügigkeit, Produktivität, Schweizer Wirtschaft, Zuwanderung
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Die Schweiz hat seit mehr als zehn Jahren rekordhohe Einwanderungsraten aus dem EU-/EWR-Raum. Prozentual zur einheimischen Bevölkerung ist die Rate sogar höher als die Einwanderung von Europa in die USA im 19. Jahrhundert.
Nun stellt der neuste OECD-Länderbericht aber fest, dass die Produktivität nur langsam gestiegen sei. Das wirft die Frage auf: Hat die Einwanderung gesamtwirtschaftlich gar nichts gebracht?
Betrachten wir zunächst die Entwicklung der Produktivität gemäss den Berechnungen der OECD. Hier sieht man in der Tat ein schwaches Schweizer Wachstum von 2006 bis 2016 (CHE = Schweiz).
Besonders aufschlussreich ist, dass gemäss OECD die Produktivität von 1996–2006 höher war als in den zehn Jahren danach. In der Periode 1996–2006 galt die volle Personenfreizügigkeit noch nicht. Entweder sind die Produktivitätsdaten komplett falsch, oder die Einwanderungspolitik seit 2006 ging teilweise an den Bedürfnissen der Schweizer Wirtschaft vorbei.
Wahrscheinlich sind beide Vermutungen richtig. Produktivitätsmessungen sind extrem schwierig und unzuverlässig. Markus Diem Meier hat bereits auf die Tücken hingewiesen. Die OECD-Zahlen können also durchaus ungenau sein.
Zweitens hat das