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Das Paradox der Digitalisierung

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Die Technologie ist zwar weit fortgeschritten, aber ihr Einsatz oft noch nicht viel mehr als Spielerei: Ein Roboter stellt den Besuchern in einem Kiosk auf der Rigi Informationen zur Verfügung. Foto: Urs Flüeler (Keystone) Automatisierung, Robotisierung, künstliche Intelligenz, Machine Learning, selbstfahrende Autos, Internet of Things: Wer gegenwärtig die Schlagzeilen in der Wirtschafts- und Technologiewelt liest, muss zum Schluss kommen, dass sich eine der bedeutendsten technologischen Revolutionen aller Zeiten abspielt. Von der «Vierten Industriellen Revolution» oder vom «Second Machine Age» ist die Rede. Das McKinsey Global Institute kommt in einer Studie zum Schluss, dass bis 2030 fast die Hälfte aller heutigen menschlichen Arbeitsprozesse automatisiert werden könnten. Das klingt

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Das Paradox der Digitalisierung

Die Technologie ist zwar weit fortgeschritten, aber ihr Einsatz oft noch nicht viel mehr als Spielerei: Ein Roboter stellt den Besuchern in einem Kiosk auf der Rigi Informationen zur Verfügung. Foto: Urs Flüeler (Keystone)

Automatisierung, Robotisierung, künstliche Intelligenz, Machine Learning, selbstfahrende Autos, Internet of Things: Wer gegenwärtig die Schlagzeilen in der Wirtschafts- und Technologiewelt liest, muss zum Schluss kommen, dass sich eine der bedeutendsten technologischen Revolutionen aller Zeiten abspielt. Von der «Vierten Industriellen Revolution» oder vom «Second Machine Age» ist die Rede. Das McKinsey Global Institute kommt in einer Studie zum Schluss, dass bis 2030 fast die Hälfte aller heutigen menschlichen Arbeitsprozesse automatisiert werden könnten.

Das klingt dramatisch. Die Geschichte hat nur einen Haken: Man sieht in den volkswirtschaftlichen Statistiken noch nichts davon.

Simpel gesagt, müsste die Automatisierung und Digitalisierung von zuvor menschlichen Arbeitsprozessen die Arbeitsproduktivität in der Wirtschaft markant steigern. Doch das geschieht nicht. Im Gegenteil: In den westlichen Volkswirtschaften sinkt die Arbeitsproduktivität seit den späten Neunzigerjahren, und in den Schwellenländern sinkt sie ebenfalls seit knapp zehn Jahren. Das erinnert an das «Solow Paradox»: Der US-Ökonom Robert Solow sagte 1987, man sehe das Computerzeitalter überall, bloss nicht in den Produktivitätsstatistiken.

Die Ökonomen Erik Brynjolfsson (Mitautor des Buches «The Second Machine Age»), Daniel Rock und Chad Syverson haben sich in einem Papier mit dem Titel «Artificial Intelligence and the Modern Productivity Paradox» näher mit dem Phänomen der rätselhaft niedrigen Produktivitätsraten befasst.

Hier zunächst die jährliche Rate der Arbeitsproduktivitätsfortschritte in ausgewählten Weltregionen:

Das Paradox der Digitalisierung

Die rückläufige Arbeitsproduktivität in den USA (rot), Europa und Japan (grün) ab der Jahrtausendwende sowie in den...

Mark Dittli
Mark Dittli (* 1974) ist ein Schweizer Finanz- und Wirtschaftsjournalist. Er ist seit 2012 Chefredaktor von Finanz und Wirtschaft.

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