Die bisherige Story von Coinbase ist schnell erzählt: Die Kryptowährungs-Handelsplattform ist im April unter Rieseninteresse des Marktes mit einer Direktkotierung in New York an die Börse gegangen und wurde schon zum Start hoch bewertet. Auch Bitcoin, das wichtigste Handelsprodukt des Brokers, war rekordhoch bewertet. Ein paar Elon-Musk-Tweets und Regulierungsängste später aber ist die wichtigste Kryptowährung der Welt im Kurs eingebrochen. Und die Coinbase-Aktie handelt jetzt 30 Prozent unter dem Wert vom Börsengang. Sollte sich Bitcoin aber erholen, dürfte auch die Coinbase-Aktie wieder anziehen. Das Interesse ist meistens weltweit gross, wenn Unternehmen in den USA an die Börse gehen. Speziell dann, wenn sie für noch neue oder zukunftsweisende Technologien stehen. Was ein paar Monate
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Von Marc Forster considers the following as important:
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Die bisherige Story von Coinbase ist schnell erzählt: Die Kryptowährungs-Handelsplattform ist im April unter Rieseninteresse des Marktes mit einer Direktkotierung in New York an die Börse gegangen und wurde schon zum Start hoch bewertet. Auch Bitcoin, das wichtigste Handelsprodukt des Brokers, war rekordhoch bewertet.
Ein paar Elon-Musk-Tweets und Regulierungsängste später aber ist die wichtigste Kryptowährung der Welt im Kurs eingebrochen. Und die Coinbase-Aktie handelt jetzt 30 Prozent unter dem Wert vom Börsengang. Sollte sich Bitcoin aber erholen, dürfte auch die Coinbase-Aktie wieder anziehen.
Das Interesse ist meistens weltweit gross, wenn Unternehmen in den USA an die Börse gehen. Speziell dann, wenn sie für noch neue oder zukunftsweisende Technologien stehen. Was ein paar Monate später mit den Kursen passiert, steht auf einem anderen Blatt. Eine negative Kursbilanz heisst aber nicht, dass Aktien links liegen gelassen werden sollen. Manche Unternehmen gewinnen erst nach einem IPO an Stabilität. Unter folgenden sieben IPO-Aktien am US-Markt gibt es einige Chancen.
Roblox: Der Kurs seit dem Börsengang gestiegen
Die Gaming-Plattform, auf der User Videospiele selber kreieren, promoten und gegen Geld teilen können, war am ersten Handelstag nach dem Direkt-Listing vor zweieinhalb Monaten fast 70 Dollar wert und somit zum 50-fachen des erzielten Umsatzes bewertet. In der kurzen Zeit seit dem Börsengang ist der Kurs gestiegen, was kein seltenes Phänomen ist. Der Kurs bewegt sich derzeit nahe am kürzlich erreichten Rekordhoch von knapp 99 Dollar.
Das Risiko für Roblox ist, dass mit dem Zurückdrängen der Pandemie die Gaming-Tätigkeiten wieder zurückgehen. Viele der User sind Kinder und Jugendliche. Risiken sind daher die Regulierung und mögliche Reputationskrisen sowie die Tatsache, dass Roblox immer noch Verlust schreibt. Man würde eine Firma mit tollem Geschäftsmodell im Moment sehr teuer kaufen.
Die Roblox-Aktie seit dem Börsengang am 10. März 2021 (Charts: cash.ch).
Airbnb: Auch nach dem Kursrückgang noch teuer
Von einem Angebotspreis bei 68 Dollar im vergangenen Dezember ging es bis Februar mit der Airbnb-Aktie auf fast 220 Dollar. Jetzt, wo die Aktie der Ferienwohnungsvermittlerin wieder ein Drittel weniger wert ist, stellt sich natürlich die Frage nach einem Einstieg.
Für das verlustschreibende Unternehmen sind aber auch 140 Dollar pro Aktie ein relativ hoher Preis. Zumal Airbnb das Ferienmachen zwar ein Stück weit revolutioniert hat, aber auch einer starken Konkurrenz ausgesetzt ist: Wer derzeit Ferien plant, hat viele Möglichkeiten, Online-Unterkünfte zu finden. Wer an der Börse auf das Unternehmen setzen will, muss von einer steilen Erholung im Reisegeschäft überzeugt sein und optimistisch zu den Geschäftszahlen von Airbnb stehen.
Der Airbnb-Kurs seit dem Börsengang am 10. Dezember 2020.
Palantir: Ein Hauptrisiko ist die Reputation
Dass Palantir nach dem Direkt-Listing im vergangenen September den Wert innert kurzer Zeit vervierfachte, überraschte fast niemanden. Der Spezialist für die Analyse grosser Datenmengen traf den Nerv der Zeit. Das vom schillernden Investor Peter Thiel mitgegründete Unternehmen war schon vor dem Börsengang sehr bekannt, und hatte den Ruf, "geheimnisumwittert" zu sein.
Einen Teil des Geschäfts macht Palantir mit der US-Regierung und dem US-Militär und ist damit eng mit den weltpoltischen Interessen der USA verknüpft. Private Kunden sind unter anderem Bergwerks- und Ölgesellschaften. In Zeiten von Environment-, Social- und Governance-Investitionen kann dies zu einem Reputationsproblem führen, das sich auch auf den Kurs niederschlägt. Allerdings hielt dies die Investorengemeinde vergangenes Jahr auch nicht davon ab, den Palantir-Kurs nach oben schnellen zu lassen.
