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Ökonomenstimmen zur EZB – «Lagarde wird noch zu Entscheidungen gezwungen sein»

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Die Europäische Zentralbank (EZB) wird auch unter ihrer neuen Präsidentin Christine Lagarde die Zinsen längerfristig niedrig halten. Die Schlüsselsätze würden noch solange auf dem aktuellen oder einem tieferen Niveau liegen, bis sich die Inflationsaussichten wieder klar dem Ziel von knapp zwei Prozent annäherten, teilte die Euro-Notenbank am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung mit. Der Schlüsselsatz zur Geldversorgung der Banken liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Analysten und Experten sagten dazu in ersten Reaktionen: FRIEDRICH HEINEMANN, ZEW-INSTITUT Eigentlich stünde angesichts verbesserter Wirtschaftsdaten eine rasche Korrektur des übereilten letzten Draghi-Beschlusses zur Wiederaufnahme der Anleihekäufe an. Dennoch ist es nachvollziehbar, dass die neue Präsidentin

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Die Europäische Zentralbank (EZB) wird auch unter ihrer neuen Präsidentin Christine Lagarde die Zinsen längerfristig niedrig halten. Die Schlüsselsätze würden noch solange auf dem aktuellen oder einem tieferen Niveau liegen, bis sich die Inflationsaussichten wieder klar dem Ziel von knapp zwei Prozent annäherten, teilte die Euro-Notenbank am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung mit. Der Schlüsselsatz zur Geldversorgung der Banken liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.

Analysten und Experten sagten dazu in ersten Reaktionen:

FRIEDRICH HEINEMANN, ZEW-INSTITUT

Eigentlich stünde angesichts verbesserter Wirtschaftsdaten eine rasche Korrektur des übereilten letzten Draghi-Beschlusses zur Wiederaufnahme der Anleihekäufe an. Dennoch ist es nachvollziehbar, dass die neue Präsidentin jetzt erst einmal Reflexionen will und keine schnellen Korrekturen. Die Amtszeit von Mario Draghi hat zuletzt unter seinem oft einsamen Aktionismus gelitten. Diesen Fehler will Lagarde nicht wiederholen. Dennoch wird sie in den kommenden Monaten zu Entscheidungen gezwungen werden.

Bei den Käufen von Staatsanleihen wird das Material der gering verschuldeten Staaten allmählich knapp. Hier könnte sich die Notwendigkeit ergeben, bisherige Begrenzungen – die Verteilung der Käufe auf die Euro-Staaten gemäß EZB-Kapitalschlüssel – aufzugeben. Dies rückt das Kaufprogramm dann noch näher in Richtung der monetären Staatsfinanzierung hoch verschuldeter Staaten und wird für erneute Kontroversen sorgen. Auch wenn Mario Draghi nicht mehr mit am Tisch sitzt, so belastet sein Erbe dennoch den Neustart im EZB-Rat.

CHRISTIAN OSSIG, HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER BANKENVERBAND DEUTSCHLAND

Christine Lagarde sollte an der Spitze der EZB Zeit bekommen, eine zukunftszugewandte, tragfähige geldpolitische Strategie für Europa festzulegen. Es macht Hoffnung, dass sie bereits bei ihrem Amtsantritt eine grundlegende Überprüfung der bisherigen Geldpolitik angekündigt hat. Klar ist, dass die europäische Notenbank die derzeit besonders unübersichtlichen, teilweise kontraproduktiven Ergebnisse ihrer Negativzinspolitik auf den Prüfstand stellen und intensiv erörtern sollte.

Dies wäre auch eine Chance für mehr Verständnis und Rückhalt in der Öffentlichkeit. Alle Kräfte werden gebraucht, um die zahlreichen unerwünschten Nebenwirkungen der derzeitigen Negativzinsphase schrittweise zu überwinden."

(Reuters)

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