«Und der Wirtschaftsnobelpreis geht an… Bengt Holmström und Oliver Hart!» Wer das ist, was die wichtigsten Erkenntnisse ihrer Forschung sind und warum Lehrpersonen keine Boni erhalten sollten, lesen Sie hier. Der Wirtschaftsnobelpreis ist streng gesehen kein Nobelpreis. Er wurde erst 1986 durch die schwedische Zentralbank und im Gedenken an den Nobelpreisstifter Alfred Nobel gestiftet. Bild: ...
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«Und der Wirtschaftsnobelpreis geht an… Bengt Holmström und Oliver Hart!» Wer das ist, was die wichtigsten Erkenntnisse ihrer Forschung sind und warum Lehrpersonen keine Boni erhalten sollten, lesen Sie hier.
Die beiden Verhaltensökonomen Bengt Holmström und Oliver Hart wurden am vergangenen Montag mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Erhalten haben sie den mit rund 900 000 Franken dotierten Preis für ihre Erkenntnisse im Bereich der Vertragstheorie – gerade im Angesicht der aktuell heftig debattierten Managerentlohnung ein Forschungsgebiet mit grosser Praxisrelevanz.
Der finnische Wirtschaftswissenschaftler Bengt Holmström ist 67-jährig und Professor am MIT in Boston. Der ein Jahr ältere US-Ökonom Oliver Hart lehrt und forscht in Harvard. Gemeinsam haben Holmström und Hart dabei nicht nur ihr Alter und die Tätigkeit an einer Spitzenuni: Anders als die Forschung vieler anderer Ökonomen, führt die der beiden Nobelpreisträger zu sehr konkreten und alltagstauglichen Vorschlägen. Ein Artikel der Handelszeitunghttp://www.handelszeitung.ch/konjunkturhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/konjunktur//fuenf-erkenntnisse-der-wirtschaftsnobelpreistraeger-1227918 gibt Überblick über fünf ihrer Erkenntnisse:
- Holmström: Boni sollten in Relation zum Gewinnhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/gewinn/ der Konkurrenz ausbezahlt werden. Es ist schlecht Boni von CEOs nur vom Erfolg der eigenen Firma abhängig zu machen. Denn den Aktienkurs und den Unternehmenserfolg beeinflussen viele, oftmals von der Chefleistung unabhängige Faktoren. So können beispielsweise Rohstoffpreise matchentscheidend für die Erfolgsrechnung sein.
- Holmström: Boni sollten den langfristigen Erfolg widerspiegeln. Wird die Leistung von CEOs alleine an kurzfristigen Kennzahlen – wie Stückzahlen oder Quartalsgewinnen – gemessen, kommen für den langfristigen Erfolg wichtige Massnahmen – wie beispielsweise Investitionen im Bereich der Forschung und Entwicklung – zu kurz.
- Holmström: Lehrpersonen sollte man keine Boni bezahlen. Das Bezahlen von Boni sollte bei Tätigkeiten mit nur schwer messbarem Output keine Anwendung finden. Insbesondere bei der Entlohnung von Lehrpersonen würde eine vom Prüfungserfolg der Schüler und Schülerinnen abhängige Lohnkomponente den Anreiz untergraben, Eigenständigkeit und Kreativität zu fördern.
- Hart und Holmström: Investoren sollte bei der Finanzierung von Startups eine künftige Auszahlung und das Liquidationsrecht im Konkursfall zugesichert werden. Startups sind cool. Startups sind trendy. Vor allem aber sind sie eine risikoreiche Anlage. Um Investoren für sich zu gewinnen, müssen Jungunternehmen entsprechend attraktive Vertragskonditionen bieten.
- Hart: Gefängnisse sollten nicht privatisiert werden. Die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen ist grundsätzlich wünschenswert. Nicht aber, wenn Kostensenkungen zu einem hohen Qualitätsverlust führen. Gerade in den USA sind privat geführte Gefängnisse und prekäre Bedingungen für deren Insassen keine Seltenheit.
Den Artikel finden Sie hier:
Handelszeitung. Fünf Erkenntnisse der Wirtschaftsnobelpreisträger. http://www.handelszeitung.ch/konjunkturhttps://www.iconomix.ch/de/service/glossar/details/detail/default/konjunktur//fuenf-erkenntnisse-der-wirtschaftsnobelpreistraeger-1227918(11.10.2016)
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Laura Felber