Trotz wachsender Konkurrenz und einer Kurshalbierung seit Februar bleibt Palantir ein hochinteressantes Anlagethema. Datenanalyse und künstliche Intelligenz, die dazu eingesetzt wird, sind Megatrends. Wer nicht gleich kaufen mag, sollte die Aktie zumindest auf dem Schirm behalten.
Der Palantir-Kurs seit dem Börsengang am 30. September 2020.
Beyond Meat: Eröffnungswette dank mehr Konsum nach der Pandemie
Der Sommer 2019 ist gefühlt Ewigkeiten her. Damals gehörte es dazu, einen "Beyond Burger" zu probieren und sich ein Urteil zu bilden, ob der von Beyond Meat pflanzlich und im Labor hergestellte Fleischersatz wirklich wie echtes Fleisch schmeckt.
Holy snap this is the best #Burger I’ve ever made! Loaded with zesty #Jerk Sauce, Rainbow Soul Slaw, and sweet Grilled Pineapple, each and every bite of this tasty tower is LOADED with love and juicy @BeyondMeat #plantbased patties! #vegan RECIPE: https://t.co/OZGPA1V4Uh pic.twitter.com/JKp9VYK7fa
— Gabrielle Reyes (@oneGReatvegan) May 2, 2021
Laborfleisch und die Möglichkeit, damit leichter, umweltschonender und gesünder theoretisch Milliarden von Menschen ernähren zu können, war damals dermassen ein Megathema, dass der Kurs zwei Monate nach dem Börsengang 240 Prozent an Wert zugelegt hatte. Die Pandemie mit Restaurant-Schliessungen hat dem Kurs danach zugesetzt. Nach einigen Turbulenzen kostet die Aktie heute etwa das Dreifache vom IPO-Preis.
Führend in einem wachsenden Markt, ist das Food-Tech-Unternehmen inzwischen einer grossen Konkurrenz ausgesetzt. Ernährung bleibt aber ein wichtiges Anlagethema. Eine Trend-Aktie mit intaktem Kurspotential ist Beyond Meat auf jeden Fall immer noch. Ob es zu einem "meme stock" wird, wie kürzlich auf Social Media spekuliert worden ist, ist wiederum eine andere Frage.
Die Beyond-Meat-Aktie seit dem Börsengang am 2. Mai 2019.
Uber: Die Fundamentaldaten sind immer noch ein Problem
Die Inspiration zu einer Wortschöpfung – "Ubersierung" für das Umkrempeln der Konsumgewohnheiten – reicht noch nicht für eine Börsen-Erfolgsstory. Extrem hoch bewertet und in den roten Zahlen, hatte es der Fahrdienst nach dem Börsengang vor gut zwei Jahren von Anfang an schwer, Investorenvertrauen zu gewinnen. Heute ist Uber immerhin etwa ein Drittel mehr wert als beim damaligen Gang aufs Parkett.
Doch an sich gute Umsatzzahlen im April haben dem Kurs zuletzt nicht geholfen. Ohne die problematischen Fundamentaldaten und schon länger andauernde Streitigkeiten um Zulassungen und die Arbeitsrechte der Uber-Driver wäre die Aktie eine interessante Nach-Corona-Öffnungswette. Für ein längerfristiges Engagement braucht es bei Uber noch Mut.
Der Uber-Kurs seit dem Börsengang am 2. Mai 2019.
Zoom: Die Konkurrenz der quintessentiellen Corona-Aktie schläft nicht
Weniger als ein Jahr nach dem Zoom-Börsengang im April 2019 brach Corona über die Welt hinein und Zoom-Videokonferenzen wurden zum Dreh- und Angelpunkt der Homeoffice-Ära. Zoom war die Corona-Gewinner-Aktie schlechthin, zumindest in der allgemeinen Wahrnehmung. Im Oktober 2020, kurz vor den Impfstoff-Durchbrüchen, war der Kurs gegenüber der IPO-Phase um 700 Prozent angestiegen. Dann fiel der Kurs wieder um fast die Hälfte zurück.
Heute muss man sagen: Wer nicht dabei war, hat es für den Moment verpasst. Selbst ein neues Aufflammen der Pandemie würde die Fantasien um Zoom nicht noch einmal so stark beleben wie vergangenes Jahr. Zoom hat inzwischen viele Konkurrenten. Für ein "strong buy" müsste das Unternehmen etwas Unerwartetes liefern.
Der Kurs von Zoom an der Börse seit dem IPO am 18. April 2019.
Spotify: Der Streamingdienst behauptet sich
Der Kurs der Aktie ist ähnlich verlaufen wie bei vielen Tech-Aktien. Ein massiver Aufschwung durch die Coronakrise hob den Kurs vergangenes Jahr endlich wieder über den IPO-Stand und trieb den Kurs bis Mitte vergangenen Februar auf 387 Dollar. Seitdem fällt der Kurs, mit kurzen Erholungsphasen.
Auch der Streamingdienst Spotify ist nicht allein auf der Welt. Dies hat auch den Kurs zuletzt gedrückt. Vor allem Apple mit Apple Music oder Facebook mit Podcastdiensten sind eine wichtige Konkurrenz. Bei der Aktie, die schon gut drei Jahre kotiert ist, gibt es aber Einstiegschancen.
Spotify hat es bisher immer verstanden, der Konkurrenz die Stirn zu bieten. Die Wachstumsstory ist weitgehend intakt. Ausserdem hat es Spotify geschafft, die Preise moderat zu erhöhen, ohne dabei massenhaft User zu verlieren.
Der Spotify-Kurs seit dem Börsengang am 3. April 2018.