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Zwei ukrainische Soldaten starben bei neuen Kämpfen im Konfliktgebiet in der Ostukraine. Internationale Beobachter sind beunruhigt. Die Separatistenführer machen mitten in der angespannten Lage mobil.
Bei Gefechten im Osten der Ukraine sind am Samstag zwei ukrainische Soldat getötet worden. „Infolge eines Granatenangriffs erlitten zwei ukrainische Soldaten tödliche Schrapnellverletzungen“, erklärte das Militär am Samstagnachmittag. Dass einer der Soldaten nach dem Angriff seinen Verletzungen erlegen war, hatte die Armee bereits am Morgen mitgeteilt. Vier weitere Soldaten wurden demnach verletzt.
Kurz zuvor hatte die Ukraine bis 07.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MEZ) 66 Schusswechsel im Osten des Landes gemeldet. Dabei hätten die Rebellen in Donezk und Luhansk in Städten entlang der Frontlinie verbotene Mörsergranaten der Kaliber 82 und 120 eingesetzt.
Separatisten ordnen „Generalmobilmachung“ an
Die Aufständischen in den Gebieten Donezk und Luhansk ordneten angesichts der Lage eine allgemeine Mobilmachung von Männern für Kampfeinsätze an. Die Evakuierungen der Städte und Dörfer in den Regionen nach Russland gingen weiter. Russland testete unterdessen Nuklearraketen.
Der Chef der Aufständischen im Gebiet Donezk, Denis Puschilin, rief Reservisten auf, sich an die Meldestellen des Militärs zu wenden. „Ich appelliere an alle Männer der Republik, die in der Lage sind, eine Waffe in der Hand zu halten, sich für ihre Familien, ihre Kinder, ihre Frauen, ihre Mütter einzusetzen.“ Auch im benachbarten Gebiet Luhansk gab es einen solchen Appell. Männer im Alter von 18 bis 55 Jahren dürften die Region nicht verlassen.
Im Konfliktgebiet machten sich die ukrainische Armee und die pro-russischen Separatisten einmal mehr gegenseitig den Vorwurf, gegen den geltenden Waffenstillstand verstoßen zu haben. Der Konflikt in der Ostukraine dauert schon seit fast acht Jahren an. In den Gebieten Donezk und Luhansk unweit der russischen Grenze kämpfen vom Westen ausgerüstete Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten.
Evakuierungen in Luhansk und Donezk
Unterdessen liefen die Evakuierungen der Städte und Dörfer in den Regionen Luhansk und Donezk weiter. Seit Freitagabend werden Menschen in die südrussische Region Rostow gebracht, wo Unterkünfte bereitstanden. Nach Donezker Angaben vom Samstagmorgen wurden bereits mehr als 6.000 Menschen in Sicherheit gebracht, darunter 2.400 Kinder. Die Luhansker Aufständischen sprachen ihrerseits am Mittag von 13.500. Die Behörden in Rostow riefen wegen der vielen Menschen den Notstand aus.
Die Separatistenführungen hatten zur Flucht aufgerufen und den Appell mit einem drohenden Angriff durch ukrainische Regierungstruppen begründet. Ukrainische Regierungsvertreter und das Militär betonten mehrfach, keine Offensive gegen die Region zu planen. Zudem wurde die Geldausgabe von Bankautomaten im Donezker Gebiet am Samstag auf umgerechnet rund 114 Euro täglich begrenzt.
Unklar war zunächst der Hintergrund zweier Granateneinschläge in der Region Rostow – etwa einen Kilometer entfernt von der Grenze zur Ukraine. Das russische Ermittlungskomitee leitete nach eigenen Angaben ein Strafverfahren ein. In einer Mitteilung hieß es unter Berufung auf Medienberichten, dass ukrainische Streitkräfte dafür verantwortlich seien. Die ukrainische Armee wies die Vorwürfe zurück. Außenminister Dmytro Kuleba forderte eine internationale Untersuchung. (afp/dpa/dl)